Alle Storys
Folgen
Keine Story von Travail.Suisse mehr verpassen.

Travail.Suisse

Sozialkommission des Ständerates politisiert an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbei

Bern (ots)

Travail.Suisse, die unabhängige Dachorganisation der Arbeitnehmenden, ist verärgert über die Ablehnung der parlamentarischen Initiative Candinas durch die Sozialkommission des Ständerates. Die Kommission politisiert mit diesem Entscheid völlig an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbei: 80 Prozent der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger befürworten einen gesetzlichen und bezahlten Vaterschaftsurlaub. Es zeichnet sich ab, dass diese das Heft selbst werden in die Hand nehmen müssen.

Nachdem sich die SGK des Ständerates Anfang September mit fadenscheinigen Argumenten um den Entscheid über die parlamentarische Initiative Candinas für einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub gedrückt hatte, hat sie den Vorstoss an ihrer gestrigen Sitzung - notabene nach den eidgenössischen Wahlen - kaltschnäuzig abgelehnt. Und dies obwohl sich die Schwesterkommission im Nationalrat noch dafür ausgesprochen hatte. Mit diesem Entscheid stösst die SGK des Ständerates eine grosse Mehrheit der Bevölkerung vor den Kopf: Eine im Auftrag von Travail.Suisse durchgeführte repräsentative Umfrage hatte nämlich ergeben, dass 80 Prozent der Bevölkerung der Einführung eines Vaterschaftsurlaub will.

Heute erhalten Väter bei der Geburt eines Kindes gemäss Obligationenrecht von ihrem Arbeitgeber einen arbeitsfreien Tag zugesprochen, also gleichviel wie für einen Umzug. Moderne Väter wollen aber ab dem ersten Tag für ihre neue Familie Verantwortung übernehmen, und zwar nicht nur finanziell, sondern auch in zeitlicher Hinsicht. Ein Vaterschaftsurlaub, der diesen Namen verdient, ist deshalb ein dringendes Anliegen, dem endlich zum Durchbruch verholfen werden muss.

Der Ball liegt jetzt beim Gesamtständerat. Matthias Kuert Killer, Leiter Sozialpolitik bei Travail.Suisse, warnt: "Wenn der Vaterschaftsurlaub auch dort scheitert, wird die Bevölkerung das Heft in die Hand nehmen und das Anliegen mit einer Volksinitiative durchsetzen müssen."

Kontakt:

Matthias Kuert Killer, Leiter Sozialpolitik, Tel. 031/370'21'11 oder
079/777'24'69, www.travailsuisse.ch

Weitere Storys: Travail.Suisse
Weitere Storys: Travail.Suisse
  • 02.11.2015 – 14:48

    Sozialkommission des Ständerats kann wichtiges Zeichen für Vaterschaftsurlaub setzen

    Bern (ots) - Heute und morgen tagt die Sozialkommission des Ständerats letztmals in alter Zusammensetzung, unter anderem zum Thema Vaterschaftsurlaub. Nachdem die Kommission die parlamentarische Initiative Candinas, welche einen zweiwöchigen, über die EO bezahlten Vaterschaftsurlaub fordert, im Sommer mit fadenscheinigen Argumenten verschoben hatte, muss sie nun ...

  • 30.10.2015 – 09:34

    Betreuende Angehörige leisten doppelte Arbeit! Wen kümmert's?

    Bern (ots) - Heute, 30. Oktober 2015, findet in der Westschweiz der interkantonale Tag der betreuenden Angehörigen statt. Der Fokus liegt - zurecht - auf den zahllosen Leistungen, die Angehörige meist unentgeltlich für Personen in ihrem Umfeld, die Hilfe benötigen, erbringen. Vergessen geht meist, dass die betreuenden Angehörigen in erster Linie einer selbstständigen oder unselbstständigen Erwerbstätigkeit ...

  • 28.10.2015 – 11:26

    Überstürzte Senkung des Mindestzinssatzes

    Bern (ots) - Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, ist enttäuscht, dass der Bundesrat den Mindestzinssatz in der beruflichen Vorsorge für 2016 auf 1.25 Prozent senkt. Im gegenwärtigen Umfeld mit hohen Schwankungen an den Anlagemärkten ist eine Festlegung im Voraus nicht mehr zweckmässig. Travail.Suisse hatte deshalb gefordert, den Mindestzinssatz unverändert bei 1.75 Prozent zu belassen ...