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Waldwirtschaft Schweiz / Economie forestière Suisse

Waldwirtschaft im "Lothar"-Jahr

Solothurn (ots)

Defizitäre Jahresabschlüsse trotz doppeltem Holzverkauf
Jedes Jahr wertet der Waldwirtschaftsverband
Schweiz (WVS) die Jahresergebnisse von über 700 Forstbetrieben aus.
Die Ergebnisse veränderten sich im Untersuchungsjahr 2000 im
Vergleich zu 1999 nur wenig. Dieser auf den ersten Blick normale
Jahresabschluss bekommt bei genauerer Betrachtung ein anderes
Gesicht. Die "Zwangs"-Verkäufe der riesigen "Lothar"-Holzmengen
hätten ja zu einem weitaus besseren Abschluss führen müssen. Dies
wurde aber durch den massiven Preiszerfall auf dem mit Sturmholz
überschwemmten Markt unmöglich. Ohne die Finanzhilfen durch Bund und
Kantone wären die Jahresabschlüsse zudem deutlich schlechter
ausgefallen.
Im Jahre 2000 betrug der durchschnittliche Verlust 132 Franken
(Vorjahr 138 Fr.) pro Hektare Waldfläche. Die Auswertungen zeigen,
dass der durchschnittliche Verlust mit rund 8 Franken pro Kubikmeter
genutztem Holz im Bereich des Vorjahres liegt. Der Aufwand für die
Holzernte ging infolge der grossen angefallenen Holzmengen mit 74
Franken pro Kubikmeter leicht zurück. Leider brach aber der Holzpreis
zusammen. Am deutlichsten traf der Preiszerfall den Stammholz-Markt,
wo nur noch ein durchschnittlicher Preis von 75 Franken pro
Kubikmeter gelöst wurde (Vorjahr 105 Franken). Durch den Umstand,
dass auch hochwertige Sortimente wie z.B. Lärche dem Sturm zum Opfer
fielen, ist die Einbusse nicht noch grösser ausgefallen. Beim
Fichten- und Tannenholz war der Preiszerfall um einiges grösser,
teilweise musste das Holz zu Tiefpreisen von 30 Franken verkauft
werden.
Die grosse Ernüchterung wird erst der Jahrsabschluss 2001 bringen.
Dann nämlich, wenn die nach wie vor tiefen Holzpreise nicht durch
eine wesentlich erhöhte Holzmenge kompensiert und zudem die
"Lothar"-Finanzhilfen von Bund und Kantonen kleiner sein werden.
Die Anzahl der Forstbetriebe, die nicht mehr wirtschaftlich
arbeiten können, wird sich in Zukunft noch vergrössern. Einerseits
verhindern die tiefen Holzpreise ein positives Jahresergebnis,
anderseits wird der Markt in den Jahren 2001 und 2002 noch zusätzlich
durch grosse Mengen Borkenkäferholz belastet.
Der bereits ausgelöste Strukturwandel in der Waldwirtschaft wird
sich durch die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen
beschleunigen. Waldeigentümer werden sich zusammenschliessen müssen,
um eine effiziente und erfolgreiche Bewirtschaftung - gemeinsam oder
durch Dritte - ihrer Wälder zu erreichen. Dies wird jedoch nicht
genügen. Die öffentliche Hand ist gefordert, Waldeigentümer und
Betriebe bei der Bewältigung der Sturmfolgen und im Kampf gegen
Borkenkäferfolgeschäden zu unterstützen.
Weitere Informationen:
Die Tabellen "Jahresergebnisse aus der betriebswirtschaftlichen
Untersuchung" und "Kennziffern der Holzproduktion" können Sie von
unserer Website downloaden. http://www.wvs.ch/de/presse/presse_d.html

Kontakt:

Waldwirtschaft Verband Schweiz, Urs Amstutz, Direktor, oder Roland
Burri, BAR-Spezialist; Rosenweg 14, 4501 Solothurn,
Tel. +41 32 625 88 00, Fax +41 32 625 88 99
[ 015 ]

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