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Evangelische Lepra-Mission Schweiz

Lepra-Welt-Tag: Kampf gegen die Lepra - eine ernüchternde Zwischenbilanz

Küsnacht (ots)

Zur Jahrtausendwende wurde weltweit angekündigt,
die Lepra im Rahmen eines fünfjährigen Programms auszumerzen. Die
Evangelische Lepra-Mission zieht eine ernüchternde Zwischenbilanz:
Halbzeit und immer noch keine tiefere Infektionsrate!
Die im Jahr 2000 lancierte WHO-Kampagne ging davon aus, dass mit
einer konsequenten, fachgerechten Behandlung der Leprapatienten eine
weitere Übertragung des Lepra-Erregers gestoppt und somit eine
Verminderung von Neuinfektionen erzielt werden könnte. Die jährlich
neu registrierten Fälle zeichnen indessen ein epidemiologisch
ernüchterndes Bild. Regierungsorganisationen und Hilfswerke, die sich
für die Ausmerzung Krankheit engagieren, sehen sich gezwungen, fortan
noch grössere Anstrengungen vorzunehmen.
Jahr für Jahr werden über 760'000 Menschen mit dem Lepra-Bazillus
angesteckt. Mehr als vier Millionen leiden an den Folgeerscheinungen
der Krankheit und sind körperlich ernsthaft behindert. Fuss- und
Handverstümmelungen sowie Gesichtsentstellungen sind die Folgen einer
durch unheilbare Nervenschädigungen bedingten Gefühllosigkeit an den
Gliedmassen. Die betroffenen Menschen - zwölf Prozent davon sind
Kinder - sind dringend auf Hilfe angewiesen, um ein würdiges Leben
führen zu können.
Im Hinblick auf den 50. Welt-Lepra-Tag verpflichtete sich Trevor
Durston, Generaldirektor der Evangelischen Lepra-Mission, die
Regierungen der von der Lepra betroffenen Staaten und das Netzwerk
von medizinischen Fachkräften weiterhin und solange als nötig
tatkräftig zu unterstützen. "Unsere Herausforderung besteht darin,
die Identifikation der Leprafälle mit allen Mitteln weiterhin zu
fördern und alle Massnahmen zur fachgerechten und umfassenden
Behandlung der Betroffenen sicherzustellen", meint Trevor Durston,
der auch Vorstandsmitglied des internationalen Dachverbandes der
Leprahilfe-Organisationen (ILEP) ist.
"Die Existenz der Krankheit ist ein Skandal. Denn im Gegensatz zu
Aids und gewissen anderen Infektionskrankheiten ist Lepra heilbar.
Die medikamentöse Therapie ist erprobt und wirksam. Die weltweite
Durchsetzung des Therapieprogramms lässt aber noch viel zu wünschen
übrig", ergänzt Eric Chollet, Direktor der Evangelischen
Lepra-Mission Schweiz. "Unsere Aufgaben beschränken sich nicht auf
die Heilung der Krankheit. Präventionsarbeit und die soziale
Integration der ehemaligen, leider vielerorts stigmatisierten
Patienten gehören ebenfalls zu unserem Aufgabenkreis."
"Trotz allem können wir auf unsere Erfolge stolz sein", erklärt
Durston. "Millionen sind seit 1982 erfolgreich behandelt und geheilt
worden. Die Anzahl körperbehinderter Lepra-Patienten nimmt rapide ab.
Die Evangelische Lepra-Misson und vergleichbare Organisationen
unternehmen alles, um möglichst viele infizierte Menschen im
Frühstadium der Krankheit zu identifizieren und mit einer
spezifischen Heilmittelkombination zu behandeln."
Die Evangelische Lepra-Mission bekämpft die Seuche seit 1874,
namentlich in Asien und Afrika. Ihr langfristiges Ziel, die Lepra
endgültig aus der Welt zu schaffen, wird die Organisation auch in den
kommenden Jahren fordern. Wissenschaftler und Fachärzte sind sich
einig: Obwohl heute alle notwendigen Mittel zur Ausrottung der
Krankheit vorhanden wären, ist eine kurzfristige Problemlösung nicht
realisierbar. Langfristig ist das WHO-Ziel aber zu erreichen. Dazu
braucht es ein weiterhin volles Engagement aller Beteiligen: der
Regierungsstellen, der Hilfswerke, der Medien und der Spender.

Kontakt:

Hans Reist
Tel. +41/32/661'16'16
mailto:hreist@bluewin.ch
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