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European Drug Policy Fund / The Senlis C

Das "Network of European Foundations - Comité des Sages" bezieht Position für die kommende UN-Drogenkonferenz in Wien

Scheitern des von den USA geführten "War on Drugs" veranlasst
führende europäische Persönlichkeiten zur Forderung nach besseren
Alternativen
Brüssel/Wien - Anlässlich eines Pressegesprächs in Brüssel
präsentierte das "Network of European Foundations - Comité des Sages"
seine Erkenntnisse im Vorfeld der auf Minister-Ebene geplanten
UN-Konferenz für Drogenpolitik, die Mitte April 2003 in Wien
stattfinden wird. Eine Analyse der internationalen Massnahmen zur
Drogenbekämpfung durch das "Comité des Sages" ("Weisenrat"), die von
Raymond Kendall, dem Ehren-Generalsekretär der Interpol vorgestellt
wurde, zeigt das Scheitern des von den USA geführten "War on Drugs",
dessen Hardline-Strategie seit 1998 die Ausrichtung der
UN-Drogenpolitik bestimmt.
Aufgrund steigenden Drogenkonsums sowohl in den Industriestaaten
als auch in Entwicklungsländern, erscheint die Erreichbarkeit des
UN-Zieles einer "Drogenfreien Welt bis 2008" ferner denn je. Es wird
daher erwartet, dass europäische Delegierte bei der Wiener Konferenz
einen flexibleren Umgang mit der Problematik fordern werden,
insbesondere aufgrund der positiven Erfahrungen mit Programmen zur
Vorbeugung und Schadensbegrenzung in Europa. Das "Comité des Sages",
das aus namhaften Persönlichkeiten verschiedener europäischer Staaten
besteht, wird diese Forderungen mit seinen Erkenntnissen untermauern,
die unter dem Titel "Arrabida Conclusions" zusammengefasst wurden
(benannt nach der Stadt in Portugal, in der das Comité letzten
September tagte).
"Drogenpolitik und Massnahmen, die sich nur auf strafrechtliche
Sanktionen stützen, haben keine Wirkung gezeigt", zitierte Kendall
aus dem Positionspapier des Komitees. "Die Korruption steigt, das
organisierte Verbrechen blüht und die Wirtschaften der
Entwicklungsländer werden durch militärische und Umwelt bezogene
Massnahmen (Zerstörung von Anbaugebieten) hart getroffen, die keine
sichtbaren positiven Effekte bringen. Gleichzeitig werden
Drogenkonsumenten verstärkt an den Rand der Gesellschaft gedrängt ...
Es besteht daher ein dringender Bedarf nach vielfältigeren und
integriert organisierten Massnahmen, die darauf ausgerichtet sind,
sowohl Angebot als auch Nachfrage zu reduzieren. Massnahmen, die auch
auf Strategien zur Schadensminderung basieren und die ebenso geeignet
sind, die Gesundheit des einzelnen Drogenabhängigen zu schützen wie
das Wohlergehen unserer gesamten Gesellschaft."
Nach einem Treffen der Mitglieder des "Comité des Sages" mit
Delegierten bei der vor kurzem in Athen abgehaltenen
EU-Drogenkonferenz ist Kendall zuversichtlich, dass die europäischen
Länder "bei der kommenden Wiener UN-Konferenz ihre Bedenken
artikulieren und die vehemente Forderung nach einer Änderung der
bestehenden Politik erheben werden".
Im Rahmen des Pressegespräches in Brüssel wurde auch "The Europe
Prize: Journalism for a Changing World", ein von NEF’s EDPF (European
Drug Policy Fund) und IJF (International Federation of Journalists)
ausgeschriebener europäischer Journalistenpreis vorgestellt, dessen
Thema 2003 "Europa und die globale Drogenpolitik" ist. Mit diesem
Preis werden journalistische Leistungen ausgezeichnet, die dazu
beitragen "Rahmenbedingungen und Standards für eine Drogenpolitik zu
definieren, welche die Formulierung einer Strategie für den Umgang
mit Drogen ermöglicht, die jungen Menschen hilft und den sozialen
Zusammenhalt unserer Gesellschaft fördert".
http://www.senliscouncil.net

Kontakt:

European Drug Policy Fund / The Senlis Council:
Emmanuel Reinert
mailto:reinert@senliscouncil.net

The Skills Group - Pro & Co, Wien:
Paul Sills
mailto:paul.sills@skillsproco.com