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Bildungskommission befürwortet Staatsbeitrag an Paraplegikerforschung

Luzern (ots)

Die Kommission Erziehung, Bildung und Kultur (EBKK)
des Kantonsrates befürwortet einen Staatsbeitrag des Kantons Luzern
von 3,5 Millionen Franken an die Schweizer Paraplegiker-Forschung AG
(SPF) in Nottwil für die Jahre 2008-2011 mit sehr deutlicher
Mehrheit. Mit der Ausrichtung eines Staatsbeitrags durch den Kanton
Luzern werden gleichzeitig Fördermittel des Bundes in der Höhe von 3
Millionen Franken ausgelöst. Die EBKK (Vorsitz Angela Pfäffli-Oswald,
FDP, Grosswangen) liess sich an zwei Sitzungen durch Bruno Frick,
Präsident der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, Beat Villiger,
Direktor des Schweizer Paraplegiker-Zentrums, Gerold Stucki,
Forschungsleiter SPF, Katharina Eggenberger, Staatssekretariat für
Bildung und Forschung sowie durch Rudolf Stichweh, Rektor der
Universität Luzern, in Hearings über die Vorlage orientiere n. An den
Beratungen der Kommission nahmen zudem Bildungs- und Kulturdirektor
Anton Schwingruber und Vertreter des Departements teil.
Mit dem Staatsbeitrag des Kantons Luzern und den Fördermitteln des
Bundes soll die SPF ihre Stellung als führende Forschungsinstitution
auf dem Gebiet der ganzheitlichen Rehabilitation von Menschen mit
einer Rückenmarks- oder Wirbelsäulenschädigung festigen und ausbauen
können. Voraussetzung für die inzwischen vorliegende Anerkennung der
SPF als ausseruniversitäres Forschungsinstitut ist unter anderem die
Verknüpfung des Forschungsinstituts mit akademischen Partnern in der
Schweiz. Der Botschaftsentwurf sieht unter anderem eine solche mit
der Universität Luzern, insbesondere mit der Fakultät II für Kultur-
und Sozialwissenschaften, und weiteren Luzerner Hochschulen vor.
Entsprechende Kooperationen ist die SPF bereits mit den Universitäten
Basel, Bern, Freiburg und Zürich eingegangen. Für den geplanten
Lehrstuhl für sozial- und gesundheitswissenschaftliche Fragen zur
Integration von Behinderten liegt seitens der Paraplegiker-Stiftung
eine Finanzierungsofferte an die Universitä t Freiburg vor. Diese
Professur ist nicht Gegenstand der Botschaft.
Die EBKK befürwortet aus verschiedenen Gründen das Dekret über 3,5
Millionen Franken einstimmig bei einer Enthaltung. Zunächst erkennt
sie in der erstmaligen Etablierung eines ausseruniversitären
Forschungsinstituts im Kanton Luzern eine Stärkung Luzerns als
Bildungsstandort. Weiter werde mit dem Forschungsinstitut das
Arbeitsplatzangebot im Kanton um 60 bis 80 neue Stellen ausgebaut.
Mit dem Bezug zur Universität Luzern werde zudem eine wünschbare
Verbreiterung und Attraktivierung ihres Ausbildungsangebots erreicht.
Schliesslich zeige die sehr positive Gesuchsbeurteilung durch den
Bund, dass die SPF mit ihrem integrativen und transdisziplinären
Forschungsansatz sich zu einer Institution von weltweiter Geltung
entwickeln könnte.
Hingegen ist die Kommission gegenüber einer Professur an der
Universität Freiburg in diesem Bereich sehr skeptisch eingestellt.
Damit werde der Bezug des Standorts Nottwil zu den kantonsansässigen
wissenschaftlichen Institutionen geschwächt und die dafür
eingesetzten Finanzmittel der Paraplegiker-Stiftung würden
ausserkantonal abfliessen. Die Diskussion in der EBKK ergab, dass die
Errichtung dieses Lehrstuhls an der Universität Luzern klar
unterstützt wird. Da er hauptsächlich Master- und
Doktorandenstudierende anziehe, werde er bezüglich der Obergrenze von
2'600 Studierenden nicht ins Gewicht fallen, ist die Meinung der
Kommission, hingegen sei er eine Chance für die Universität, ihre
gesellschaftliche Relevanz zu stärken.

Kontakt:

Angela Pfäffli-Oswald, Präsidentin EBKK
Tel.: +41/79/299'03'83

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