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Kunsthistorisches Museum Wien

Ernst Geiger, Chefermittler des "Saliera"-Diebstahls bestätigt Aussagen von KHM-Direktor Wilfried Seipel: Alarmanlage des Kunsthistorischen Museums war am damaligen Stand der Technik

Wien (ots)

Wilfried Seipel: Keine "b’soffene Geschichte", sondern Deal des
Täters mit der Polizei
Auf Nachfrage der Tageszeitung "Die Presse"
bestätigte Ernst Geiger, oberster Ermittler im "Saliera"-Diebstahl
und Leiter der Kriminalpolizeilichen Abteilung der
Bundespolizeidirektion Wien, wörtlich, dass "die Alarmanlagen im
Kunsthistorischen Museum am damaligen Stand der Technik waren".
KHM-Generaldirektor Wilfried Seipel verwehrt sich gegen haltlose
Unterstellungen, die den Einbruch als "b’soffene Geschichte"
darstellen, obwohl nachweislich feststeht, dass der von der Polizei
bei der Pressekonferenz am Sonntag, dem 22. Jänner geschilderte
Tathergang in Absprache mit dem Täter bewusst stark verharmlosend und
nicht den tatsächlichen Umständen entsprechend kommuniziert wurde.
Wenn sich die Polizei nicht auf diesen Deal mit dem Täter
eingelassen hätte, hätte dieser vermutlich das Versteck der "Saliera"
nicht verraten.
Das Kunsthistorische Museum bittet die Medienvertreter, die
besonderen Umstände dieser Pressekonferenz zu berücksichtigen und der
Gegebenheit des schweren Diebstahls mehr Raum zu geben.
In den frühen Morgenstunden des 11. Mai 2003 war das Kabinett IV
der Gemäldegalerie "raumgesichert", was bedeutet, dass jede Bewegung
im Raum sofort Alarm auslöste. Das Baugerüst war die Schwachstelle,
die es dem Dieb ermöglichte durch, das Fenster gewaltsam in den Raum
einzudringen. Die Baustelle war nicht alarmgesichert, obwohl das
Kunsthistorische Museum die Burghauptmannschaft auf diese
Schwachstelle aufmerksam gemacht und eine Gerüstsicherung
eingefordert hatte.
Nach gewaltsamer Öffnung des Fensters hat der Täter nach Betreten
des Raumes sofort Alarm ausgelöst. Innerhalb von nur einer Minute
zerschlug er die Vitrine, entnahm die "Saliera" und flüchtete durch
das zerstörte Fenster.
Richtig ist, dass das anwesende Sicherheitspersonal falsch
reagierte. Hätten die Mitarbeiter der Sicherheitszentrale beim
Auslösen des Alarms sofort das Licht eingeschaltet, so wäre der Täter
wahrscheinlich abgeschreckt worden und hätte die Vitrine nicht
zerschlagen.
Seit dem Diebstahl der "Saliera" wurden die
Sicherheitseinrichtungen des Kunsthistorischen Museums maßgeblich
nachgerüstet und verbessert. Vor allem die Videoüberwachung wurde auf
den neuesten Stand gebracht und, es wird digital aufgezeichnet.
Auch in die technische und personelle Sicherheit wurde investiert.
Im Bereich Einbruchstechnik wurden zahlreiche Komponenten erneuert.
Die Organisationsstrukturen der eigenen Abteilung für Sicherheit
wurden maßgeblich verbessert, das Sicherheitspersonal wird besser
ausgewählt, besser geschult und effizienter eingesetzt.
Die Sicherheit der Objekte des Kunsthistorischen Museums und der
angegliederten Museen haben oberste Priorität. Zum Beispiel ist die
Baustelle des Museums für Völkerkunde, das derzeit generalsaniert
wird, selbstverständlich alarmgesichert.
Das KHM kann sich auch international gesehen im Bereich Sicherheit
durchaus mit großen Museen in aller Welt vergleichen. Nur so ist
gewährleistet, dass das Kunsthistorische Museum  auch Leihgaben aus
internationalen Museen bekommt, wie sie z.B. in der noch bis 29.
Jänner laufenden Francisco de Goya-Ausstellung zu sehen sind.
Die Sicherheitsvorkehrungen des Kunsthistorischen Museums halten
den strengen Auflagen des United States Registrars Commitee of the
American Association of Museums stand.
In einem "security facilities questionnaire" fragt jeder
internationale Leihgeber die sicherheitstechnischen Gegebenheiten des
Museums (Diebstahlsicherung, Feuerschutz) ab und erst nach Erfüllung
aller Auflagen erhält das Museum die jeweilige Leihgabe zur
Ausstellung.

Rückfragehinweis:

Kunsthistorisches Museum
Mag. Irina Kubadinow
Leitung der Abtl. für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing
Tel.: (+43 1) 525 24/404
mailto:irina.kubadinow@khm.at, http://www.khm.at

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