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Der Wildnispark ist Museum des Monats April

Zürich (ots)

Bären, Wölfe, Luchse und ein Wald, der sich selbst
überlassen wird: So viel Wildnis findet sich unmittelbar vor den 
Toren der geschäftigen Stadt Zürich im Wildnispark. Was aber meint 
man mit Wildnis überhaupt? Was bedeutet sie uns? Und welche Tiere 
fühlen sich darin wohl? Diese Fragen werden in zwei inspirierenden 
Ausstellungen aufgeworfen. Sie sind so erlebnisreich wie die Wildnis 
selbst. Das Besucherzentrum in Sihlwald, wo die  Ausstellungen 
gezeigt werden, ist darum vom Verein Zürcher Museen zum Museum des 
Monats April gewählt worden.
Die afrikanische Savanne mit ihren Wildtieren, der Regenwald im 
Amazonasbecken mit seinen unzähligen Arten von Insekten, Fischen, 
Bäumen und Pflanzen, die Eis- und Sandwüsten oder der Himalaya: Diese
Landschaften begreifen wir als  Wildnis. Aber Wildnis begegnet auch, 
wer im Besuchzerzentrum in Sihlwald in die Sonderausstellung "Wildnis
und wir" eintritt: Eben ist die Besucherin noch durch den Shop 
geschlendert, hat sich gefreut über das reichhaltige, attraktive 
Bücherangebot zu Naturthemen und sich gefragt, wem sie denn eines der
Gummitiere oder einen Holzschmetterling schenken könnte. Und schon 
werden ihre Schritte unsicher und es knirscht ungemütlich unter den 
Schuhen: Steine reiben aneinander, die Besucherin geht unvermutet 
statt über einen flachen Boden über helle Kiesel und sieht plötzlich 
einen maskierten wilden Kerl vor sich, der furchteinflössend seine 
schräggestellten Zähne zeigt und in Laub und Fell gekleidet ist. 
Dieser stammt aus dem appenzellischen Urnäsch und ist als "wüeschter"
Chlaus jeweils an Sylvester unterwegs. Die Besucherin realisiert: 
Manchmal taucht reale Wildnis eben wirklich nicht tausende von 
Kilometern, sondern nur ein paar Schritte entfernt auf. Wildnis ist 
auch, was uns in vertrauter kultureller Umgebung an Unbekanntem, 
Rohem, Fremdem begegnet.
Ein Ort der Sehnsucht
Und oft findet Wildnis  ganz einfach im Kopf statt. Zwei völlig 
verschieden gestaltete Zimmer in der Ausstellung zeigen die Sehnsucht
der Menschen danach. In einer gemütlichen Stube findet Natur in Form 
von Rosen auf Wandbildern, weissen Täubchen, Bambis, Häschen in 
Porzellan und zwischen den Deckeln des Buches "Katzen sind die 
besseren Menschen" statt. Die Verstaubtheit vertreiben die Bewohner 
mit  einem bereitstehenden Frischluft-Spray. Neben Bünzlis wohnt ein 
Naturbursche in einer zugigen Bretterbude: Das verschlammte Bike wird
aufs  Zimmer genommen, an den Wänden hängen Souvenirs und Fotos von 
prächtigen Naturlandschaften in aller Welt, irgendwo liegen ein Buch 
über die wilden Rolling Stones und der Klassiker von Henry David 
Thoreau über das einsame Leben in einer entlegenen Blockhütte in 
Nordamerika. Wildnis  ist, das lernt man in dieser gewitzten 
Ausstellung, ein höchst romantisches Gut, ein Ort, von dem viele 
träumen und dessen Versatzstücke die Wohnzimmer der Eltern und ihrer 
Teenager zieren.
Begegnung mit Tieren
In der zweiten Sonderausstellung "Wildnis - Wo der Bär zuhause 
ist" - einer interaktiven Ausstellung der Pro Natura - gilt es dann 
ernst: Aus den Sehnsüchten und Träumen werden reale Begegnungen. 
Nicht mit dem Bär. Auf ihn weist bloss die leere Höhle hin, in 
welcher er den Winter verbringt. Aber die Besucher lernen eine ganze 
Reihe anderer Tiere der Alpen und des nahen Waldes kennen: von den 
Schneeflöhen über die Schneemäuse bis zu den Erdkröten und 
Salamandern. Diese verstecken sich in Terrarien unter Rinden und 
hinter Steinen, lassen sich aber mit etwas Geduld gut beobachten. 
Andere Tiere sind als Präparate bequem in Ruhe zu studieren. Die 
vorgestellten Amphibien, Lurche, Nager und Vögel finden sich rund um 
das Besucherzentrum herum auch in ihrer natürlichen Lebenswelt, dem 
Sihlwald. In der ausgeschiedenen Kernzone des Wildnisparks ist dieser
absolut geschützt und wird sich selber überlassen, die übrigen Teile 
des Waldes aber können die Besucher auf über 70 Kilometer Wegen 
kennen lernen, zu Fuss, mit dem Bike oder auch zu Pferd. Diese 
Ausstellung bereitet auf die Entdeckung der Wildnis vor: Kinder 
können die Verursacher von Geräuschen in der Natur erraten, 
Jugendliche und Erwachsene lernen währenddessen, wie man sich als 
Biker oder Snowboarder in freier Natur verantwortungsvoll verhält. 
Das spektakulärste Ausstellungstück ist ein grosses Gebirgsrelief, 
über welches Gämsen, Steinböcke und ein Bär ziehen. Die Tierfiguren 
sind so winzig klein, dass sie sich nur mit den bereitgelegten 
Feldstechern beobachten lassen - so wie in der richtigen Wildnis. 
Diese findet sich noch im Hochgebirge, da, wo der Mensch noch keine 
Bahnen und Skilifte gebaut hat, dort, wo noch unwegsame Geröllhalden 
und schroffe Felswände das Landschaftsbild bestimmen. Bestens behagt 
es dem Bär in solcher Umgebung, er sucht seinen Lebensraum aber auch 
in etwas tieferen Regionen und das kann ihn in Konflikt mit der 
Zivilisation bringen. Wappnen für diese überraschenden Begegnungen 
können sich die Menschen, indem sie seine Spuren erkennen - in der 
Ausstellung lernt man sie zu lesen.
Wer dem Bär sofort begegnen will, macht auf dem Rückweg in die 
Stadt Halt im Tierpark Langenberg, der ebenfalls zum Wildnispark 
Zürich gehört. Hier sind auch Wölfe, Wildschweine, Luchse und 
Wildkatzen in grossen Freigehegen zuhause. Falls Meister Petz sich 
nicht vorne beim Restaurant am Wassergraben tummelt, lässt er sich 
mit allergrösster Wahrscheinlichkeit von einer hölzernen Plattform 
aus beobachten, die den Blick in den Wald freigibt. Und wenn der 
gegen drei Meter grosse Bär dann bloss ein paar wenige Meter vor den 
Besuchern steht, dürfte sich die Sehnsucht nach der Wildnis schnell 
in Respekt verwandeln.
Die Sonderausstellung "Wildnis und wir" dauert bis 4. November 
2012.
Die Sonderausstellung "Wildnis - wo der Bär zuhause ist" dauert 
bis 31. Oktober 2011.
Die Dauerausstellung "Vom Nutzwald zum Naturwald" ist dieses Jahr 
bis 31. Oktober zugänglich.
www.wildnispark.ch

Kontakt:

Wildnispark:
Mandana Roozpeikar
Tel.: +41/44/722'55'22

Verein Zürcher Museen:
Yves Schumacher
Tel.: +41/44/991'14'14

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