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FAW: Pilzkrankheit gefährdet Birnbäume

Leuchtend orange Zapfen sind jetzt und noch bis Mitte 
Mai nach Regenfällen an kranken Wacholdersträuchern zu sehen. Das 
ist die Pilzkrankheit Birnengitterrost, die bei Birnbäumen dazu 
führt, dass die Früchte vor der Reife vom Baum fallen. Deshalb 
sollten Wacholder im Garten kontrolliert und nötigenfalls entfernt 
werden.
(ots)

Gut versteckt, meistens im Innern von anfälligen Zierwacholdersträuchern (Juniperus), reifen jetzt die Sporen des Birnengitterrostes heran. Bei feuchter Witterung quellen die Sporenlager auf, werden leuchtend orange und setzen winzig kleine Sporen frei. Diese werden vom Wind auf die Birnbäume übertragen und stecken dort die jungen Blätter an. Das Ausmass der Infektion ist jedoch erst im Sommer sichtbar, wenn sich an den Birnblättern orange- rote Flecken bilden. Sind nur vereinzelte Blätter vom Gitterrost befallen, ist der Schaden unbedeutend. Tritt die Krankheit jedoch so stark auf, dass auf fast allen Blättern Flecken zu sehen sind, ist das Wachstum gehemmt und die Früchte fallen vor der Reife ab. Eine grosse Enttäuschung für den Hobbygärtner und ein ernsthafter Ertragsausfall für die Obstbauern. «In den letzten fünf Jahren war diese Krankheit ein grösseres Problem», sagt Werner Siegfried, Fachmann für Pilzkrankheiten im Obst- und Rebbau an der Forschungsanstalt Wädenswil. «Die Frühlingsmonate waren nass und warm – das sind ideale Bedingungen für Pilze.»

Der Birnengitterrost benötigt für seine Entwicklung zwei 
Wirtspflanzen: den Birnbaum und anfällige Wacholder. Der Pilz 
überwintert auf dem Wacholder, dem er wenig anhaben kann, und steckt 
im Frühling umliegende Birnbäume an. Diese selbst sind nie 
eigentliche Träger der Krankheit, sie können also keine anderen 
Birnbäume anstecken. Doch nur gewisse Wacholderarten und Sorten, die 
häufig in Privatgärten und öffentlichen Anlagen als Ziersträucher 
angepflanzt werden, können die Krankheit übertragen. Von den etwa 
100 bei uns bekannten Sorten sind nur 13 sehr stark anfällig. Die 
Forschungsanstalt Wädenswil führt seit 1986 Versuche zur 
Anfälligkeit der wichtigsten Juniperus-Sorten durch. Die Sortenliste 
mit Angaben zur Anfälligkeit wird regelmässig überarbeitet und ist 
im Internet abrufbar (www.faw.ch).
Es genügt nicht, befallene Astpartien des Wacholders 
wegzuschneiden, um über den Gitterrost Herr zu werden. 
Pflanzenteile, in denen der Pilz latent vorhanden ist, werden so 
nicht erfasst. Beim Wegschneiden dicker Äste verlieren die Sträucher 
zudem ihren dekorativen Wert und es werden Eintrittspforten für 
andere Krankheitserreger geschaffen. Einzig sinnvolle Massnahme: 
Alle befallenen Wacholder entfernen. Langfristig kann das Problem 
nur gelöst werden, wenn auch keine anfälligen Wacholder-Sträucher 
mehr in den Verkauf gelangen.
Weitere Informationen zum Birnengitterrost finden Sie auf der 
Website der Forschungsanstalt Wädenswil: www.faw.ch.
Für weitere Auskünfte
Forschungsanstalt Wädenswil
Werner Siegfried
Experte für Pilzkrankheiten im Obst- und Rebbau
Tel. 01 783 63 06
Forschungsanstalt Wädenswil
Kathrine Schwab
Kommunikation
Tel. 01 783 62 72
Natel 076 517 96 98
Bilder
Bild 1
Kranker Wacholder mit Verdickung und braunen Sporenlagern (bei 
Trockenheit)
Bild 2
Kranker Wacholder mit aufgequollenem Sporenlager (nach Regenfällen)
Bild 3 Kranke Birnblätter. Auf der Oberseite orange-rote Flecken, 
auf der Unterseite höckerartige Wucherungen.
Unter www.faw.ch/medien/PM15_04_03/Birnengitterrost.htm können Sie 
diese Bilder herunterladen (1,5 MB pro Bild). Wir können Ihnen die 
Bilder aber auch auf einer CD zustellen.

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