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BFE: BFE veröffentlicht Berichte über eine Differenzierung der Treibstoffsteuern und den Markt für Sonnenkollektoren

Bern (ots)

Das Forschungsprogramm Energiewirtschaftliche
Grundlagen (EWG) des Bundesamts für Energie BFE hat zwei 
Untersuchungen veröffentlicht. Die eine befasst sich mit der Senkung 
des CO2-Ausstosses durch die Beeinflussung der Treibstoffpreise, die 
andere mit der Förderung thermischer Solaranlagen zur 
Wassererwärmung.
"CO2-Reduktion durch Beeinflussung der Treibstoffpreise"
Die Untersuchung wurde auf Grund parlamentarischer Vorstösse 
durchgeführt, die eine haushaltsneutrale Differenzierung der 
Treibstoffbesteuerung vorschlagen. Die Vorstösse zielen auf die 
Senkung der CO2-Emission im Verkehrsbereich. Gegenstand der 
Untersuchung ist die steuerliche Begünstigung von Diesel, Erd- und 
Flüssiggas sowie Biotreibstoffen mit Kompensation der Steuerausfälle 
beim Benzin. Untersucht wurden auch Fördermöglichkeiten 
energieeffizienter Personenwagen auf Grund der energieEtikette.
Das CO2-Gesetz und das Programm EnergieSchweiz schreiben für die 
CO2-Emissionen quantitative Ziele vor: Die CO2-Emissionen sollen im 
Vergleich zu 1990 im Jahr 2010 um 10 Prozent reduziert werden, bei 
den Brennstoffen um 15 Prozent, bei den Treibstoffen um 8 Prozent. 
Heute sieht die Bilanz wie folgt aus: Ohne Flugtreibstoffe haben die 
CO2-Emissionen aus Treibstoffen zwischen 1990 und 2001 um 7,3 
Prozent zugenommen. Das Ziel ist demnach bei weitem nicht in Sicht. 
Um es zu erreichen, sind neben einer CO2-Abgabe alle Massnahmen zur 
Emissionsminderung zu prüfen und, wenn sinnvoll und möglich, 
umzusetzen.
Gemäss einer Motion des Ständerates sollen der Dieselpreis um 
mindestens 25 Rappen gesenkt und die dadurch entstehenden 
Steuerausfälle durch Benzinpreiserhöhungen wettgemacht werden. Diese 
Massnahme wäre kontraproduktiv und würde den CO2-Ausstoss in der 
Schweiz erhöhen: Die positive Wirkung des Ersatzes von Benzin- durch 
Dieselfahrzeuge würde durch die Umkehrung des Diesel-Tanktourismus 
im negativen Sinne überkompensiert. Dieser Nachteil könnte gemildert 
werden, indem die Steuerbelastung des Diesels nicht um einen festen 
Betrag reduziert wird, sondern zwischen dem Preis für Diesel und 
Benzin eine fixe Differenz eingehalten wird. Dieses Vorgehen hat 
sich bei der Einführung des bleifreien Benzins bewährt. So könnte 
der CO2-Ausstoss wohl gesenkt werden, aber auf Kosten beträchtlich 
höherer Partikel- und Stickoxidemissionen. Diese Problematik spricht 
heute noch gegen eine Dieselförderung.
Wie die Motion des Ständerates verlangt auch eine Motion des 
Nationalrates eine haushaltsneutrale Verbilligung von Erd-, Flüssig- 
und Biogas. Der Einsatz von Erdgas als Treibstoff würde den CO2- 
Ausstoss senken, jedoch den Aufbau einer Tankstellen-Infrastruktur 
bedingen. Die CO2-Bilanz von Erdgas als Treibstoff kann durch das 
Beimischen von Biogas weiter verbessert werden. Gegenwärtig ist es 
jedoch wirtschaftlich interessanter, Biogas zur Stromgewinnung 
einzusetzen. Ebenfalls geprüft wurde die Beimischung von Ethanol bei 
Benzin und Diesel, welche sich als wirksam erwies. Als Massnahme ist 
auch ein Bonus/Malus-System zur Förderung energieeffizienter 
Fahrzeuge auf Grund der energieEtikette denkbar. Eine Voraussetzung 
dazu wäre aber, dass Dieselfahrzeuge lufthygienisch gleich sauber 
sind wie Benzinfahrzeuge. Dies ist heute noch nicht der Fall.
Die Untersuchung wurde von der Erdöl-Vereinigung EV und dem 
Verband der Schweizerischen Gasindustrie VSG mitfinanziert. Die 
Ergebnisse der Untersuchung wurden in der begleitenden Arbeitsgruppe 
zum Teil kontrovers beurteilt. Die Konkretisierung ökologisch 
sinnvoller und ökonomisch vertretbarer Massnahmen wird auf der Basis 
des vorliegenden Berichts weiterverfolgt und gegebenenfalls 
umgesetzt.
"Marktpotenziale und Markthindernisse für die thermische 
Solarenergie"
Für grössere Mietobjekte ist der Einsatz von Sonnenkollektoren 
zur Wasservorwärmung wirtschaftlich und technisch ausgereift, zur 
Wassererwärmung und Heizungsunterstützung jedoch nur bedingt. Auf 
Grund einer repräsentativen Umfrage können sich ein Drittel der 
derzeitigen und zwei Drittel der künftigen Einfamilienhausbesitzer 
den Einbau einer solchen Solaranlage vorstellen - derzeitige 
Eigentümer vor allem in Verbindung mit einer Gebäude- oder 
Heizungssanierung. Die grössten Markthindernisse bestehen auf Seiten 
der Haushalte in der Form von Wissensdefiziten über Kosten, 
Leistung, Zuverlässigkeit und Umtriebe beim Einbau von thermischen 
Solaranlagen. Auf der Anbieterseite ist es schwierig, an kompetente, 
neutrale Fachberater zu gelangen. Der Autor formuliert einen 
Massnahmenkatalog zur Förderung der Solarthermie. Dazu gehört die 
Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen und die Transparenz über 
den gebäude- und wohnungsspezifischen Energieverbrauch pro 
Quadratmeter. Im Rahmen des Programms EnergieSchweiz sollen diese 
Massnahmen soweit möglich und sinnvoll umgesetzt werden.
Bern, 10. Dezember 2002
Bundesamt für Energie
Auskünfte: Dr. Pascal Previdoli, Leiter der Sektion Energiepolitik, 
Bundesamt für Energie, Tel. 031/322 56 05
Die beiden Studien sind im Internet abrufbar unter www.ewg-bfe.ch 
oder können bestellt werden bei BBL, Vertreib Publikationen, 3003 
Bern, unter den Bestellnummern 805.559 d bzw. 805.524.1 d

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