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Gute Qualität von Spitälern soll belohnt werden

Gute Qualität von Spitälern soll belohnt werden
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Basel (ots)

Transparenz über die Qualität von Spitälern bleibt für die Stimmberechtigten wichtig. Dies geht aus dem neusten gfs-Gesundheitsmonitor hervor. Neu ist aber eine Mehrheit von 62% der Meinung, dass qualitativ gute Spitäler von der öffentlichen Hand finanziell belohnt werden sollen. Das Kostenbewusstsein hat gegenüber dem Vorjahr zugenommen, was zum Beispiel zu einer kritischeren Betrachtung der Ärztedichte führt. 60% sehen einen direkten Zusammenhang zwischen Ärztedichte und steigenden Prämien. Die Zufriedenheit mit dem Schweizer Gesundheitswesen ist trotzdem fast unverändert hoch.

Die Bilanz zum Schweizer Gesundheitswesen fällt 20 Jahre nach Einführung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) eindeutig aus: 81% der Stimmberechtigten haben einen sehr oder eher positiven Eindruck. Der Spitzenwert von 82% vom Vorjahr wird damit nur knapp verpasst, doch bestätigt sich die seit längerem steigende Zustimmung zum KVG, das ursprünglich von den Stimmberechtigten nur ganz knapp angenommen wurde. Ebenfalls konstant positiv wird die Qualität des Gesundheitswesens bewertet. Aktuell finden 75%, sie sei sehr gut oder gut.

Qualität soll finanziell belohnt werden

82% der Befragten möchten die Qualitätsdaten kennen, bevor sie sich für die Behandlung in einem Spital oder einer Klinik entscheiden, und 75% meinen, öffentlich zugängliche Qualitätsdaten würden die Qualität der Behandlung in den Spitälern erhöhen. Zudem ist erstmals eine Mehrheit von 62% (+21 Prozentpunkte) der Meinung, die öffentliche Hand solle qualitativ gute Spitäler finanziell belohnen respektive die schlechten bestrafen. Dies ist die grösste Veränderung zur Befragung im Vorjahr überhaupt. Allerdings besteht auch eine gewisse Ambivalenz in der Frage, denn immerhin 59% befürchten, dass mehr Transparenz eher verwirren könnte, da bei uns alle Spitäler qualitativ gut seien. Nicht mehrheitsfähig ist zurzeit die Meinung, dass die Krankenkassen nur die Behandlung in Spitälern mit hoher Qualität bezahlten sollten. 46% (immerhin 15 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr) stimmen dem zu, während 50% keine solche strikte Qualitätsauflage möchten.

Ärztedichte - Uneinigkeit über Massnahmen zur Steuerung

Die Ärztedichte wird je nach Region kritischer gesehen. Die Hälfte der Befragten sieht bei den Arztpraxen eine Überversorgung; die andere Hälfte ist gegenteiliger Auffassung. 55% finden, es gäbe zu viele Spezialisten und zu wenig Hausärzte. Eine Mehrheit von 60% ist der Überzeugung, dass eine höhere Ärztedichte zu steigenden Prämien führt. Uneinig ist man sich, wie die Zahl der Arztpraxen gesteuert werden soll. Eine knappe Mehrheit von 53% findet, es brauche keinen Zulassungsstop, da der Markt dies regle. Ebenso sind 53% der Meinung, man könne den Vertragszwang der Kassen mit den Ärztinnen und Ärzten aufheben, wobei knapp 70% fürchten, dass damit die persönliche Entscheidungsfreiheit eingeschränkt würde.

Qualität und Wahlfreiheit wichtig - Kostenbewusstsein steigt

Die Qualität der Leistungen und die Wahlfreiheit in der Versorgung haben für die Stimmberechtigten weiterhin oberste Priorität und werden höher gewichtet als der Preis. Die Forderung, wonach Krankenversicherer die finanziellen Risiken decken sollen und nicht sämtliche Leistungen, gewinnt erneut an Zuspruch. Dieser Trend passt zum gestiegenen Kostenbewusstsein: Neu werden erstmals die persönlichen Belastungen durch Zahnarztrechnungen, Arztrechnungen oder selbst bezahlte Medikamente subjektiv stärker wahrgenommen als die Belastung durch Krankenkassenprämien.

Sicht auf Akteure - Gesundheitspolitiker im Aufwind

Die Leistungen im Grundversicherungskatalog bleiben mehrheitlich akzeptiert (59%); es gibt aber einen Trend, keine neuen Leistungen mehr einzuschliessen. Nur noch 29% befürworten einen Ausbau (2014: 39%). Die Zufriedenheit mit den Akteuren im Gesundheitswesen bleibt zwar hoch, doch macht sich auch hier das gesteigerte Kostenbewusstsein bemerkbar. Aufsteiger sind 2016 die Gesundheitspolitikerinnen und -politiker, die mit 7.1 (+0.9) von 10 möglichen Punkten den höchsten Wert seit Einführung des Gesundheitsmonitors erreichen. Demgegenüber wird den Ärztinnen und Ärzten (7.4, -0.6), der Pharmaindustrie (6.8, -0.6) und den Apothekern (6.1, -0.9) eine geringere Kompetenz als in den Vorjahren zugeschrieben.

Beziehung von Pharmaunternehmen und Ärzteschaft - beide profitieren

Ärztliche Weiterbildung ist für 89% der Befragten wichtig für die Qualität der Versorgung. Eine deutliche Mehrheit ist auch der Auffassung, dass sowohl Ärzte als auch die Pharmaforschung von einer Zusammenarbeit zwischen Pharmaindustrie und Ärzteschaft profitieren (88%). Eine Finanzierung der ärztlichen Fortbildung durch die Pharmaindustrie sehen 74% als unproblematisch, solange dies transparent offengelegt wird. Je knapp über 60% sprechen sich für eine stärkere Finanzierung der Fortbildung durch die Ärzteschaft selbst oder durch den Staat aus.

«gfs-Gesundheitsmonitor 2016» im Web

Das Wichtigste in Kürze zum «gfs-Gesundheitsmonitor 2016» finden Sie auf der Website www.interpharma.ch in der Rubrik «Fakten und Statistiken / gfs-Gesundheitsmonitor». Der Kurzbericht zur Studie kann auch als Datei im PDF-Format heruntergeladen werden. Ebenso stehen die darin verwendeten Grafiken in einem gängigen Format für eigene Verwendungen zur freien Verfügung.

Die Repräsentativumfrage «gfs-Gesundheitsmonitor» wird im Auftrag von Interpharma von gfs.bern seit 1996 einmal jährlich erstellt. Zwischen dem 7. März und dem 8. April 2016 wurden insgesamt 1210 Stimmberechtigte aus der ganzen Schweiz befragt.

Kontakt:

Thomas Cueni, Generalsekretär Interpharma
Mobile 079 322 58 17 / thomas.cueni@interpharma.ch

Sara Käch, Leiterin Kommunikation Interpharma
Mobile 079 208 16 33 / sara.kaech@interpharma.ch

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