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Stiftung SOS-Kinderdorf Schweiz

Seebeben im Indischen Ozean: SOS-Kinderdorf leistet konzentrierte Nothilfe in Sri Lanka und Indien

Bern (ots)

Nach den verheerenden Flutwellen vom 26. Dezember errichtet
SOS-Kinderdorf Notcamps zur Versorgung von betroffenen Kindern und
Familien mit Lebensmitteln, Medikamenten und vor allem
psychologischer Hilfe. Die Massnahmen werden von den
SOS-Kinderdorf-Einrichtungen in Sri Lanka und Indien organisiert. In
beiden Ländern sowie in Indonesien werden Möglichkeiten für den Bau
weiterer SOS-Kinderdörfer abgeklärt.
An der Ostküste Sri Lankas ist das SOS-Sozialzentrum
Batticaloa Ausgangspunkt für Hilfslieferungen an Tausende Opfer der
Flutwellen. Mit Hilfe der zahlreichen einheimischen Mitarbeiter und
aufgrund der bereits vorhandenen Infrastruktur kann SOS-Kinderdorf
Lebensmittel, Trinkwasser und Medikamente auch in schwer zugängliche,
von der LTTE kontrollierte Gebiete bringen. Einige Familien in den
Regionen Komari, Pottuvil, Argambay und Hambantota erhalten in den
nächsten Tagen Unterstützung beim Wiederaufbau ihrer Häuser, beim
Reparieren oder Neukauf von Booten.
Im Süden von Indien konzentriert SOS-Kinderdorf seine Hilfe auf
die Städte Tiruvarur, Nagapattinam, Cuddalore bei Pondicherry und
Kanyakumari. Dort haben Tausende Menschen in Tempelanlagen und
Gemeindezentren Zuflucht gesucht. SOS-Kinderdorf hat mittlerweile 13
Camps errichtet, um insbesondere schwer traumatisierten Kindern zu
helfen. Derzeit werden 5600 Kinder in diesen Camps mit allem
Lebensnotwendigen versorgt. Wie viele Kinder die Flutwellen als
Waisen zurückgelassen haben, lässt sich nur schwer abschätzen. Victor
Painadath, SOS-Kinderdorf-Mitarbeiter in Südindien, weist darauf hin,
dass die Traumabewältigung der Tsunami-Opfer gewaltiger Anstrengungen
durch Hilfsorganisationen bedürften.
Mittelfristig sollen 1000 schwer betroffene, kinderreiche Familien
in Sri Lanka und Indien beim Neustart unterstützt werden, bis sie
wieder in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten.
Die bestehenden SOS-Sozialzentren werden zu diesem Zweck zusätzliche
Hilfsprogramme starten, die über einige Monate andauern sollen. Die
meisten dieser Familien benötigen Material für den Wiederaufbau ihrer
Häuser und Ausrüstung zum Ausüben ihrer Berufe. SOS-Kinderdorf
rechnet mit Kosten von insgesamt 4 Mio. USD.
In Sri Lanka und im Süden Indiens, wie auch in Indonesien, wo
SOS-Kinderdorf zur Zeit Möglichkeiten für kurzfristige
Hilfsmassnahmen abklärt, wird auf längere Sicht der Bau von weiteren
SOS-Kinderdörfern oder zusätzlichen Familienhäusern angestrebt um
jenen Kindern zu helfen, die weder Familie noch Angehörige haben, die
sich um sie kümmern können.
Spendenkonto:
Postkonto 30-31935-2, Schweizer Freunde der SOS-Kinderdörfer, 3097
Liebefeld, Vermerk "Katastrophenhilfe Asien"
SOS-Mutter und Kind von Flutwelle weggespült
M. G. Malini, SOS-Mutter im SOS-Kinderdorf Monaragala, Sri Lanka,
reiste am Morgen des 26. Dezember 2004 mit dem 4-jährigen Kavidu,
einem Buben ihrer SOS-Kinderdorf-Familie, im Bus zur Ostküste. Die
junge Frau wollte sich zu Jahresende ein paar freie Tage bei ihren
Eltern am Meer gönnen. Nach einer dreistündigen Fahrt, unmittelbar
vor der Stadt Hambantota, brach die Flutwelle wie aus heiterem Himmel
übers Ufer und spülte den voll besetzten Bus von der Strasse. Frau
Malini kann sich nicht erinnern, wie sie ins Spital kam, aber als sie
wieder aufwachte, realisierte sie als erstes, dass ihr Kind, Kavidu,
nicht bei ihr war. Sofort informierte sie den Assistant Director des
SOS-Kinderdorfs in Monaragala, der sich unverzüglich auf den Weg ins
Spital machte. Er nahm die schwere Aufgabe an, unter den Verletzten
und Toten im ganzen Spital nach Kavidu zu suchen. Und Kavidu war da,
auf der Intensivstation der Kinderabteilung. Schon zwei Tage später
konnten der Junge und seine Mutter das Spital von Hambantota
verlassen. Sie kehrten zurück ins SOS-Kinderdorf Monaragala.
Das SOS-Kinderdorf Monaragala ist mit Spendengeldern und
Patenschaftsbeiträgen von Schweizer Freunden der SOS-Kinderdörfer
finanziert worden. Es ist seit Herbst 2000 in Betrieb. 120 in Not
geratene Mädchen und Buben haben hier ein neues Zuhause gefunden.
SOS-Kinderdorf ist ein privates, politisch und konfessionell
ungebundenes Kinderhilfswerk. Seit 1949 hat diese Organisation das
Ziel, verlassenen und in Not geratenen Kindern - ungeachtet ihrer
ethnischen Zugehörigkeit, Nationalität und Religion - eine Familie,
ein ständiges Zuhause und eine solide Vorbereitung auf ein Leben in
Selbständigkeit zu bieten.
SOS-Kinderdorf ist in 132 Ländern tätig, in Südasien seit vier
Jahrzehnten. Die Sozialzentren sind hier immer wieder zu Stützpunkten
der Nachbarschaftshilfe bei Naturkatastrophen und kriegerischen
Auseinandersetzungen geworden.
In weltweit 442 Kinderdörfern und 337 SOS-Jugendwohneinrichtungen
werden rund 55.000 Kinder und Jugendliche permanent betreut. Sie
können im Erwachsenenalter ihr Wissen in ihrer Heimat zum Nutzen
aller weitergeben. Somit wird eine nachhaltige Entwicklungshilfe
gewährt. SOS-Kinderdorf beschäftigt fast ausschliesslich lokale
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Kontakt:

Schweizer Freunde der SOS-Kinderdörfer
Neva Bernasconi
Geschäftsführerin
Hessstrasse 27a
Postfach
3097 Liebefeld
Tel. +41/(0)31/979'60'53
E-mail: neva.bernasconi@sos-kinderdorf.ch
Internet: www.sos-kinderdorf.ch

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