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Gefrorene Fäkalienkapseln zur Behandlung von C. Difficile-Infektion

Barcelona (ots/PRNewswire)

Orale Kapseln mit gefrorenem Fäkalmaterial haben laut Studie erfolgreich eine Infektion mit C. difficile behandelt. Die Kapseln, die Fäkalmaterial von gesunden Personen enthielten, wurden gut vertragen und beseitigten wirksam die Symptome von C. difficile bei 90 Prozent der Patienten[1].

Eine Infektion mit C. difficile ist eine Art der bakteriellen Infektion, die zu schwerem Durchfall, Darmentzündung und Zelltod führt. Die Standardbehandlung für die Infektion beinhaltet die Gabe von Antibiotika, doch bei etwa einem Drittel der auf diese Weise behandelten Personen treten die Symptome erneut auf, bei vielen sogar wiederholt. Die Folgen dieser erneuten Ausbrüche können schwerwiegend sein und lebensbedrohliche Erkrankungen sowie häufige Krankenhausaufenthalte nach sich ziehen.

Eine jüngst durchgeführte systematische Prüfung der Literatur schloss, dass die Einbringung von "gesundem" Fäkalmaterial (FMT) eine sowohl wirksame als auch sichere Behandlung von rezidiver C. difficile-Infektion ist[2], doch viele Krankenhäuser haben sich mit der Technik noch nicht angefreundet oder bieten sie erst gar nicht als Behandlungsoption an.

Die Entwicklung der neuen FMT-Kapsel lässt die Hoffnung aufkeimen, dass eine wirksame Behandlung von C. difficile und anderen Darmerkrankungen bald zur Norm wird. Professor Antonio Gasbarrini von der Universitätsklinik Gemelli in Rom, Italien, glaubt, dass die orale Rezeptur ein wichtiger Schritt nach vorne ist. "FMT ist eine ausgezeichnete Behandlung für eine Infektion mit C. difficile, doch traditionelle Methoden sind zeitaufwändig und technisch schwierig", erklärt er. "Fortschritte in der Zubereitung und Verabreichung von FMT werden seine Akzeptanz als sichere und wirksame Behandlung vonC. difficile-Infektionen begünstigen und möglicherweise bewirken, dass diese Behandlung gegenüber Antibiotika bevorzugt wird."

"Wir sind begeistert von der Aussicht auf eine Kapselrezeptur, und obgleich die Ergebnisse noch durch grössere Studien bestätigt werden müssen, könnte diese Forschung durchaus zu einer weiteren Verbreitung von FMT bei der Behandlung einer rezidiven C. difficile-Infektion beitragen", sagte Professor Gasbarrini.

Professor Gasbarrini soll seine Ergebnisse zusammen mit weiteren interessanten Entwicklungen auf dem vielversprechenden Gebiet der FMT-Therapie auf der 23. United European Gastroenterology Week in Barcelona, Spanien, später diesen Monat präsentieren.

Einzelnachweise

1) Youngster I, et al. JAMA 2014;312(17):1772-78
2) Cammarota G, et al. J Clin Gastroenterol 2014; 48(8):693-702.

Kontakt:

Ergänzende Informationen, Grafiken und Interviews mit örtlichen
Länderexperten erhalten Sie auf Anfrage an: Luke Paskins,
media@ueg.eu,
+44(0)1444811099

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