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Holocaust-Forschung aus internationaler und jüdischer Sicht

Vaduz (ots)

Erste Veranstaltung der Liechtensteiner Freunde von Yad Vashem
Prof. Dr. David Bankier von der Hebrew University in
Jerusalem und Prof. Dr. Dan Michman von der Bar Ilan University in
Ramat Gan, zwei international renommierte Holocaust-Forscher,
sprechen am 27. November in Vaduz über die Holocaust-Forschung aus
internationaler und jüdischer Sicht. Beide Vortragenden sind
Mitglieder der Liechtensteinischen Historikerkommission und sind Gast
des im Dezember 2001 gegründeten Vereins der Liechtensteiner Freunde
von Yad Vashem. Mit dieser ersten öffentlichen Veranstaltung stellt
der Verein seine Arbeit und seine Zielsetzung konkret vor.
"Unser Hauptanliegen ist der Kampf gegen das Vergessen und das
Verniedlichen des Geschehenen. Angesichts wachsender
Fremdenfeindlichkeit wollen wir aber auch über das Wesen des
Rassismus sprechen und seine schlimmen Auswirkungen bewusst machen.
Mit dem Gedenken an den Holocaust sollen also Lehren für die
Gegenwart und die Zukunft gezogen werden", sagt Evelyne Bermann,
Präsidentin des Vereins der Liechtensteiner Freunde von Yad Vashem.
Gedenkstätte Yad Vashem 
   Yad Vashem wurde 1953 durch das israelische Parlament in Jerusalem
gegründet. Es ist die Gedenkstätte für die sechs Millionen Juden,
welche durch die Nazis während des zweiten Weltkrieges unschuldig
ermordet wurden. Der Massenmord an den Juden Europas übertraf in
seinen Ausmassen und seiner durchorganisierten Perfektion alles je
Gesehene. Ausgelöscht wurden auch tausende von jüdischen Gemeinden
und Zentren jüdischer Kultur. Yad Vashem ehrt die Märtyrer dieses
Völkermordes, aber auch die Gerechten, die der Macht trotzten.
Yad Vashem ist somit einerseits ein Ort des Gedenkens. Auf seinem
Areal befinden sich Museen und eindrucksvolle Denkmäler, darunter die
Gedenkhalle mit den Namen der Konzentrationslager, die Halle der
Namen der Opfer, die Kindergedenkstätte, das Tal der Gemeinden, das
Historische Museum und das Kunstmuseum. Andererseits ist Yad Vashem
mit mehr als 58 Millionen Dokumenten auch das weltweit umfassendste
Archiv über den Holocaust. In den fünfzig Jahren seines Bestehens ist
Yad Vashem auch zum grössten Forschungszentrum und zur wichtigsten
Lehrstätte über Antisemitismus und Rassismus gewachsen.
1'920'483 Personen besuchten im Jahre 2000 diese Gedenkstätte,
prominentester Gast von 18 Staatsoberhäuptern war Papst Johannes Paul
II. Im Jahr 2001 nahmen 74'140 Studenten und 3780 Pädagogen aus aller
Welt an Seminaren über den Holocaust sowie über Holocaust-Erziehung
teil, 50'000 israelische Militärangehörige und 12'000 Schüler
absolvierten Tagesseminare, Gedenkfeiern und andere Veranstaltungen.
Die Zahl der Besucherinnen und Besucher steigt jährlich an, das
internationale Interesse an Holocaust-Studien und -Forschung nimmt
weiter zu. Um diesen wachsenden Anforderungen gerecht zu werden und
die Forschungsergebnisse und Dokumente zugänglich machen zu können,
hat Yad Yashem umfangreiche Neubauten in Angriff genommen, die bis
2004 fertig gestellt werden sollen.
Liechtensteiner Freunde von Yad Vashem 
   Der Verein Liechtensteiner Freunde von Yad Vashem wurde im
Dezember 2001 im Beisein des israelischen Botschafters auf Schloss
Vaduz gegründet und steht unter dem Ehrenpatronat des Landesfürsten.
Der gemeinnützige Verein setzt sich für ein friedliches Miteinander
der Völker, Kulturen und Religionen ein. Insbesondere hat der Verein
den Zweck in Verbindung mit der Gedenkstätte "Yad Vashem" in
Jerusalem die Erinnerung an den Holocaust von 1933 bis 1945 aufrecht
zu erhalten.
Der Liechtensteinische Freundeskreis ist einer von vielen
weltweit, die das Holocaust-Dokumentationszentrum Yad Vashem
unterstützen.
Die Referenten 
   Prof. Dr. David Bankier ist Leiter der Fakultät für "Holocaust
Studien" sowie der Fakultät für "Mündlich überlieferte
zeitgenössische jüdische Geschichte" an der Hebräischen Universität
in Jerusalem. Er leitet auch das Internationale Zentrum für Holocaust
Forschung in Yad Vashem, Jerusalem.
Prof. Dr. Dan Michman hat mehrere Lehrstühle inne. Darunter den
Lehrstuhl am Institut für "Zeitgenössisches Judentum in der Diaspora"
sowie Lehrstuhl für die "Geschichte des europäischen Judentums
während des Holocaust" an der Bar Ilan Universität in Ramat Gan. Er
ist leitender Historiker am Internationalen Institut für
Holocaust-Forschung in Yad Vashem, Jerusalem.
Die Vorträge finden in englischer Sprache statt. Fragen und
Beiträge zur Diskussion können in deutscher Sprache vorgebracht
werden.
Holocaust-Forschung aus internationaler und jüdischer Sicht 
   Vortrag mit anschliessender Diskussion 
   Mittwoch, 27. November 2002, 20.00 Uhr 
   Vaduzer Saal, Foyer, Vaduz 
   Eintritt frei

Kontakt:

Gerlinde Manz-Christ
Stabsstelle für Öffentlichkeitsarbeit
Tel. +423/776'61'80

Presse- und Informationsamtes
des Fürstentums Liechtenstein (pafl)
Tel. +423/236'67'22
Fax +423/236'64'60
Internet: http://www.presseamt.li
Nr. 633

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