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pafl: Ein deutliches Signal gegen häusliche Gewalt

Vaduz (ots)

Vaduz, 30. März (pafl) - Das Frauenreferat der
Vorarlberger Landesregierung und die Stabsstelle für 
Chancengleichheit starten in Zusammenarbeit mit dem Frauenhaus 
Liechtenstein das Nachfolgeprojekt des Interreg-Projektes 
S.I.G.N.A.L., das die Früherkennung bei häuslicher Gewalt fördern 
soll. Zielgruppen der Initiative sind Ärztinnen und Ärzte sowie 
Pflegepersonal, deren Bewusstsein und Gespür geschärft werden soll, 
um Fälle von Gewalt möglichst früh zu erkennen und den Opfern die 
nötige Hilfe und Behandlung anzubieten.
Gewalt wirkt sich unmittelbar auf die seelische und körperliche 
Gesundheit aus. Ärzte und Ärztinnen sowie Pflegepersonal sind oft die
erste Anlaufstelle bei häuslicher Gewalt und daher wichtige 
Kooperationspartner im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt. Das ist 
auch ein Grund dafür mit der Wanderausstellung im Landeskrankenhaus 
Feldkirch zu beginnen. Im Juni 2010 wird die Ausstellung 
voraussichtlich im Gasometer in Triesen gezeigt.
Projekt mit Signalwirkung
Das erste Projekt S.I.G.N.A.L., welches sich an das pflegerische 
und ärztliche Personal in den Krankenhäusern richtete, wurde 
gemeinsam mit der Stadt Konstanz und dem Land Vorarlberg erfolgreich 
durchgeführt. Nun geht S.I.G.N.A.L. in die zweite Phase. Diese dauert
von März 2009 bis August 2010. Mit S.I.G.N.A.L. II sollen zusätzlich 
das helfende Netzwerk für Gewaltopfer gestärkt und die Öffentlichkeit
mit der Ausstellung "Hinter der Fassade" sensibilisiert werden. 
Weitere Zielgruppen des Projekts sind Studierende an Pflegeschulen, 
Familienhelferinnen medizinische Praxisassistentinnen.
Ausstellung "Hinter der Fassade"
Den Start zum Projekt S.I.G.N.A.L. II macht die Ausstellung 
"Hinter der Fassade". Die Wanderausstellung ist als Wohnung 
konzipiert, weil Misshandlungen an Frauen und Kindern fast immer an 
diesem Ort geschehen. In vier Räumen wird auf das Thema 
unterschiedlich eingegangen. Im Ausstellungskonzept wird durch das 
Verwenden von prägnanten Möbelstücken - Kredenz, Küchentisch, 
Wohnungstür, Ehebett usw. - die Verbindung zur häuslichen Sphäre 
hergestellt. Die Möbelstücke dienen als Träger für auditive und 
visuelle Arbeiten zum Thema.
Mit der Ausstellung soll auch betroffenen Besucherinnen die 
Möglichkeit nahe gebracht werden, ihr Leben neu und gewaltfrei zu 
gestalten. Um dazu zu ermutigen, ist auch der Einblick in die 
Gesetzgebung möglich und es wird eine Auflistung der 
Beratungsmöglichkeiten und intervenierenden Institutionen geboten.
Weitere Massnahmen, die im Projektzeitraum März 2009 bis August 
2010 umgesetzt werden sollen sind folgende:
- Informationsveranstaltungen für Ärztinnen und Ärzte sowie 
Studierende der Pflegeschulen und Pflegepersonal
- Aktualisierung des Dokumentationsbogens für Ärztinnen und Ärzte
- Neuauflage der Notfallskarten
- Schulungen der Ärztinnen und Ärzte zum Leitfaden "Signal"
- Einsetzung eines länderübergreifenden Fachbeirats zur Vernetzung 
der Systempartnerinnen und -partner
- Durchführung einer Tagung
Erkennen, ansprechen, behandeln, vermitteln
Eine Erkenntnis aus der im Jahr 2004 durchgeführte Studie zur 
Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland 
ist, dass Betroffene in erster Linie Hilfe beim Arzt, bei der Ärztin 
und im Gesundheitswesen suchen. Erst an zweiter Stelle wenden sie 
sich an Beratungseinrichtungen und an dritter Stelle suchen sie 
Schutz bei der Polizei. Im Sinne der Prävention ist daher ein 
gemeinsames Handeln gegen Gewalt an Frauen unerlässlich.
Ziel der Veranstaltungen im Rahmen von S.I.G.N.A.L. ist es, die 
verschiedenen Berufsgruppen im Gesundheitswesen zu erreichen, zu 
sensibilisieren, zu informieren, zu stärken und zu unterstützen. 
Unter den Stichworten "erkennen - ansprechen - behandeln - 
vermitteln" wird auf die speziellen Bedürfnisse der von Gewalt 
betroffenen Patientinnen aufmerksam gemacht. Es geht darum, den 
Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltungen jene 
Hintergrundinformationen und jenes Wissen mitzugeben, damit sie 
häusliche Gewalt als Ursache von Verletzungen und Beschwerden 
erkennen können, die nötige Sicherheit im Gespräch mit den 
betroffenen Patientinnen finden und nicht zuletzt auch eine 
gerichtsverwertbare Dokumentation der Verletzungen und 
gesundheitlichen Folgen anlegen.

Kontakt:

Stabsstelle für Chancengleichheit
Kubik-Risch Bernadette , Leiterin
Tel.: +423 236 60 60

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