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Staatskanzlei Luzern

Botschaft an den Grossen Rat veröffentlicht

Luzern (ots)

Luzerner Regierungsrat lehnt Steuersenkungsinitiative ab
Der Regierungsrat des Kantons Luzern empfiehlt dem
Grossen Rat, die Initiative "Weniger Steuern für Sie!" ohne
Gegenvorschlag abzulehnen. Die Hauptgründe: Die Initiative mache den
Standort Luzern unattraktiv, erreiche ihre Ziele nicht und verursache
politische Unsicherheit. Die Regierung setzt auf ihre schon bisher
erfolgreiche Finanzpolitik: mit schrittweisen Steuersenkungen und
Schuldenabbau werde sichergestellt, dass Luzern ein konkurrenzfähiger
Wohn- und Arbeitsort bleibt. Finanzdirektor Kurt Meyer und Heinrich
Gunz, Vorsteher der Kantonalen Steuerverwaltung, haben am 8. August
die Botschaft des Regierungsrates an den Grossen Rat vorgestellt.
Im August 2001 hat ein Initiativkomitee das Volksbegehren "Weniger
Steuern für Sie! Damit die Steuerbelastung dem Durchschnitt der
Zentralschweizer Kantone angepasst wird" eingereicht. Die Initiative
verlangt, dass die Staatssteuern (Einkommens- und Vermögensbelastung)
der natürlichen Personen im Kanton Luzern bis spätestens Ende 2011 so
festgelegt werden, dass die Steuerbelastung den arithmetischen
Durchschnitt der Zentralschweizer Kantone Uri, Schwyz, Obwalden,
Nidwalden und Zug nicht übersteigt.
Die Regierung stellt in der Botschaft an den Grossen Rat dar, dass
die geforderte Steuersenkung schwerwiegende Konsequenzen für den
Staatshaushalt hätte: Mindereinnahmen von 250 Mio. Franken pro Jahr
ab 2007 und von 500 Mio. pro Jahr ab 2011, dies bei einem
Gesamthaushalt von 2,7 Milliarden Franken. Dabei ist jedoch zu
berücksichtigen, dass nur bei einem Betrag von 789 Mio. ein
Leistungsabbau überhaupt vorgenommen werden könnte; die übrigen
Ausgaben sind durch Bundesrecht oder Verträge bestimmt. Der von den
Initianten bis 2011 verlangte Abbau von staatlichen Leistungen in der
Grössenordnung von rund 500 Mio. erreicht damit über 60 Prozent der
genannten Summe von 789 Mio.
Das heisst: Bei Annahme der Initiative müsste der Kanton Luzern
die Leistungen für seine Bürgerinnen und Bürger drastisch abbauen und
kürzen. Finanzdirektor Kurt Meyer erwähnte an der Medienorientierung
als konkrete Beispiele:
- Viel grössere Schulklassen, schlecht bezahlte Lehrerinnen und
     Lehrer, schlechte Ausbildung für unsere Jugend.
   - Hochschulen und Fachhochschulen: schliessen.
   - Spitäler: schlechtere Pflege, schlechtere ärztliche Betreuung,
     schlechtere Behandlungsmethoden.
   - Polizei: Massive Reduktion der Einsätze. Die Bevölkerung fühlt
     sich weniger sicher.
   - Verkehr: Weniger öffentlicher Verkehr. Weniger
     Strassenunterhalt. Verkehrsüberlastung. Mehr Staus, längere
     Arbeitswege.
   - Von den Kürzungen betroffen wären auch die Gemeinden (weniger
     Mittel für den Finanzausgleich) und das Staatspersonal
     (Entlassungen, Lohnabbau).
Die Regierung kommt in der Botschaft zum Schluss: Ein Kanton mit
schlechten Leistungen ist für die Bürgerinnen und Bürger nicht
attraktiv, im Gegenteil. Die Initiative verlangt einen
Leistungsabbau, der den Wirtschaftsstandort schwächt und Luzern als
Wohnkanton unattraktiv macht.
Weiter argumentiert die Regierung, die Initiative erreiche ihre
Ziele nicht. Die Initianten erhofften sich den Zuzug von
zahlungskräftigen Steuerzahlern. Gerade dieses Ziel könne nicht
erreicht werden, zumal die Steuerbelastung im Kanton Luzern auch nach
einer allfälligen Umsetzung immer noch höher wäre als in den
steuergünstigsten Kantonen. Ein schlechtes Leistungsangebot werde
zudem eher gute Steuerzahlerinnen und Steuerzahler aus dem Kanton
vertreiben als neue anziehen.
Der Leistungsabbau würde jahrelange politische Unsicherheit
bewirken: Zahlreiche Leistungskürzungen wären nur mit einer
Gesetzesänderung realisierbar, die dem Referendum untersteht. Das
heisst: Wenn das Referendum ergriffen würde, müssten die
Luzernerinnen und Luzerner in den nächsten Jahren oft und zum Teil
über verhältnismässig unbedeutende Vorlagen an der Urne befinden.
Dies würde zu einer jahrelangen Unsicherheit darüber führen, welche
Leistungen der Staat in welcher Qualität noch anbietet.
Regierungsrat Kurt Meyer sagte an der Medienkonferenz: "Die
Initianten behaupten, mit ihrer Initiative werde der Kanton gestärkt.
Das ist falsch. Die Regierung setzt der Initiative ihren eigenen,
erfolgreichen Weg gegenüber. Regierung und Grosser Rat verfolgen seit
Jahren beharrlich das Ziel, schrittweise die Schulden abzubauen und
die Steuern zu senken. Wir haben schon viel erreicht und wollen auf
diesem Weg beharrlich weitergehen." Von 1998 bis 2001 wurde die
Staatsverschuldung um 300 Mio. Franken abgebaut. In den Jahren 2001
und 2002 wurden die Steuerzahler um insgesamt 80 Mio. Franken
entlastet, und für 2003 schlägt die Regierung eine weitere
Steuersenkung um 3/20 Einheiten vor (Entlastung 75 Mio. Franken).
"Unsere Politik ist berechenbar, nachhaltig, verlässlich", sagte
der Finanzdirektor. Sie diene der Bevölkerung und schaffe Vertrauen
für Investoren. "Unsere Politik stärkt den Kanton und bringt ihn
vorwärts."
Die Regierung beantragt dem Grossen Rat, die Initiative ohne
Gegenvorschlag abzulehnen. Ende August wird die Kommission Wirtschaft
und Abgaben die Vorlage behandeln, anschliessend der Grosse Rat.

Kontakt:

Dr. Heinrich Gunz
Vorsteher der kantonalen Steuerverwaltung
Tel. +41/41/228'56'40

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