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migros museum für gegenwartskunst präsentiert bis 30. Oktober 2011: The Garden of Forking Paths: 2. Teileröffnung mit neuen Arbeiten von Ida Ekblad, Geoffrey Farmer, Kerstin Kartscher, Ragnar Kjartansson

migros museum für gegenwartskunst präsentiert bis
30. Oktober 2011: 

The Garden of Forking Paths: 2. Teileröffnung mit neuen Arbeiten von Ida Ekblad, Geoffrey Farmer, Kerstin Kartscher, Ragnar Kjartansson
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Zürich (ots)

Das migros museum für gegenwartskunst ist während der Sommermonate mit dem Skulpturenprojekt The Garden of Forking Paths auf dem Hof «Froh Ussicht» der Familie Blum in Samstagern ZH zu Gast. In Anlehnung an den verwunschenen Renaissancegarten Sacro Bosco in Bomarzo (Italien), in dem sich sagenumwobene Skulpturen und exzentrische, über die Zeit verwucherte Architekturen (so genannte «follies») finden, schaffen die eingeladenen Künstler eigene fantastische Erzählungen. Der Titel des Projekts greift auf eine Geschichte des argentinischen Literaten Jorge Luis Borges (1899-1986) zurück, der auf die Analogie zwischen Imagination und räumlichen Strukturen verweist, indem er etwa das Labyrinth als menschliche Grunderfahrung beschreibt. Verbunden mit dem verwunschenen Garten Sacro Bosco ergibt sich so ein mythischer Gedankenkosmos, in den sich die Künstler auf ihre je eigene Weise einordnen.

Der Garten als Urform der Auseinandersetzung mit Natur beschäftigt seit jeher die Menschheit. In seiner Gestaltung spiegelt sich die jeweilige gesellschaftliche Ordnung in all ihren politischen, soziologischen und psychologischen Aspekten. Als Paradies, als hängende Gärten von Babylon, als klösterlicher Nutz- und barocker Lustgarten, als Urlandschaft nach der Aufklärung, als Landschaftspark, Volksgarten und städtische Oase ist er Ort des Ertrages, aber auch der Kontemplation, der Frieden und Glück bringt. Er betört die Sinne und dient dabei der eskapistischen Weltflucht, bleibt aber auch immer konkretes Mittel zum Anbau und damit zur Ernährung.

Prinz Orsini legte im Jahr 1522 den Sacro Bosco in Bomarzo an, der das eine Extrem der Vorstellung von Garten symbolisiert: ohne inhärente Nutzenfunktion bleibt er reiner Ort der Verzauberung. Der Besucher wird mit den Worten begrüsst: «Der Du hier eintrittst betrachte Stück für Stück und sag mir dann, ob so viele Wunder durch Täuschung bewirkt sind oder allein durch Kunst.» Hinter jeder Wegbiegung finden sich neue fantastische Götterfiguren, Tiere, Monster und Architekturen, die ein Rätsel aufgeben, das es zu entschlüsseln gilt. Folgt der Besucher dem ureigenen Rhythmus der Pfade, erschliesst sich ihm eine Geschichte menschlicher Leidenschaften und Irrwege. Salvador Dalí bezeichnete den Garten, als er ihn besuchte, als Vorwegnahme der surrealistischen Kunst.

Das Skulpturenprojekt The Garden of Forking Paths, das sich auf die Idee dieses verwunschenen Gartens voller «follies» (engl. «Narreteien») rückbezieht, fügt sich im Gegensatz zum Sacro Bosco in einen landwirtschaftlichen Nutzbetrieb ein. Dieser erfährt - trotz seiner rationalen und ökonomischen Logik - oftmals eine romantische Aufladung. Dabei steht er für eine verklärte Besinnung auf Ursprünge, für Authentizität und Echtheit und bildet den Rahmen für die künstlerische Auseinandersetzung mit Garten und «folly».

Am 10. Juli 2011 eröffnet der zweite Teil des Skulpturenprojektes mit zusätzlich neuen Arbeiten von vier Künstlern. Ida Ekblad (*1980, Oslo) schafft ein Tor aus Stahl mit abstrakten und figurativen Elementen als möglicher Eingang in eine fantastische Welt. Verschiedene Phänomene und Persönlichkeiten aus Psychologie und Spiritualität führt Geoffrey Farmer (*1967, Vancouver) in seinem dreiteiligen Werk zusammen. Kerstin Kartscher (*1966, Nürnberg) baut vier überdimensionale Aluminiumschirme, die von schwarz-weissen Zeichnungen bedeckt sind. Ragnar Kjartansson (*1976, Reykjavík) wiederum verteilt drei Marmorstelen als Erinnerung an persönliche, vergangene Momente über den Hof.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die Ausstellungskuratorin Heike Munder.

Das Projekt ist zu Gast in der «Froh Ussicht» der Familie Blum in Samstagern ZH. Martin Blum veranstaltet seit 2008 auf dem Land seines Hofs Kunstprojekte unter dem Projektnamen «Froh Ussicht».

PRESSEKONFERENZ: Donnerstag, 7. Juli, 11.30 Uhr

ERÖFFNUNG TEIL II: Sonntag, 10. Juli 2011, 17-21 Uhr

PUBLIKATION/SYMPOSIUM: Zum Projekt erscheint im September 2011 bei JRP|Ringier eine Anthologie mit Beiträgen von Lars Bang Larsen, Michael Bracewell, Horst Bredekamp, Brian Dillon, Patrick Eyres, Heike Munder, Anthony Vidler und Catherine Wood. Am 4. September 2011 findet von 14 bis 18 Uhr die Buchvernissage mit einem begleitenden Symposium statt. Weitere Informationen erhalten Sie zu einem späteren Zeitpunkt unter migrosmuseum.ch.

PERFORMANCE VON PABLO BRONSTEIN: Zur Eröffnung und zusätzlich an folgenden Tagen: Sonntag, 14. August, 4. September, 2. und 30. Oktober.

ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN: Die Führungen sind kostenlos. In deutscher Sprache: Sonntag, 7., 14., 21. und 28. August sowie 9., 16. und 23. Oktober, 15 und 17 Uhr. In englischer Sprache: Sonntag, 18. September, 15 Uhr. In französischer Sprache: Sonntag, 25. September, 15 Uhr.

FAMILIENFÜHRUNGEN: Die Führungen dauern zwei Stunden, beinhalten einen praktischen Teil, sind inhaltlich auf Familien ausgerichtet und kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Sonntag, 11. September und 2. Oktober, 14 Uhr.

SCHULKLASSEN-WORKSHOPS: Zur Ausstellung bietet das Museum pädagogische Workshops für Schulklassen an. Diese sind kostenlos. Informationen und Anmeldungen bitte über kunstvermittlung@migrosmuseum.ch.

ANREISE: Bitte nutzen Sie nach Möglichkeit die öffentlichen Verkehrsmittel. Es sind nur wenige Parkplätze auf dem Hof vorhanden. Weitere Informationen zur Anreise finden Sie unter migrosmuseum.ch.

BESUCHERADRESSE: Froh Ussicht, Familie Blum CH-8833 Samstagern

Mo-Fr 10-18 Uhr ohne Ansprechpersonen (Besucherinformationen sind auf dem Hof vorhanden) Sa/So 12-18 Uhr mit Ansprechpersonen und Bewirtung durch Familie Blum

frohussicht.ch / hubertus-exhibitions.ch / migrosmuseum.ch

KONTAKTADRESSE: migros museum für gegenwartskunst, Postfach 1766, CH-8031 Zürich T +41 44 277 20 50, F +41 44 277 62 86, info@migrosmuseum.ch

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Das migros museum für gegenwartskunst ist eine Institution des Migros-Kulturprozent. Das Migros-Kulturprozent ist ein freiwilliges, in den Statuten verankertes Engagement der Migros für Kultur, Gesellschaft, Bildung, Freizeit und Wirtschaft. www.migros-kulturprozent.ch

Kontakt:

Barbara Salm, Leiterin Kommunikation, Direktion Kultur und Soziales,
Migros-Genossenschafts-Bund, Zürich, Tel. 044 277 20 79,
barbara.salm@mgb.ch

Für Bildmaterial wenden Sie sich bitte an: presse@migrosmuseum.ch

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