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Anpacken in Langwies - 21 Freiwillige der Stiftung Bergwaldprojekt im Schutzwald tätig

Anpacken in Langwies - 21 Freiwillige der Stiftung Bergwaldprojekt im Schutzwald tätig
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Trin (ots)

Querverweis auf Bild: www.newsaktuell.ch/d/story.htx?nr=100463588
21 Freiwillige arbeiten diese Woche im Schutzwald von
Langwies (GR) und tragen dadurch zu seiner Erhaltung und Pflege bei.
Besucht wurden sie von Nationalrätin Brigitta Gadient, der
Gemeindepräsidentin und Förstern. Unter den Freiwilligen befinden
sich auch fünf AsylbewerberInnen. Beim Treffen kamen das
Bundessparprogramm im Forstbereich sowie das Arbeitsverbot für
Asylsuchende zur Sprache. Mit dem Arbeitseinsatz wird ein
konstruktiver Lösungsansatz aufgezeigt.
Ohne Schutzwald kein Leben im Tal
Franziska aus der Schweiz und Jan aus den Niederlanden pflanzen
Erlen in einem abgerutschten Hang. Modeste aus der Elfenbeinküste und
Jasmin aus Deutschland zerren Äste auf einen Haufen. Revierförster
Urs Küng: "Ich bin stark beeindruckt von der Motivation und der
Leistung dieser Freiwilligen. Es freut mich, dass sie den Schutzwald
kennenlernen wollen und sich dafür einsetzen."
Das Gebiet um Langwies ist wegen seines instabilen geologischen
Untergrunds stark durch Rutschungen gefährdet. Die Bahnstrecke
Chur-Arosa muss immer wieder gesperrt werden. Zudem wurden wichtige
Schutzwaldpartien durch den Sturm Vivian flachgelegt. Das
Bergwaldprojekt verrichtet aus diesem Grund in Zusammenarbeit mit dem
lokalen Forstdienst folgende Arbeiten: Pflanzungen, Waldpflege,
Schlagräumung sowie Bau von Begehungswegen und Dreibeinböcken. Diese
Arbeiten dienen dem langfristigen Erhalt der Schutzwälder und fördern
so die Schutzfunktionen, die der Wald gegen Hochwasser, Rutschungen,
Rüfen und Lawinen übernimmt. Dorothea Mattli, Gemeindepräsidentin von
Langwies, ist deshalb sehr dankbar für die Arbeiten, welche die
Freiwilligen verrichten. "Wichtig ist auch, dass die Leute einen
praktischen Bezug zur Natur aufbauen und den Wald als Ort der
Begegnung erfahren" sagt Brigitta Gadient, SVP-Nationalrätin, die das
Bergwaldprojekt schon lange kennt und unterstützt.
Das Bergwaldprojekt zeigt besonders im UNO-Jahr des Wassers durch
konkretes Arbeiten auf, wie Waldboden als Wasserspeicher
funktioniert. Die Speicherwirkung kann intensiven Niederschlag
abfangen und so die Gefahr von Rutschungen vermindern. Ein intakter
Schutzwald ist deshalb in Langwies unabdingbar. "Ohne
bewirtschafteten Schutzwald wäre in Langwies kein Leben möglich" sagt
Jürg Brunold, Regionalförster. Der Zukunft schauen die Förster mit
Bangen entgegen, da das Forstbudget des Bundes um ein Drittel gekürzt
werden soll. "Die Bewirtschaftung und somit die Sicherheit werden
gefährdet", meint Brunold und Küng bestätigt, dass dies zur Zeit sein
brennendstes Problem sei.
Aktive Integration fördern
Unter den Freiwilligen arbeiten fünf Asylsuchende aus
verschiedenen Ländern mit. Zustande kam dieser Kontakt durch die
Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH). Neben der gemeinsam
geleisteten Arbeit in den Schutzwäldern will die Stiftung
Bergwaldprojekt einen Beitrag zum Kulturaustausch und zur Integration
leisten. Frau Gadient meint dazu: "Ich begrüsse diese aktive
Integration sehr. Ich denke, diesem sinnvollen Einsatz können auch
die grössten Kritiker etwas abgewinnen." Dr. Gutstav Ott, Präsident
des Trägervereins der Rechtsberatungsstelle für Asylsuchende
Graubünden, erklärt, weshalb das Arbeitsverbot für Asylsuchende zu
schlechten Auswirkungen führt: "Das Selbstwertgefühl hängt von der
Arbeit ab, die man verrichtet. Ohne sinnvolle Arbeit verliert man die
positive Einstellung zum Leben. Kleinkriminalität und
Schattenwirtschaft können die Folge sein. Eine sinnvolle
Beschäftigung fördert sowohl die Integration als auch die
Rückkehrfähigkeit der Asylsuchenden. Wenn Menschen zusammen arbeiten,
essen, sich wertschätzen, ist das für mich gelebte Humanität und
förderungswürdig."
Wie erleben die Asylsuchenden die Arbeit im Wald? Dodon ist 42 und
kommt aus der Mongolei. Seit vier Jahren lebt er in der Schweiz und
arbeitet in einer Schulmensa. "Wunderbar ist das hier, endlich wieder
mal richtig körperlich arbeiten. Schade gibt es in er Mongolei kein
Bergwaldprojekt, das wäre wichtig. Die Wälder sind stark gefährdet:
Sie werden gerodet und das Holz wird nach China und Russland
verkauft."
Die Arbeitseinsätze des Bergwaldprojektes sind für Freiwillige
zwischen 18 und 88 Jahren. Forstliche Kenntnisse sind nicht nötig,
die Teilnahme ist kostenlos. Online-Anmeldung und Infos unter
www.bergwaldprojekt.ch oder Tel. 081 630 41 45.

Kontakt:

Stiftung Bergwaldprojekt
Hauptstr. 24
7014 Trin
Tel. +41/81/630'41'45
Internet: www.bergwaldprojekt.ch (mit online-Anmeldung)

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