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Japanische Walfangflotte auf dem Weg in die Antarktis

Wädenswil ZH (ots)

Heute bricht die japanische Walfangflotte zur
vier bis fünf Monate dauernden Waljagd in der Antarktis auf. Dies ist
bereits das fünfzehnte Jahr in dem Japan die Walfangaktivitäten als
„wissenschaftlichen Walfang" bezeichnet. Ungleich den
Forschungsprojekten anderer Nationen, die zum Beispiel die
Auswirkungen klimatischer Veränderungen in der Region untersuchen,
sind die „wissenschaftlichen Daten" der Japaner essbar. Im April
2002, wenn die Walfangflotte wieder heimkehrt, werden die Kadaver
Hunderter Wale supermarkttauglich verpackt für den Verkauf
aufbereitet sein.
Seit 1987, dem Jahr nach Inkrafttreten des internationalen
Moratoriums für den kommerziellen Walfang, bedient sich Japan dem
Schlupfloch der „Wissenschaft", die Waltötungen fortzuführen. Sind
die Tiere gefangen und hat das Walforschungsinstitut (Institute for
Cetacean Research - eine private Institution, die durch eine
Finanzspritze der Walfangindustrie eingerichtet wurde und von der
japanischen Fischereibehörde mit Steuergeldern subventioniert wird)
gewisse Daten erhoben, wird das Fleisch und der Speck von mindestens
440 Zwergwalen am Markt veräussert. Es wird geschätzt, dass jährlich
etwa 2500 Tonnen Walprodukte abgesetzt werden (hier sind die
Fangzahlen von Zwerg-, Bryde- und Pottwalen im Nordpazifik mit
eingerechnet). Daraus werden etwa 10 Millionen US$ umgesetzt (ca. 17
Mio. CHF).
Ungeachtet der bisher mehr als zwanzig Resolutionen, die die
Internationale Walfangkommission (IWC) verabschiedet hat, setzt Japan
die Waljagd im Walschutzgebiet fort. Auch von wissenschaftlicher
Seite wird Japan mehr und mehr kritisiert. Denn die von Japan seit
Jahren angeführte Zahl, es gebe 760.000 Zwergwale in der Südlichen
Hemisphäre, wird seit zwei Jahren vom Wissenschaftsausschuss der IWC
nicht mehr anerkannt. Die tatsächliche Anzahl dürfte weit geringer
sein. So wurde dieses Jahr an der Tagung der IWC im
Wissenschaftsausschuss die Population auf 286.000 Tiere geschätzt.
Eine mögliche Ursache kann sein, dass der Bestand stark zurückgeht.
Trotzdem streben einige Staaten innerhalb der IWC die Umsetzung eines
Bewirtschaftungsverfahrens an, das kommerzielle Walfangaktivitäten
wieder zulassen würde. Es ist unverantwortlich, geschützte Wale in
einem Walschutzgebiet zu jagen. Die IWC hat mit gutem Grund ein
kommerzielles Walfangverbot erlassen und die Antarktis zum
Walschutzgebiet erklärt." dazu Sigrid Lüber, Präsidentin der ASMS.

Kontakt:

Sigrid Lüber
ASMS
Postfach 30
8820 Wädenswil
Natel +41 79 475 26 87
Internet: www.asms-swiss.ch
[ 014 ]

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