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Sucht Schweiz / Addiction Suisse / Dipendenze Svizzera

Sucht Info Schweiz fordert griffige Werbevorschriften

Lausanne (ots)

Alkoholwerbung schafft Konsumanreize und positive
Einstellungen zum Produkt, gerade auch bei jungen Konsumierenden. 
Unverständlich ist deshalb die vom Bundesrat in die Vernehmlassung 
geschickte Vorlage, Lifestyle-Werbung für Bier und Wein zuzulassen. 
Sucht Info Schweiz (ehemals SFA) fordert, im total revidierten 
Alkoholgesetz griffige Werbebestimmungen aufzunehmen.
Das total revidierte Alkoholgesetz sieht zu lasche Werbevorgaben 
für Bier und Wein vor. Die vom Bundesrat in die Vernehmlassung 
geschickten Bestimmungen für die Werbung bleiben grundsätzlich 
unverändert. Enttäuschend ist, dass Lifestyle-Werbung nur für 
Spirituosen unzulässig bleibt, hingegen für Bier und Wein weiterhin 
möglich ist. Diese Form von Alkoholwerbung vermittelt ein 
Lebensgefühl, das an Werte wie Sportlichkeit, Jugend oder Erfolg 
anknüpft. Hier fordert Sucht Info Schweiz einheitliche Regeln für 
sämtliche alkoholischen Getränke.
Werbung beeinflusst den Konsum
Dass Werbung wirkt, ist unter Präventionsfachleuten unbestritten. 
Jährlich gibt die Alkoholindustrie in der Schweiz Millionen von 
Franken für Alkoholwerbung aus. Solch millionenschweren Kampagnen, 
die in allen Medien und im öffentlichen Raum, seit kurzem auch auf 
Schweizer Fernsehkanälen, sichtbar sind, kann sich niemand entziehen.
Attraktive, beruflich, sportlich und sozial erfolgreiche junge 
Menschen werben für Alkohol und schaffen so eine positive Haltung 
gegenüber dem beworbenen Produkt. "Wissenschaftliche Studien zeigen, 
dass Alkoholwerbung nicht nur die Einstellung von Jugendlichen 
gegenüber Alkohol, sondern auch deren Konsumverhalten beeinflusst", 
sagt Michel Graf, Direktor von Sucht Info Schweiz. Das Gesetz 
verbietet zwar Werbung für alkoholische Getränke, die sich an 
Jugendliche unter 18 Jahren richtet. Dennoch versucht die 
Alkoholindustrie, junge Konsumierende zu gewinnen. Studien belegen, 
dass ein früher Konsumeinstieg die Wahrscheinlichkeit erhöht, im 
Erwachsenenalter einen problematischen Alkoholkonsum zu entwickeln.
Nebst dem Verbot der Lifestyle-Werbung sollte gemäss Sucht Info 
Schweiz die Gelegenheit der Gesetzesrevision genutzt werden, die 
Werbung für sämtliche alkoholischen Getränke in den elektronischen 
Medien (Fernsehen, Radio, Internet) zu verbieten.
Keine Gesetzesumgehung
Werbeeinschränkungen für alkoholische Getränke können heute mit der 
Werbung für die alkoholfreien Pendants umgangen werden, welche den 
gleichen Produktenamen oder das gleiche Erscheinungsbild haben. 
Deshalb fordert Sucht Info Schweiz, die Werbung für alkoholfreie 
Getränke mit gleichem Namen oder Aufmachung wie die alkoholhaltigen 
Produkte zu verbieten.
Die Totalrevision des Alkoholgesetzes ist bis Ende Oktober 2010 in
der Vernehmlassung. Ein erster Positionsbezug von Sucht Info Schweiz 
zu dem vom Bundesrat am 30. Juni 2010 in die Vernehmlassung 
geschickten Gesetzestext finden Sie unter:
www.sucht-info.ch/de/aktuell/stellungnahmen/
Sucht Info Schweiz in Kürze
Sucht Info Schweiz will Probleme verhüten oder vermindern, die aus 
dem Konsum von Alkohol, anderen psychoaktiven Substanzen oder 
potenziell abhängigkeits-erzeugenden Verhaltensweisen hervorgehen. 
Sucht Info Schweiz konzipiert und realisiert Präventionsprojekte, 
engagiert sich in der Gesundheitspolitik und der psychosozialen 
Forschung. Sie ist eine private, parteipolitisch unabhängige 
Organisation mit gemeinnützigem Zweck. Sucht Info Schweiz ist auf 
nationaler Ebene tätig und pflegt Kontakte zu Institutionen im 
Ausland. Wir treten daher auch unter den Bezeichnungen Addiction Info
Suisse, Dipendenze Info Svizzera und Addiction Info Switzerland auf.
Diese Medienmitteilung finden Sie auch auf der Internetseite von 
Sucht Info Schweiz:http://www.sucht-info.ch

Kontakt:

Monique Helfer
Medienverantwortliche
mhelfer@sucht-info.ch
Tel.: 021 321 29 74

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