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Fürstentum Liechtenstein

Vorbildliche Sanierung eines Arbeiterwohnhauses

Vaduz (ots)

Besichtigung in der Arbeitersiedlung Mühleholz
Die ehemalige Gipsmühle im Mühleholz in Vaduz wurde
um 1900 zum Arbeiterwohnhaus umgebaut und kürzlich nach
denkmalpflegerischen Kriterien instandgestellt. Am 22. September
2001, dem Europa-Tag des Denkmals in Liechtenstein, kann das Gebäude
und in der Zeit von 14.00-17.00 Uhr besichtigt werden.
Als Johann Jakob Spoerry 1880 in Vaduz einen geeigneten Standort
für eine Baumwollspinnerei suchte, waren im Mühleholz mehrere Mühlen,
Reiben, Sägen, Schmieden und zwei Webereien in Betrieb. Darunter
befanden sich auch die ehemaligen Herrschaftsmühlen des Fürsten, die
1864 veräussert worden waren. Es kann nicht ausgeschlossen werden,
dass sich die bauliche Entwicklung einiger dieser Betriebe bis in
mittelalterliche Zeit zurückverfolgen lässt, denn die Kraft des
Mühleholzbachs wurde nämlich seit alter Zeit genutzt. Der früheste
schriftliche Beleg dafür findet sich im churrätischen Reichsgutsurbar
aus der Zeit um 842/843. Die darin für Schaan aufgeführte Mühle ist
mit grosser Wahrscheinlichkeit im Gebiet des heutigen Mühleholzes zu
lokalisieren.
Ab 1881 begann Spoerry - später zusammen mit Caspar Jenny -
einzelne Gewerbebauten zu erwerben und nach und nach für Wohnzwecke
umzubauen. Unter der einstigen Gipsmühle musste er ab 1882 drei
Wasserspeicher errichten, um zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme seiner
Baumwollspinnerei im "Ebaholz", die 1887 erfolgen sollte, den Antrieb
aller am Mühleholzbach arbeitender Wasserräder aufrecht erhalten zu
können. Es entstand ein Arbeiterwohnquartier, das bis heute seinen
ursprünglichen Charakter nicht verloren hat. Nach der Stilllegung der
Baumwollspinnerei im Sommer 1993 war das Schicksal des industrie- und
sozialgeschichtlich bedeutenden Quartiers lange Zeit ungewiss. 1996
setze sich eine von 1'465 Personen unterzeichnete Petition für dessen
dauerhaften Erhalt ein. Nach intensiven Verhandlungen sind 1997 fünf
Arbeiterwohnhäuser im oberen "Mühleholz" unter Denkmalschutz gestellt
worden. Das im Besitz des Landes Liechtenstein befindliche
Arbeiterwohnhaus Nr. 39 wurde im letzten Jahr einer sanften
Renovation unterzogen. Dabei wurden sowohl die Fassade als auch die
Innenräume instandgestellt. An der Nordseite des Gebäudes wurde
zusätzlich ein Sanitäranbau errichtet.
Chronologie
Um 1800   Bau des Hauses als Gipsmühle.
   1881     Kauf der Gipsmühle durch Johann Jakob Spoerry.
   1900     Umbau zu einem Arbeiterwohnhaus mit zwei Wohneinheiten.
   1996     Baugeschichtliche Dokumentation.
   1997     Unterschutzstellung des Hauses.
   2000     Instandstellung und Anbau Nasszellenteil
EUROPA-TAG DES DENKMALS IM FUERSTENTUM LIECHTENSTEIN
Wohnen im Baudenkmal
   Samstag, 22. September 2001
PROGRAMM
Vaduz: Arbeiterwohnhaus in der Arbeitersiedlung Mühleholz, 
   Im Mühleholz 39
Besichtigung von Arbeiterwohnhäusern und der Speicherbecken 
   des Wasserkraftwerkes
Oeffnungszeiten:  14.00 - 17.00 Uhr
   Führungen:        Stündlich (Monika Michels)
   Postauto:         Linie 1, Haltestelle Mühleholz
Vaduz: Haus Sele, Kasperigasse 2
   Führung durch das 600 Jahre alte Haus
Oeffnungszeiten:  10.00 - 12.00 Uhr
   Führungen:        Stündlich (Hansjörg Frommelt)
   Postauto:         Linie 1, Haltestelle Quäderle
Triesen: Haus Banzer, Lindengasse 3
   Einblick in das kürzlich sanierte Wohnhaus
Oeffnungszeiten:  14.00 - 17.00 Uhr
   Führungen:        Stündlich (Peter Albertin)
   Postauto:         Linie 1, Haltestelle Adler oder Linie 40-41, 
                     Haltestelle Langgasse
Mauren: Haus Matt, Kirchabot 80
   Baugeschichte und bevorstehende Renovierung
Oeffnungszeiten:  10.00 - 12.00 Uhr
   Führungen:        Stündlich (Peter Albertin und David Eggenberger)
   Postauto:         Linie 70/ 72 oder 60, Haltestelle Post
Schellenberg Wohnmuseum Haus Biedermann, Im Dorf 12
   Bäuerliche Wohnkultur mit liechtensteinischen Spezialitäten
Oeffnungszeiten:  13.00 - 18.00 Uhr
   Führungen:        Bei Bedarf (Rosemarie Biedermann)
   Postauto:         Linie 50-52 oder 60, Haltestelle Post
Information:
   Hochbauamt/ Denkmalpflege, Tel. Nr. +423/ 236 62 62,
   E-Mail:  denkmalpflege@hba.llv.li
Hinweis:
   Das Parkplatzangebot ist beschränkt. Bitte nutzen Sie die
öffentlichenVerkehrsmittel.
Am 22. September 2001 können die Postautos der Liechtenstein Bus
Anstalt kostenlos in Anspruch genommen werden.

Kontakt:

Presse- und Informationsamt des Fürstentums Liechtenstein (pafl),
Tel. +423/236 67 22, Fax +423/236 64 60.

Nr. 445

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