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Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft

Sanasilva 2001: Waldzustand ist seit 1994 stabil

Bern (ots)

Seit 1994 ist der Anteil der Bäume mit
Kronenverlichtung über 25 Prozent trotz jährlicher Schwankungen
stabil geblieben. Im Vergleich mit den Zahlen seit Beginn der
Erhebungen im Jahr 1985 beharrt er damit auf höherem Niveau. Im Jahr
2001 wiesen 18 Prozent der Bäume eine Kronenverlichtung von mehr als
25 Prozent auf; also annähernd gleich viel wie 1999, aber weniger als
im Jahre 2000. Diese Zahlen beziehen sich auf Verlichtung unbekannter
Ursache (vgl. Kasten). Die Fichte und die Tanne waren von den
Hauptbaumarten weiterhin am stärksten verlichtet, die Buche hingegen
am geringsten. Dies geht aus der letztjährigen Sanasilva-Inventur
hervor, welche Fachleute der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee
und Landschaft WSL durchgeführt haben. Ähnlich hoch ist die
Verlichtung auch auf den 16 Flächen der Langfristigen
Waldökosystem-Forschung (LWF) des Bundes, wo ebenfalls Erhebungen
durchgeführt werden.
Sterberate der Bäume unverändert
Wie in den Vorjahren sind innert Jahresfrist rund 0,4 Prozent der
Bäume abgestorben. Dabei hat sich aber der Befall mit Borkenkäfern im
Sommer 2001 in den Werten der Sanasilva-Inventur noch kaum
niedergeschlagen, da die Aufnahmen grösstenteils schon vor dem
Auftreten von Schäden abgeschlossen waren. Die meisten befallenen
Bäume verloren erst im Spätsommer die Nadeln und starben im Herbst
ab. Zudem kann die grobmaschige Sanasilva-Erhebung lokale oder
regionale Schäden nicht erfassen. Laut Umfragen wurden in den
Sturmschadengebieten bis zum Herbst Zwangsnutzungen von etwa einer
Million Kubikmeter Fichtenholz durchgeführt. Für nächstes Jahr wird
mit einer erhöhten Sterberate der Bäume und einem Anstieg der
Nutzung von Fichten gerechnet. Grund dafür ist der starke Befall
durch Borkenkäfer im Jahr 2001. Beobachtung der langfristigen
Entwicklung Die Kronenverlichtung gibt in erster Linie einen Hinweis
auf Stress, dem Bäume ausgesetzt sind. Sie hängt von verschiedenen
Ursachen ab, wie dem Alter der Bäume, ihrer Nährstoff- und ihrer
Wasserversorgung. Deshalb ist vor allem ihre langfristige Entwicklung
wichtig. Als wesentliche Langzeitrisiken für den Wald gelten die
Bodenversauerung und die Klimaveränderung. Abschliessende Antworten
liegen hierzu aber nicht vor, weshalb die WSL auf den 16 Flächen der
Langfristigen Waldökosystem-Forschung (LWF) des Bundes folgende
Fragen vertieft erforscht: In welcher Weise wirken eine veränderte
Nutzung, die Schadstoffbelastung und die erwartete Klimaänderung auf
den Wald? Welche dieser Vorgänge gefährden den Wald kurz- oder
langfristig? So werden detaillierte Untersuchungen betreffend die
chemische Zusammensetzung des Niederschlags und des Bodenwassers
sowie die Wirkung der Nährstoff- und Wasserversorgung auf die Bäume
durchgeführt.
Teil des europäischen Beobachtungsprogramms
Jedes Jahr überprüfen Fachleute der Eidg. Forschungsanstalt WSL im
Rahmen der Sanasilva-Inventur den Zustand der Bäume im Schweizer
Wald. Im Sommer 2001 beurteilten sie auf repräsentativ verteilten
Stichprobeflächen in einem 16 x 16 km-Netz rund 1100 Bäume. Die
Statistik unterscheidet zwischen Gesamtverlichtung und
Kronenverlichtung unbekannter Ursache, die auf keine
offensichtlichen Einflüsse wie Hagelschaden oder Insektenbefall
zurückzuführen ist. Der Zustand der Baumkronen wird zudem auch auf
den 16 Flächen der Langfristigen Waldökosystem-Forschung (LWF) des
Bundes untersucht.
Das Sanasilva-Netz und die LWF-Flächen der Schweiz sind Teil des
europaweiten Beobachtungs-Programmes (ICP Forests). Die Ergebnisse
von etwa 6000 Flächen auf dem 16x16-Kilometer-Netz und von mehr als
800 Langfrist-Beobachtungsflächen in 30 Ländern werden jährlich im
europäischen Waldzustandsbericht veröffentlicht. Dieser wird von der
Europäischen Kommission und der Wirtschaftskommission der Vereinten
Nationen für Europa herausgegeben. Auch die europäische Statistik
weist auf eine Stabilisierung der Kronenverlichtung hin. Mit diesen
grossräumigen - zum Schutz der Wälder Europas - angelegten
langfristigen Untersuchungen werden die Veränderungen im Ökosystem
Wald erfasst.

Kontakt:

BUWAL
Richard Volz
Eidg. Forstdirektion
Tel. +41/31/324'77'86

WSL
Matthias Dobbertin
Tel. +41/1/739'25'94

Internet:
http://www.wsl.ch/sanasilva2001/ und
http://www.umwelt-schweiz.ch/

Literatur
- Brang, P. (Red.), 1998: Sanasilva-Bericht 1997.
Zustand und Gefährdung des Schweizer Waldes - eine Zwischenbilanz
nach 15 Jahren Waldschadenforschung.
Berichte, Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft,
8903 Birmensdorf, Nr. 345.
Bezugs-quelle: WSL-Bibliothek (bibliothek@wsl.ch), Fr. 21.-

- Faltblatt zum Sanasilva-Bericht 1997.
Gratis erhältlich bei der Bibliothek WSL, Zürcher-strasse 111,
CH-8903 Birmensdorf, Tel. +41/1/739'22'11.
Bezugsquelle: WSL-Bibliothek (bibliothek@wsl.ch )

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