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Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft

WSL: Hitzewelle schadet dem Wald

Birmensdorf (ots)

Die Schweizer Wälder haben unter der langen
Trocken- und Hitzeperiode gelitten. Braune Baumkronen und vermehrter 
Borkenkäferbefall sind erste sichtbare Zeichen dafür. In den 
kommenden Jahren ist mit deutlichen Folgeschäden zu rechnen.
(Text) Zuerst waren es die Birken, jetzt sind es die Buchen: 
Auffällige Blattverfärbungen lassen viele Bäume herbstlich aussehen, 
und das mitten im August. Die von der Hitze und Trockenheit 
gestressten Bäume lassen Blätter und Nadeln fallen und reduzieren so 
die Wasserverdunstung. Damit verhindern sie ein rasches Absterben, 
aber der Blattverlust sowie geschädigte Feinwurzeln machen sie 
anfällig für Folgeschädlinge und Krankheiten.
Besonders stark von der Trockenheit betroffen sind Gebiete des 
zentralen und nördlichen Mittellandes sowie der Alpensüdseite, wo 
seit dem Frühjahr deutliche Niederschlagsdefizite zu verzeichnen 
sind. Die Experten der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, 
Schnee und Landschaft WSL rechnen deshalb im Verlauf der nächsten 
zwei bis drei Jahre mit deutlichen Schäden. Ein Blick zurück zeigt: 
Auch nach dem Jahrhundertsommer 1947 starben mehrere 100'000 
Kubikmeter Fichten, Tannen und Buchen ab.
Während wohl die meisten Laubbäume die Trockenheit erfolgreich 
überwinden werden, präsentiert sich die Situation bei den 
Nadelbäumen anders. Sie leiden generell stärker unter dem 
Wassermangel, ausserdem sind die geschwächten Bäume ein gefundenes 
Fressen für die Borkenkäfer. Seit Juli sind denn auch wieder 
vermehrt befallene Fichten festzustellen.
Stark vom Buchdrucker-Borkenkäfer befallen sind die vom Sturm Lothar 
geschädigten Gebiete der Voralpen und Alpen, besonders das westliche 
Berner Oberland und die angrenzenden Gebiete der Kantone Freiburg 
und Waadt. Aber auch im Mittelland ist der Buchdrucker wieder auf 
dem Vormarsch - eine Folge des trockenen, heissen Wetters. Zudem ist 
mit dem Auftauchen weiterer Käferarten zu rechnen, so etwa mit dem 
Krummzähnigen Weisstannenborkenkäfer; er trat auch nach dem 
Hitzesommer 1947 massenhaft auf. Sowohl im Berggebiet wie auch im 
Mittelland muss deshalb in den nächsten Jahren erneut mit einem 
verstärkten Käferbefall gerechnet werden.
Auskünfte:
Beat Forster 01-739 23 67
Franz Meier 01-739 23 68
Ein detaillierter Bericht zur aktuellen Waldsituation sowie ein Bild 
zur ungewohnt frühen Buchen-Herbstverfärbung finden sich unter: 
www.wsl.ch/media

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