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Unzulässiger Auslandspreisvergleich für Generika lenkt von deren substanziellen Sparbeiträgen und weiteren -potenzialen ab

05.04.2017 – 14:00  Intergenerika    [newsroom]

Liestal (ots) -

   - Auch der bevorstehende diesjährige Auslandspreisvergleich von 
     santésuisse und Interpharma vernachlässigt die unterschiedlichen
     Leistungsangebote
   - Neueste Studien belegen den nachhaltigen Spar-Beitrag von 
     Generika
   - Geforderte Referenzpreise sind gemäss repräsentativer Befragung 
     gegen den Willen der Schweizer Bevölkerung

Der von santésuisse und Interpharma morgen zur Veröffentlichung anstehende Auslandsvergleich (APV) für Generika ist einmal mehr irreführend, weil er unzulässige Vereinfachungen enthält, einseitig nur die Preise vergleicht und das Preis-Leistungsverhältnis in keiner Weise abbildet und somit der positiven Akzeptanz der preisgünstigen Medikamente in der Schweizer Bevölkerung nachhaltig schadet. Zudem lenkt der Vergleich ab von den substanziellen Sparbeiträgen von Generika über die letzten Jahre hinweg sowie von primär aufgrund von falsch gesetzten Anreizen noch nicht realisierten Sparpotenzialen.

Fundamental falsche Annahmen, fatale Folgen

Wegen dieser erneuten Irreführung sieht sich Intergenerika im Vorfeld der Veröffentlichung des APV erneut zu einer Richtigstellung gezwungen. "Einmal mehr ist der Auslandspreisvergleich für Generika unsinnig, da er Äpfel mit Birnen vergleicht" kritisiert Dr. Axel Müller, Intergenerika Geschäftsführer. Während bei patentfreien Originalpräparaten korrekt gleiches mit gleichem verglichen wird, enthält der Vergleich der Generika eine unzulässige Vereinfachung. Statt identischer Arzneimittel werden hier unterschiedliche Produkte nur aufgrund der Wirkstoffmenge verglichen und die unterschiedlichen Gesundheitssysteme ausser Acht gelassen. Zudem werden in keiner Weise die hohe Akzeptanz der Generika und deren substanziellen Sparbeiträge gewürdigt.

Höhere Preise gerechtfertigt und begründet

"Es ist richtig, Generika sind in der Schweiz im Vergleich zu einigen andern Ländern teurer. Das sind viele andere Produkte aber auch" stellt Axel Müller klar. Zudem trägt das aufwendige Zulassungsverfahren durch die Zulassungsbehörde swissmedic, welches selbst im Ausland schon bewährte Medikamente hierzulande nochmals durchlaufen müssen, zu höheren Kosten und damit höheren Medikamentenpreisen bei. Gerechtfertigt sind die höheren Preise der patentfreien Arzneimittel hierzulande durch eine Reihe von Zusatzmerkmalen, die für den therapeutischen Erfolg und die Versorgungsqualität von massgeblicher Bedeutung sind, wie beispielsweise die patientenfreundliche Darreichungsform oder eine verwechslungssichere Verpackung.

Generika als die falschen Sündenböcke

Intergenerika wehrt sich gegen die falsche Darstellung von Generika als Preistreiber im Schweizer Gesundheitssystem. "Generika verdienen es nicht, in der Diskussion über ausbordende Gesundheitskosten als die Sündenböcke dargestellt zu werden" sagt Axel Müller. "Vielmehr braucht es einen verstärkten Generikaeinsatz, um weitere Kosteneinsparungen zu generieren und somit innovative Medikamente langfristig überhaupt finanzierbar zu machen." Zudem illustriert eine aktuelle und unabhängige Studie von bwa consulting, Bern eindrucksvoll die über die Jahre nachhaltig sinkenden Preise von Generika "Weiteres Preis-Dumping ist nicht nur nicht notwendig, sondern auch gefährlich. Schon heute liegen einige Medikamentenpreise unter den Herstellungskosten, was die Attraktivität für die Hersteller reduziert. Anhaltender Preisdruck gefährdet somit die Versorgungssicherheit, was in Deutschland beispielsweise zunehmend zu beobachten ist" führt Axel Müller aus.

Wachsender Sparbeitrag von Generika

Die bwa-Studie belegt ebenfalls, dass Generika einen substantiellen Beitrag zu den Sparanstrengungen im Schweizer Gesundheitssystem leisten. In 2016 betrugen demnach die in realisierten Einsparungen mit Generika 363 Mio. CHF. "Direkte und indirekte Einsparungen zusammengenommen leisten Generika jährlich einen Sparbeitrag von einer 1 Mrd. CHF" sagt Axel Müller. Zusätzlich zeigt bwa consulting in der Studie auf, dass mit der ansteigenden Verbreitung von Biosimilars, den Nachahmerprodukten von Biopharmazeutika - zukünftig auch in der Schweiz noch zusätzliche Einsparungen getätigt werden können.

Breite Opposition gegen Referenzpreissystem

Vor dem Hintergrund dieser positiven Entwicklungen spricht sich Intergenerika klar gegen ein aktuell vom Bundesrat geprüftes Referenzpreissystem aus, bei dem Patienten immer nur das billigste Medikament verschrieben bekommen. "Patienten, Ärzte und Apotheker wären der Wahlfreiheit beraubt", mahnt der promovierte Apotheker und international anerkannte Generika-Spezialist Axel Müller. In diversen Befragungen lehnen Ärzte und Apotheker dieses System klar ab. Laut einer repräsentativen, im Januar 2017 von dem Marktforschungsinstitut Gfs Zürich durchgeführten Befragung von 1005 Personen in der Deutsch- und Westschweiz spricht sich eine deutliche Mehrheit in der Schweizer Bevölkerung für den Erhalt der Wahlfreiheit bei Medikamenten aus. Demnach wären 78% der Befragten nicht bereit, zu einem Krankenkassenmodell zu wechseln, bei welchem die Krankenkasse und nicht der Arzt oder Apotheker bestimmt, welches Generikum zu verschreiben ist, auch wenn damit im Monat 3 Franken Krankenkassenprämie gespart werden kann. Eine ebenso deutliche Mehrheit der Schweizer Bevölkerung von 74% wären ebenfalls nicht bereit, zu einem Krankenkassenmodell zu wechseln, bei welchem die Krankenkasse nur noch das günstigste Generikum vergütet, auch wenn damit im Monat 5 Fran-ken Krankenkassenprämie gespart werden kann.

Generika-Spareffekt systematisch fördern

Statt Generika wiederholt zu verunglimpfen und fälschlicherweise als Kostentreiber im Gesundheitssystem darzustellen, empfiehlt Intergenerika eine systematische Förderung der patentabgelaufenen Qualitätsarzneimittel durch umfassende Anstrengungen aller Beteiligten, um den Sparbeitrag von 1 Milliarde Franken pro Jahr systematisch auszubauen. Dabei sollten vor allem die Anreizsysteme so geändert werden, damit Ärzte und Apotheker durch die Verschreibung von Generika nicht benachteiligt werden.

Intergenerika ist die Vereinigung der führenden Generikafirmen in der Schweiz, die ihrerseits über 90% des Generika-Volumens in der Schweiz repräsentieren. Intergenerika fördert die Akzeptanz von Generika durch Aufklärung von Medizinalpersonen, Fachverbänden, Krankenkassen und Patienten und fördert deren Verbreitung als qualitativ mindestens gleichwertige, jedoch preiswertere Arzneimittel. Im Weiteren plant und koordiniert der Verband die Kontakte zu Medien, Behörden und Vereinigungen im Bereiche von Medizinalpersonen und des Gesundheitswesens. Mit allen Massnahmen verfolgt Intergenerika das Ziel einer angemessenen Vertretung von Generika im schweizerischen Arzneimittelmarkt bzw. im schweizerischen Gesundheitswesen.

Kontakt:

Axel Müller, Geschäftsführer
Telefon: +41 61 927 64 08
Mobile: +41 79 428 03 11
E-Mail: axel.mueller@intergenerika.ch