pafl: Resultate der Verkehrsumfrage vorgestellt
(ots)Regierung veröffentlicht Resultate der Meinungsumfrage
Nachdem in den vergangenen Monaten eine öffentliche Informationskampagne in der Verkehrsthematik durchgeführt wurde, hat die Regierung eine Meinungsumfrage in Auftrag gegeben. Die Resultate dieser Umfrage, mit welcher die verkehrsthematischen Anliegen der Bevölkerung evaluiert werden sollten, wurden am Mittwoch, 28. Oktober, vorgestellt.
"Diese Umfrage gibt einen Einblick in das aktuelle Meinungsbild der Bevölkerung bezüglich der Verkehrsfrage. Die Resultate sollen in die öffentliche Diskussion einfliessen und die weitere Vorgehensweise mitbestimmen. Daher ist es wichtig, diese Resultate der Öffentlichkeit zugänglich zu machen", erklärte Regierungschef- Stellvertreterin Rita Kieber-Beck anlässlich der Präsentation.
Neben verschiedenen verkehrsthematischen Detailfragen standen drei Kernfragen im Zentrum der Umfrage. Erstens die Frage, wie hoch die Bevölkerung den Handlungsbedarf zur Anpassung der Verkehrsinfrastruktur in den nächsten 10 bis 15 Jahren einschätzt. Zweitens die Frage, ob die Bevölkerung den künftigen Schwerpunkt eher im Bereich des öffentlichen Verkehrs oder des Individualverkehrs setzen will. Drittens schliesslich die Frage, wie hoch die Bereitschaft eingeschätzt wird, die für allfällige Massnahmen erforderlichen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen.
Langfristiger Handlungsbedarf gegeben
Knapp die Hälfte der Bevölkerung ist mit der derzeitigen Verkehrssituation in Liechtenstein sehr oder zumindest eher zufrieden. Zugleich wird die Verkehrssituation von der Mehrheit als vergleichbar mit derjenigen umliegender Regionen betrachtet.
Für die nächsten 10 bis 15 Jahre sind aber 79 Prozent der Befragten der Auffassung, dass sehr grosser oder eher grosser Handlungsbedarf besteht. Lediglich 19 Prozent sehen einen kleinen oder gar keinen Handlungsbedarf.
Somit zeigt die Umfrage bezüglich der ersten Kernfrage ein deutliches Bild: Viele sind zwar mit der derzeitigen Verkehrssituation zufrieden, aber auf lange Sicht sieht die überwiegende Mehrheit klaren Handlungsbedarf.
Kombination mit Schwerpunkt öffentlicher Verkehr
Hinsichtlich des künftigen Ausbaus des Verkehrs sind 45 Prozent der Befragten der Auffassung, dass schwerpunktmässig der öffentliche Verkehr ausgebaut werden soll, wobei Anpassungen im Individualverkehr möglich sein sollen. Weitere 30 Prozent sind der Ansicht, dass der öffentliche Verkehr und der Individualverkehr gleichermassen gefördert werden sollen. 14 Prozent wollen ausschliesslich den öffentlichen Verkehr ausbauen und 7 Prozent bevorzugen einen schwerpunktmässigen Ausbau des Individualverkehrs mit Anpassungen im öffentlichen Verkehr. Lediglich 1 Prozent der Befragten bevorzugt einen ausschliesslichen Ausbau des Individualverkehrs.
Weiters zeigt die Umfrage, dass rund 53 Prozent der Befragten der Ansicht sind, dass ein neues öffentliches Verkehrsmittel von der Bevölkerung sehr gut oder eher gut akzeptiert würde.
Strassenbauprojekte nochmals prüfen
Darüber hinaus macht die Umfrage deutlich, dass zirka 63 Prozent der Befragten es begrüssen würden, wenn Projekte für Umfahrungs- und Ersatzstrassen nochmals geprüft werden. Eine Strassentunnel-Lösung für die Bewältigung des künftigen Mehrverkehrs erachten 53 Prozent als eine gute oder sehr gute Idee. Zugleich würden aber im Bereich von Strassenbauprojekten 55 Prozent der Befragten eher offen geführte Strassen bevorzugen und 36 Prozent eine Tunnel-Lösung.
Unter Berücksichtigung der Resultate zum öffentlichen Verkehr machen diese Werte deutlich, dass die liechtensteinische Bevölkerung zwar einen Schwerpunkt auf den öffentlichen Verkehr legen will, dass sie aber zugleich auch offen ist für Lösungen im Bereich des Individualverkehrs.
Teuer aber bezahlbar
Bezüglich der letzten Kernfrage zeigt die Umfrage, dass die liechtensteinische Bevölkerung die Bereitschaft zur Bereitstellung der erforderlichen finanziellen Mittel eher skeptisch sieht. So sind 58 Prozent der Befragten der Auffassung, dass die Bereitschaft, in den nächsten 10 bis 15 Jahren die notwendigen Mittel einzusetzen eher klein oder sehr klein ist.
Dennoch sind 64 Prozent der Befragten der Überzeugung, dass sich Liechtenstein entsprechende Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur problemlos oder mit kleinen Einschränkungen leisten könnte.
Interessiert und informiert
Des Weiteren zeigt die Umfrage, dass sich die liechtensteinische Bevölkerung intensiv mit der Verkehrsfrage auseinandergesetzt hat. So haben rund zwei Drittel der Befragten von den verschiedenen Alternativen zur Bewältigung des künftigen Mehrverkehrs gehört. Rund die Hälfte der Befragten hat an Diskussionen über das Thema Verkehr teilgenommen oder von solchen gehört.
Rund 5 Prozent der Befragten haben eine der öffentlichen Informationsveranstaltungen der Regierung besucht und weitere 19 Prozent haben die Aufzeichnung im Landeskanal gesehen.
So fühlen sich bereits 45 Prozent der Bevölkerung sehr gut oder eher gut informiert. Das bevorzugte neue öffentliche Verkehrsmittel ist gemäss dem gegenwärtigen Stimmungsbild wie erwartet das Tram mit 31 Prozent. Zugleich zeigt sich aber, dass bei jenen Befragten, die eine Informationsveranstaltung besucht haben, eine Eigentrassee-Lösung auf ähnliche Akzeptanz stösst wie eine Tram-Lösung.
Kontakt:
Markus Biedermann
Ressort Verkehr und Kommunikation
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