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pafl: Der fremdsprachliche Fachunterricht ("CLIL") an den Schulen in Europa

(ots)

Vaduz, 23. Januar (pafl) -

Angesichts des zunehmenden
Ausbaus der Mobilität und der Zusammenarbeit ist es heute für die 
europäischen Bürger unverzichtbar, mehrere Sprachen zu beherrschen. 
Um es allen zu ermöglichen, sich gute Sprachkenntnisse anzueignen, 
befassen sich die politischen Entscheidungsträger auf nationaler wie 
auf europäischer Ebene mit der Frage, wie der Erwerb dieser 
Kenntnisse in der Schule verbessert werden kann. Insbesondere werden 
Studien durchgeführt, um zu ermitteln, welche Methoden hier 
besonders erfolgreich sind.
In diesem Rahmen hat sich das Eurydice-Netz mit einem innovativen 
Ansatz befasst, der in Europa derzeit im Rahmen verschiedener 
Modellversuche erprobt wird: der fremdsprachliche Fachunterricht 
("CLIL" – Content and Language Integrated Learning). Im Rahmen des 
Unterrichts nach dem CLIL-Ansatz werden bestimmte Fächer des 
Lehrplans (neben dem Sprachenunterricht) in einer anderen Sprache 
als der regulären Unterrichtssprache unterrichtet. Die 
Veröffentlichung der Studie bezieht sich in erster Linie auf die 
Bildung im Primarbereich und im Sekundarbereich. Sie wurde mit der 
Unterstützung der Europäischen Kommission erstellt.
Zielsprachen mit unterschiedlichem Status
In der überwiegenden Mehrzahl der Staaten, die Unterricht nach 
dem CLIL-Modell anbieten, handelt es sich bei den Zielsprachen um 
Fremdsprachen sowie um Regional- und/oder Minderheitensprachen, in 
manchen Fällen handelt es sich auch um eine zweite Staatssprache. 
Als Fremdsprachen werden auf diesem Wege - wie im Falle des 
traditionellen Sprachunterrichts – am häufigsten Englisch, 
Französisch und Deutsch unterrichtet. In der Regel können die 
Schulen sowohl im Primar- als auch im Sekundarbereich selbst 
entscheiden, welches Fach bzw. welche Fächer in einer anderen als 
der Unterrichtssprache unterrichtet werden. Im Sekundarbereich 
wählen rund ein Dutzend Staaten für den fremdsprachlichen 
Fachunterricht vorzugsweise naturwissenschaftliche Fächer und/oder 
die Gesellschaftswissenschaften aus. Die Hälfte dieser Staaten 
erweitert diese Auswahl um die künstlerischen Fächer und den 
Sportunterricht.
Die grosse Herausforderung: Lehrer für den Einsatz dieser Methode 
ausbilden
Um fremdsprachlichen Fachunterricht erteilen zu können, müssen die 
Lehrkräfte über zahlreiche Kompetenzen verfügen: Fachkenntnisse in 
dem Unterrichtsfach, Kenntnis der Zielsprache und Kompetenzen, die 
für das Unterrichten eines Sachfachs mittels einer Sprache benötigt 
werden, die nicht die reguläre Unterrichtssprache für die übrigen 
Lehrplanfächer ist. Etwa zehn Staaten bieten im Rahmen der   
Lehrerausbildung eine Ausbildung für den Unterricht nach dem CLIL- 
Ansatz an.
Die Studien, die bisher zu diesem Thema durchgeführt wurden, 
kommen zu dem Schluss, dass der Unterricht nach dem CLIL-Ansatz eine 
viel versprechende Methode ist, mit der die Schüler gute 
Fremdsprachenkenntnisse erwerben können. Gebremst wird die 
allgemeine Einführung eines solchen Unterrichts vor allem durch den 
Mangel an einschlägig qualifizierten Lehrkräften. Daneben sind noch 
weitere Hindernisse zu bewältigen, wie das Fehlen geeigneter 
Unterrichtsmaterialien, sowie die in manchen Staaten sehr 
restriktiven gesetzlichen Bestimmungen zu der Wahl der 
Unterrichtssprache.
Die Studie ist in den Sprachen Englisch und Französisch 
erhältlich. Eine elektronische Fassung ist unter 
http://www.eurydice.org/Documents/CLIL/en/FrameSet.htm zu finden.
EURYDICE AUF EINEN BLICK 
   Eurydice, das Informationsnetz zum Bildungswesen in Europa, das 
von der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten eingerichtet 
wurde, bildet einen der strategischen Pfeiler für die Zusammenarbeit 
im Bildungswesen und ist seit 1980 im Dienste der Erleichterung der 
Zusammenarbeit durch ein besseres Verständnis der Bildungssysteme 
und -politiken tätig. Seit 1995 ist Eurydice auch fester Bestandteil 
des Sokrates-Programms, dem gemeinschaftlichen Aktionsprogramm im 
Bereich der allgemeinen Bildung. Das Eurydice-Netz setzt sich 
zusammen aus einer Europäischen Informationsstelle, die in Brüssel 
angesiedelt ist, und Nationalen Informationsstellen in jedem der 30 
Staaten, die am Sokrates-Programm teilnehmen (die 25 Mitgliedstaaten 
der Europäischen Union, die drei EFTA/EWR-Staaten und die 2 
Beitrittsstaaten), die in der Regel in den Bildungsministerien oder 
in diesen nahestehenden Organismen angesiedelt sind. Darüber hinaus 
unterstützt die Europäische Eurydice-Informationsstelle die 
Kommission im Rahmen ihrer Zusammenarbeit mit anderen 
internationalen Organisationen, insbesondere dem Europarat, der 
Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 
(OECD) sowie der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, 
Wissenschaft und Kultur (Unesco).

Kontakt:

Ressort Bildung
Corina Beck
Tel.: +423/236 76 68
corina.beck@mr.llv.li

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