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Aktion von Kanton und Sozialinstitutionen zum Alkoholmissbrauch

Luzern (ots)

Während der ersten beiden Novemberwochen
wird im Kanton Luzern für einen bewussten Umgang mit dem Alkohol
geworben. Instrumente dazu sind die Plakate „Fertig lustig" sowie der
Solidaritätstag am 8. November. Regierungsrat Markus Dürr bezeichnet
an einer Medienkonferenz den Alkoholismus als „eines der grössten
sozialmedizinischen Probleme der Schweiz".
Die Vertreterinnen und Vertreter von Kanton und
Sozialberatungsstellen äusserten sich vor den Medien sehr
differenziert: Die überwiegende Mehrheit der Schweizer und der
Luzerner Bevölkerung hat keine Probleme mit dem Alkohol. Wer den
Alkoholkonsum aber nicht mehr im Griff hat, der gerät in grosse
Schwierigkeiten. Immerhin sind es 10 Prozent der Bevölkerung, die
direkt oder indirekt unter den Folgen des Alkoholmissbrauchs leiden.
Der missbräuchliche Alkoholkonsum verursacht jährliche Kosten von
schätzungsweise drei Milliarden Franken.
Plakate und Solidarität wider das Tabu
„Risikoreicher Alkoholkonsum darf kein Tabuthema mehr sein",
forderte Heidi Bendel-Zgraggen, die Beauftragte für Suchtfragen des
Kantons Luzern. Diesem Anliegen dienen einerseits Plakate und
anderseits der Solidaritätstag. Die Plakate „Fertig lustig" werden im
Weltplakatformat zwischen dem 5. und 17. November an den Plakatwänden
des ganzen Kantons zu sehen sein. Dazu kommen Hängekartons in den
Bussen der vbl und der Postautos von Sursee und Umgebung. Die
Gesamtkosten werden grösstenteils vom Kanton Luzern getragen. Hinter
der Aktion stehen das Gesundheits- und Sozialdepartement gemeinsam
mit den Sozial-BeratungsZentren des Kantons, der Fachstelle für
Suchtprävention und dem Therapiezentrum Meggen.
Die erwähnten Organisationen sowie das Psychiatriezentrum
Luzern-Stadt werden ausserdem am Donnerstag, 8. November, im Bahnhof
Luzern einen Solidaritätstag durchführen. Zwischen 11 und 18 Uhr
sucht man den Kontakt mit Betroffenen und Angehörigen, besonders auch
mit Jugendlichen. Laut Herbert Willmann von der Fachstelle für
Suchtprävention will man am Solidaritätstag die Bevölkerung für den
verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol breit sensibilisieren und
Betroffene sowie Angehörige ermutigen, die bestehenden
Beratungsmöglichkeiten zu nutzen.
Luzerner Ärzteschaft ist gefordert
Gesundheits- und Sozialdirektor Markus Dürr lobte die
Zusammenarbeit unter den Fachstellen für diese Aktionen. „Die
Betroffenen möchte ich ermutigen, die bestehenden Hilfsangebote auch
in Anspruch zu nehmen." Von den Ärztinnen und Ärzten erwartet
Regierungsrat Dürr im Rahmen ihrer Sprechstunde eine vermehrte
Sensibilität für alkoholische Probleme, und dass sie entsprechende
Patienten zügiger an die Fachleute verweisen. Gefordert ist laut Dürr
aber auch die ganze Gesellschaft. „Als Gesellschaft muss ihr die
Gratwanderung zwischen Genuss und Abhängigkeit gelingen."
Dr. med. Harald Franz, ärztlicher Leiter des Therapiezentrums
Meggen, unterstrich mit aller Deutlichkeit, dass die Auswirkungen von
übermässigem Alkoholkonsum negative Auswirkungen auf Körper, Geist
und Seele und sehr häufig auch auf das Beziehungsgefüge haben.
Vielfach erst verspätet. Wichtig ist deshalb ein frühzeitiges
Erkennen auch seitens der Angehörigen oder der Kolleginnen und
Kollegen.

Kontakt:

Staatskanzlei Luzern, Zentraler Informationsdienst,
Tel. +41 41 228 6000.

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