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economiesuisse - WTO-Verhandlungen am Scheideweg
Der Ausgang des Ministertreffens in Genf ist von grosser wirtschaftlicher Bedeutung

Zürich (ots)

economiesuisse fordert den Bundesrat und die
Schweizer Verhandlungsdelegation auf, sich am Ministertreffen 
entschieden für ein ehrgeiziges und umfassendes Ergebnis im Sinne der
Offensivinteressen der Schweizer Wirtschaft zu engagieren.
Nach mehreren Rückschlägen und verpassten Fristen hat die 
Verhandlungsintensität im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO) in
den letzten Monaten deutlich zugenommen. Obwohl in einzelnen Fragen 
nach wie vor Divergenzen zwischen den Positionen der WTO-Mitglieder 
bestehen, gilt es nun, das Momentum zu nutzen. Die nächste und 
vorläufig letzte Chance dazu bietet das von WTO-Generaldirektor 
Pascal Lamy einberufene Ministertreffen, das nächste Woche in Genf 
stattfinden wird. Der Grat zwischen Erfolg und Scheitern ist schmal. 
Eine konstruktive Haltung aller Akteure ist für den erhofften 
Durchbruch notwendig. Fehlt den Handelsministern der Wille, sich über
die Modalitäten zu einigen, besteht die Gefahr, dass sich der 
Abschluss der Doha-Runde weiter verzögert. Dies würde die 
Handlungsfähigkeit und Glaubwürdigkeit der WTO schwächen und wäre vor
dem Hintergrund der gegenwärtigen weltwirtschaftlichen Lage besonders
zu bedauern.
Die Schweiz ist eine der am stärksten in die Weltwirtschaft 
integrierten Volkswirtschaften. Jeder zweite Franken wird im Ausland 
verdient. Das multilaterale Regelwerk der WTO schafft stabile und 
durchsetzbare Rahmenbedingungen, schützt unsere Unternehmen vor 
Protektionismus und Diskriminierung und ermöglicht einen verbesserten
Marktzugang im Ausland. Die in Genf ansässige WTO bildet den 
wichtigsten Pfeiler der schweizerischen Aussenwirtschaftspolitik. 
economiesuisse unterstützt deshalb die Anstrengungen, die 
Doha-Verhandlungen zu einem Abschluss zu bringen.
Von den Verhandlungen erwartet die Schweizer Wirtschaft erstens 
einen Abbau von Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen, damit 
der Marktzugang in OECD- und Schwellenländer verbessert wird. Dabei 
gilt es sicherzustellen, dass möglichst keine oder nur wenige 
Bereiche durch so genannte Flexibilitäten von einer Liberalisierung 
ausgenommen werden. Parallel zu einer generellen Abbauformel sind 
Nullzollabkommen für einzelne Industriesektoren erwünscht. In der 
Schweiz steuert der Dienstleistungssektor über zwei Drittel des 
realen BIP bei. Deshalb muss zweitens auch der gegenseitige 
Marktzugang für Dienstleistungen deutlich verbessert werden.

Kontakt:

Gregor Kündig
Telefon: +41 (0)79 755 97 75
gregor.kuendig@economiesuisse.ch

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