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Dem Liechtensteiner Wintersport- und Naherholungsgebiet Malbun- Steg eine Zukunft geben

Vaduz (ots)

Arbeitsgruppe stellte den Landtagsabgeordneten, Vorstehern und  
Gemeinderäten das Gesamtkonzept vor
«Man ist sich in Liechtenstein eigentlich gar nicht
richtig bewusst, was wir an unserem wunderschönen Erholungs- und
Freizeitgebiet haben», war das letzte Votum einer konstruktiven
Diskussion über das zuvor präsentierte Gesamtkonzept Malbun-Steg. Die
von der Regierung eingesetzte Arbeitsgruppe stellte am vergangenen
Dienstag im Hotel Galina in Malbun das auf breiter Ebene erarbeitete
und ganzheitlich angelegte Zukunftskonzept für das liechtensteinische
Wintersport- und Naherholungsgebiet vor. An der
Informationsveranstaltung nahmen über 60 Vertreter von Landtag,
Gemeinden, Alpgenossenschaften und Tourismuswirtschaft teil.
Malbun-Steg ist von liechtensteinischer Bedeutung
Deutlich zum Ausdruck kam in den Begrüssungsworten von
Regierungsrat Hansjörg Frick und in den anschliessenden Beiträgen der
Fachleute aus der Arbeitsgruppe, dass unser ganzjährig nutzbares
Naherholungsgebiet Malbun-Steg und seine positive Weiterentwicklung
für ganz Liechtenstein und die Region von Bedeutung ist. Breite
Zustimmung fand auch die Grundidee des Konzepts, mit einem
grössenverträglichen und auf das Naturerlebnis ausgerichteten
Freizeitangebot für das ganze Jahr die Attraktivität vor allem für
die liechtensteinische Bevölkerung, für Familien, Kinder und
Jugendliche weiter zu erhöhen. Zur Erreichung dieses gemeinsamen
Ziels, und darüber waren sich alle Referenten einig, sind Massnahmen
in der Ortsplanung, in der Verkehrslösung und bei den Infrastrukturen
notwendig. So wird beispielsweise an weniger Bahnen gedacht, die
dafür aber leistungsfähiger sein sollen und wirtschaftlich betrieben
werden können. Das Bestehende soll optimiert und durch einige wenige
Akzente ergänzt werden, wobei Natur und Landschaft als Grundlage des
Erholungswertes und der Freizeitnutzung im Mittelpunkt der
Überlegungen stehen.
Ein Gesamtkonzept als Entscheidungsgrundlage
Gemeindevorsteher Hubert Sele sprach bei seinen Ausführungen über
die Entwicklung des Malbuntals und der Freizeitwirtschaft in
Malbun-Steg davon, dass alle konzeptionellen Grundlagen für die nun
erforderliche Weichenstellung vorliegen. Ohne die aufgezeigten
Massnahmen und Investitionen kann das Naherholungsgebiet den heutigen
Anforderungen nicht mehr ausreichend nachkommen, was die Existenz als
Ganzes in Frage stellt. Zur Ortsplanung, einschliesslich der
Verkehrslösung, als integrierter Bestandteil des Gesamtkonzepts
zeigte der Raumplaner Florin Frick auf, wie sich aus dem ehemaligen
Maiensäss eine kompaktere Dorfstruktur im Kernbereich von Malbun mit
öffentlichen und weitgehend autofreien Plätzen entwickeln könnte. Die
Erschliessung mit Ski- und Wanderwegen, eine Ausweitung des
Malbunbachbettes und der Rückbau der bestehenden Verrohrung sowie die
behutsame Integration der baulichen Aktivitäten wirken ebenfalls in
die angestrebte Richtung, Malbun den typischen Charakter eines
attraktiven Bergdorfes zu verleihen. Gleichzeitig kann die nicht
befriedigende Situation im Bereich des Verkehrs und des
Katastrophenschutzes mit den geplanten Massnahmen verbessert werden.
Der touristische Stellenwert ist hoch
Anschaulich erläuterte Roland Büchel von Liechtenstein Tourismus
die Bedeutung von Malbun-Steg für die Tourismuswirtschaft als Teil
der liechtensteinischen Volkswirtschaft. So wies er beispielsweise
auf die Wertschöpfung aus dem touristischen Angebot mit den rund 200
direkt oder indirekt damit verbundenen Arbeitsplätzen hin. Von
Bedeutung ist der grosse Anteil des Inland- bzw. regionalen
Tourismus, das heisst die Nutzung der Freizeitangebote durch die
Bewohnerinnen und Bewohner des Landes und der näheren Region, was
interessante Erkenntnisse für die Ausarbeitung des Marketingkonzeptes
brachte. Die Neuausrichtung orientiert sich deshalb in erster Linie
an den Bedürfnissen der erholungssuchenden Bevölkerung des Landes und
der näheren Umgebung. Sie zielt zudem auf eine gleichmässigere
Auslastung der Infrastrukturen ab, weil heute den Spitzen (an
Wochenenden und in Schulferien) schlechte Frequenzen während der
Woche gegenüberstehen. Viel getan werden soll deshalb für Zielgruppen
in Liechtenstein und der Region, die auch während der Woche die
Angebote nutzen können. Interessante Segmente wie beispielsweise der
Seminartourismus werden ebenfalls ausgebaut, damit sich die
Auslastung während der Woche weiter verbessert.
Ein neues Bahnenkonzept
Eindrückliche Zahlen lieferte der ausgewiesene
Bergbahnenspezialist Riet Theus, ebenfalls Mitglied der
Arbeitsgruppe, der die Auslastungszahlen der Bahnen untersucht hat.
Er kommt zum Schluss, dass der Betrieb der Bergbahnen und Skilifte
nur mit der im Gesamtkonzept aufgezeigten Neuausrichtung eine Zukunft
hat. Der Abbau oder gar das Fehlen dieses wichtigen Bestandteils im
Angebot von Malbun-Steg hätte auch auf die anderen Leistungserbringer
fatale Folgen, wie aus den Ausführungen verschiedener Referenten
hervorging. Aus Kostengründen ist aber eine Reduktion der betriebenen
Bahnen notwendig. Dafür sollen die neuen Strukturen für die Besucher
attraktiver und insgesamt leistungsfähiger werden. Eine wichtige
Ergänzung des heutigen Angebots ist die Schaffung eines
Kinderabenteuerlandes und eines im Winter betriebenen Anfängerparks.
Zusammen mit dem Ausbau der Berggastronomie können damit günstige
Voraussetzungen für eine Erhöhung der Besucherzahl und für einen
wirtschaftlichen Betrieb der Anlagen geschaffen werden.
Finanzierung durch Land, Gemeinden und Private
Die Diskussion gab der Arbeitsgruppe Gelegenheit, auf verschiedene
Detailfragen näher einzugehen. Angesprochen wurden unter anderem der
zeitliche Ablauf, Aspekte der Umweltverträglichkeit und das
Finanzierungsmodell. In seinem Schlusswort hob Regierungsrat Hansjörg
Frick hervor, dass eine positive Weiterentwicklung von Malbun-Steg im
Sinne des Gesamtkonzepts nicht alleinige Aufgabe von Triesenberg und
Vaduz sein könne, sondern ein gemeinsames Anliegen von Land,
Gemeinden und Privaten darstelle. Der andiskutierte
Finanzierungsschlüssel müsse auf der Grundlage entsprechender
Beschlüsse des Landtags und der Gemeinden noch definitiv festgelegt
werden. Für die Schliessung der immer noch vorhandenen
Finanzierungslücke durch private Investoren ist die Bildung einer
Trägerschaft geplant. In den kommenden Wochen werden für die
Entscheidungsträger in den Gemeinden weitere
Informationsveranstaltungen angeboten. Denn trotz einiger noch
offener Punkte hat die Veranstaltung in Malbun gezeigt, dass ein
Grundkonsens besteht bezüglich der Bedeutung dieses
Naherholungsgebietes für ganz Liechtenstein und auch darüber, dass
aufgrund der heutigen Situation Handlungsbedarf besteht.

Kontakt:

Presse- und Informationsamtes
des Fürstentums Liechtenstein (pafl)
Tel. +423/236'67'22
Fax: +423/236'64'60
Internet: http://www.presseamt.li
Nr. 449

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