Alle Storys
Folgen
Keine Story von asut mehr verpassen.

asut

Avenir Suisse-Diskussionspapier lanciert erneut die Frage einer einheitlichen Mobilfunknetz-Infrastruktur

Bern (ots)

Avenir Suisse: keine neuen Erkenntnisse - eine Diskussion erübrigt
sich
Im Auftrag von Avenir Suisse hat sich eine
Arbeitsgruppe mit der Frage eines einheitlichen UMTS-Mobilfunknetzes
beschäftigt. Nicht neu ist der Vorschlag einer einheitlichen
UMTS-Netzbetreiber-Gesellschaft, der in Richtung Monopol geht und von
den Netzbetreibern sowie dem Branchenverband SICTA abgelehnt wird.
Der Vorschlag, Netzinfrastruktur-Elemente in ländlichen Gebieten
(Site Sharing, Netwok Sharing) gemeinsam zu nutzen, wird von den
Mobilfunkbetreibern bereits seit längerem diskutiert und soweit als
möglich umgesetzt und ist darum auch nicht neu.
Eine gemeinsame Nutzung von Mobilfunkstandorten ist wirtschaftlich
sinnvoll und mit Blick auf die Begrenzung des „Antennenwaldes"
anzustreben. Die sehr strengen Emissionsgrenzwerte bei den
Anlagegrenzwerten der NISV (Verordnung zum Schutz vor
nicht-ionisierender Strahlung) machen aber in vielen Fällen eine
gemeinsame Nutzung unmöglich. Der Vorschlag von Avenir Suisse bringt
keine neuen Erkenntnisse und ist nach den bisherigen Erfahrungen der
drei Netzbetreiber nicht umsetzbar. Heute nutzen die
Mobilfunkbetreiber gemeinsame GSM-Mobilfunkstandorte, wo immer dies
die Umweltvorschriften (NISV) nicht verunmöglichen. Vor dem Aufbau
der UMTS-Mobilfunknetzes diskutieren die Mobilfunkbetreiber seit
längerem ein analoges Vorgehen, das aber durch die strengen
NISV-Vorschriften in Frage gestellt ist.
Mit ihrem Diskussionspapier suggeriert Avenir Suisse, den
Wettbewerb beim UMTS-Mobilfunk sichern und beschleunigen zu wollen,
weil unter den heutigen Umständen die vier UMTS-Konzessionäre die
fristgerechte Abdeckung mit einem eigenen, unabhängigen
UMTS-Mobilfunknetz nicht erreichen würden. Die Studie schlägt das
Zusammenlegen der Netzwerke in ländlichen Gebieten sowie eine
gemeinsame Netzbetreiber-Gesellschaft vor.
Damit verkennt Avenir Suisse die heutige Situation: Um die
Vorgaben, die die Netzbetreiber mit dem Erwerb einer UMTS-Lizenz
erhalten haben, einhalten zu können, begannen sie im vergangenen Jahr
mit dem Aufbau der UMTS-Mobilfunknetze. Alle Mobilfunkbetreiber
verfügen bereits heute über zahlreiche bewilligte UMTS-Standorte,
mehrere UMTS-Testanrufe einzelner Betreiber wurden bereits gemeldet.
Eine gemeinsame Netzbetreiber-Gesellschaft würde in diesem Stadium
bereits getätigte Investitionen der Netzbetreiber gefährden.
Zudem bedeutet die vorgeschlagene, gemeinsame
Netzbetreiber-Gesellschaft einen Rückschritt in die Monopolisierung.
Sie gefährdet, die vom Gesetzgeber angestrebte, heute gut
funktionierende Liberalisierung. Auch ergeben sich durch eine
gemeinsame Netzbetreiber-Gesellschaft keine Vorteile hinsichtlich der
Anzahl der zu erstellenden Antennen oder der Umweltemissionen.
Zusätzliche Antennenstandorte wären durch eine gemeinsame Nutzung
durch die Netzbetreiber lediglich in strukturschwachen Gebieten
einzusparen. Wo immer möglich, nutzen die Mobilfunkbetreiber bereits
heute gemeinsame Antennen-Standorte. Die Emissionen hängen aber fast
ausschliesslich von der Nachfrage durch die Kunden ab. Folglich
bringt ein einheitliches Netz weder weniger Antennen noch geringere
Emissionen.
Zahlreiche Studien haben sich mit den Themen
Infrastruktur-Liberalisierung und -Monopolisierung auseinander
gesetzt. Das Avenir-Suisse-Papier trägt nichts Neues zur Diskussion
bei. Das stipulierte Teilen und gemeinsame Nutzen eines
UMTS-Mobilfunknetzes in ländlichen Gebieten ist bereits aus anderen
europäischen Staaten und nicht zuletzt dank der Mitteilung der
Eidgenössischen Kommunikationskommission ComCom vom 21. Februar 2002
bestens bekannt. Damit ist die Möglichkeit von Kooperationen beim
Aufbau der UMTS-Mobilfunknetze bereits gegeben, ein weiterer
Handlungsbedarf besteht nicht.
Nichts Neues
Bereits während des Parallel-Aufbaus der drei GSM-Mobilfunknetze
wurde eine einheitliche Infrastruktur immer wieder thematisiert und
von einer klaren Mehrheit der interessierten Öffentlichkeit
verworfen. Auch aus dieser Sicht stellt die Studie weder einen neuen,
noch einen materiell erweiternden Beitrag zur Diskussion dar.
Sowohl der Branchenverband SICTA als auch die Mobilfunkbetreiber
weisen darum die Vorschläge im Avenir-Suisse-Papier als
Diskussionsgrundlage zurück.
Ein Positionspapier mit detaillierter Analyse erhalten Sie auf
Anfrage. Peter Trinkl (+41/78/787'59'00), SICTA-Sprecher, steht Ihnen
für weitere Auskünfte gerne zur Verfügung und beantwortet Ihre
Fragen.
SICTA ist der Verband der Informations- und
Kommunikationstechnologie und vereinigt die Verbände asut, SAP und
Swissmem sowie 13 namhafte Unternehmen des  ICT-Sektors in einer
Organisation.

Kontakt:

SICTA
Laupenstrasse 18a
Postfach 7860
3001 Bern
Tel. +41/31/380'11'80
Fax +41/31/380'11'81
E-Mail: office@sicta.ch
Internet: www.sicta.ch
[ 009 ]

Weitere Storys: asut
Weitere Storys: asut