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Bain-Studie zur Reindustrialisierung der USA
Schweizer Wirtschaft zählt zu den Gewinnern

Bain-Studie zur Reindustrialisierung der USA / Schweizer Wirtschaft zählt zu den Gewinnern
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Zürich (ots)

- Bis 2017 wachsen Schweizer Exporte in die USA um 27 Prozent 
- Schweizer Exportstruktur kommt dem Bedarf von US-Unternehmen 
  entgegen 
- Preiswerte Energie und niedrige Löhne locken Firmen in die 
  Vereinigten Staaten 
- Direktinvestitionen in den USA steigen bis 2017 um 50 Prozent 
- Einseitige Produktionsverlagerung in Schwellen- und 
  Niedriglohnländer hat Höhepunkt überschritten

Die laufende Reindustrialisierung der USA eröffnet exportorientierten Schweizer Industrieunternehmen neue Wachstumschancen. In einer Modellrechnung für die Studie "Go West! Wie Unternehmen von der Reindustrialisierung der USA profitieren können" kommt die internationale Managementberatung Bain & Company zu folgendem Ergebnis: Die traditionell starke Stellung der Schweizer Industrie zahlt sich in Branchen wie dem Maschinen- und Anlagenbau in den kommenden Jahren beim Export in die USA besonders aus. Der Erfolg in diesem Markt ist aber kein Selbstläufer. Die Unternehmen müssen ihre Organisationen zügig auf die zu erwartende rapide Expansion vorbereiten.

Geringe Energiekosten, günstige Löhne, eine wachsende Bevölkerung, eine moderne Infrastruktur und umfassendes IT-Know-how sind die Schlüsselfaktoren für den Wiederaufstieg der Industrie in den Vereinigten Staaten. Seit 2008 drittelte sich der Preis für Erdgas nahezu, dank der Erschliessung neuer Energiereserven. Mahner warnen vor diesem Hintergrund bereits vor einem Auszehrungsprozess der Industrie auf dem alten Kontinent. Doch das Gegenteil ist der Fall: Länder wie die Schweiz, Deutschland und Grossbritannien ziehen Vorteile aus der Renaissance der Fertigung in den USA und der Rückkehr produzierender Betriebe in die grösste Volkswirtschaft der Welt.

Vereinigte Staaten werden zur Lokomotive für die europäische Wirtschaft

Der Wiederaufstieg der Industrie in den USA eröffnet enorme Chancen für exportorientierte Unternehmen. US-Firmen benötigen Maschinen und Anlagen, Ingenieurleistungen, Software sowie Zulieferteile für den Aufbau und die Modernisierung ihrer Produktionsstätten. Insgesamt legen die Importe der USA bis zum Jahr 2017 laut Bain-Studie um 15 Prozent zu. Von allen OECD-Staaten profitiert Deutschland dank seiner Exportstruktur am meisten von diesem Nachfrageschub. Die deutschen Ausfuhren in die Vereinigten Staaten werden bis 2017 um 28 Prozent steigen (Abb. 1). Die Exporte der Schweiz in die USA werden laut Bain-Analysen bis zum Jahr 2017 um 27 Prozent oder drei Milliarden Euro zulegen. Michael Füllemann, Partner bei Bain & Company und Co-Autor der Studie, betont: "Amerika wird in einem schwierigen Umfeld zu einer der Lokomotiven für die Schweizer Wirtschaft."

Die höhere Importnachfrage erreicht die Schweizer Wirtschaft in mehreren Wellen. In erster Linie werden die Maschinen-, Metall- und Elektroindustrie profitieren. Innerhalb des Maschinenbaus spüren das insbesondere die Segmente Automatisierung, Robotik, Fördertechnik, Textilmaschinen, Baumaschinen und Pumpen. Angesichts der bereits angelaufenen Rückverlagerung der Textilfertigung in die USA verdoppelten sich die Exporte Schweizer Textilmaschinen im bisherigen Jahresverlauf 2014 bereits. In einer zweiten Welle können Schweizer Exporteure auf Aufträge für Werkzeug- und Kunststoffmaschinen sowie Chemieanlagen hoffen.

Paradigmenwechsel im globalen Standortwettbewerb

Der Aufbau einer konkurrenzfähigen Industrie in den USA bedeutet einen Paradigmenwechsel im globalen Standortwettbewerb: "Die einseitige Verlagerung von Produktionskapazitäten in Schwellen- und Niedriglohnländer weicht einem globalen Wettbewerb", erklärt Füllemann. Die Direktinvestitionen in den USA steigen bis 2017 um 50 Prozent. Trotz der Sogwirkung der Vereinigten Staaten kann sich die Schweiz vergleichsweise gut behaupten. Ihre Direktinvestitionen in die USA werden laut Bain-Analyse bis 2017 zwar um fünf Prozent schrumpfen, Frankreich und Italien müssen jedoch erheblich grössere Rückgänge hinnehmen. Nur Deutschland wird hier moderat zulegen (Abb. 2).

Industrieexperte Füllemann warnt indes vor voreiliger Euphorie: "Der Erfolg im US-Markt ist kein Selbstläufer. Schweizer Industrieunternehmen müssen erhebliche Vorleistungen erbringen, um von der Reindustrialisierung wirklich profitieren zu können." Die Bain-Studie nennt vier entscheidende Stellhebel: Kapitalallokation, Organisation, Vertrieb und Verwaltung. Im Kern geht es darum, die Unternehmensorganisation auf das zu erwartende Wachstum vorzubereiten und die notwendigen Ressourcen rechtzeitig bereitzustellen. "Immer wieder unterschätzen Unternehmen die Dimensionen und Besonderheiten des US-Markts", so Füllemann. "Es ist und bleibt ein Kraftakt, sich dort zu behaupten." Doch der Aufwand lohnt sich: Die USA bieten in den kommenden Jahren Chancen wie kaum ein zweiter Markt.

Bain & Company

Bain & Company ist eine der weltweit führenden Managementberatungen. Wir unterstützen Unternehmen bei wichtigen Entscheidungen zu Strategie, Operations, Technologie, Organisation, Private Equity und M&A ? und das industrie- wie länderübergreifend. Gemeinsam mit seinen Kunden arbeitet Bain darauf hin, klare Wettbewerbsvorteile zu erzielen und damit den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Im Zentrum der ergebnisorientierten Beratung stehen das Kerngeschäft des Kunden und Strategien, aus einem starken Kern heraus neue Wachstumsfelder zu erschliessen. Seit unserer Gründung im Jahr 1973 lassen wir uns an den Ergebnissen unserer Beratungsarbeit messen. Bain unterhält 51 Büros in 33 Ländern und beschäftigt weltweit 5.700 Mitarbeiter, 650 davon im deutschsprachigen Raum. Weiteres zu Bain unter: www.bain-company.ch.

Kontakt:

Leila Kunstmann-Seik, Bain & Company Germany, Inc., Karlsplatz 1,
80335 München E-Mail: leila.kunstmann-seik@bain.com,
Tel.: +49 (0)89 5123 1246, Mobil: +49 (0)151 5801 1246

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