Alle Storys
Folgen
Keine Story von WWF Schweiz mehr verpassen.

WWF Schweiz

Klimakonferenz selbst gemacht: Die zehn wirksamsten Klimatipps

Zürich (ots)

Noch weiss niemand, ob die laufende Uno-Klimakonferenz in Paris einen wirksamen Klimavertrag liefert. Doch schon jetzt wissen wir, was wir alle fürs Klima tun können: Nicht fliegen, intelligenter heizen und weniger arbeiten sind in der Top ten der Klimatipps ganz oben.

Mit rund 13 Tonnen CO2 pro Jahr belastet jeder und jede in der Schweiz das Klima im Schnitt. Würden alle so viel ausstossen, hätten wir bereits in weniger als 10 Jahren das CO2-Budget aufgebraucht, mit dem wir gefährlichen Klimawandel von über 2 Grad noch vermeiden können. Dabei schwanken die Emissionen von Person zu Person stark. Kein Wunder: Wer beispielsweise seine Ferien in Australien verbringt, belastet das Klima mit diesem einen Flug stärker als viele andere mit ihrem gesamten Konsum eines Jahres inklusive Mobilität und Heizen. Die vom WWF zusammengestellte Liste der zehn wirksamsten Klimatipps zeigt, dass alle ihre persönliche Klimabelastung stark senken könnten (siehe Liste unten). Und das lohnt sich: "Auch wenn die einzelne Tat klein erscheint, wenn alle ihren Beitrag leisten, können wir den Klimawandel wirksam bremsen", sagt Christoph Meili, Ökobilanz-Experte beim WWF Schweiz.

Etwa die Hälfte der durch unseren Konsum verursachten CO2-Emissionen fallen in der Schweiz selbst an. Der Rest geht im Ausland in die Luft, wo Waren und Dienstleistungen für die Schweiz produziert werden. Stark ins Gewicht fallen auch Bereiche, bei denen die Klimabelastung nicht direkt ersichtlich ist und die darum in den Top-ten-Klimatipps nicht berücksichtigt sind. Dazu gehören etwa Finanzanlagen in Fonds und Aktien von Unternehmen, die viel CO2 ausstossen. Auf diesem Weg finanziert jeder Pensionskassen-Versicherte beispielsweise alleine mit seiner zweiten Säule im Schnitt 6.4 Tonnen CO2eq pro Jahr, wie das Bundesamt für Umwelt kürzlich publiziert hat.

Die Schweizer Bevölkerung hat besonders grosses Klimaschutz-Potenzial, weil sie das Klima heute in vielen Bereichen besonders stark belastet. So fliegen wir im Durchschnitt doppelt so häufig wie Franzosen, Deutsche oder andere Nachbarn. Und in keinem anderen Land Europas hat besonders klimaschädliches Heizöl bei den Gebäudeheizungen einen so hohen Anteil wie in der Schweiz. Viele der erwähnten Klimatipps lohnen sich übrigens nicht nur ökologisch: Eine Wärmepumpe ist im Schnitt deutlich günstiger als eine Ölheizung, wenn die Betriebskosten mitgerechnet werden. Der Erholungswert von Nahreisen ist oft grösser als der von Fernreisen. Und wer weniger Nahrungsmittel wegschmeisst, spart ebenfalls Geld und kommt in den Genuss eines guten Gewissens.

Die Top-Ten der Klimatipps

1. Ferien in der Schweiz oder im nahen Ausland anstatt am anderen Ende der Welt: 8 t CO2 weniger pro Reise

2. Von Ölheizung auf Wärmepumpe umstellen: 4 t CO2 weniger pro Jahr

3. Arbeitspensum um einen Tag reduzieren und entsprechend weniger konsumieren: 2.6 t CO2 weniger pro Jahr

4. 10 Tage Ferien auf dem Campingplatz in Südeuropa statt auf dem Kreuzfahrtschiff im Mittelmeer: 2.2 t CO2 weniger pro Reise

5. 20 km Arbeitsweg im Zug anstatt im Auto zurücklegen: 1.7 t CO2 weniger pro Jahr

6. 300 g Fleisch pro Woche statt 2kg pro Woche: 1 t CO2 weniger pro Jahr

7. Klimafreundlich abstimmen und wählen: 1 t CO2 weniger pro Jahr

8. 7000km im Elektroauto mit Ökostrom statt im Benziner zurücklegen: 900 kg CO2 weniger pro Jahr

9. Alle gekauften Nahrungsmittel essen, anstatt einen Drittel wegzuwerfen: 600 kg CO2 weniger pro Jahr

10. Hahnenwasser anstatt jeden Tag 1 Liter Mineralwasser bzw. Süssgetränk trinken 400 kg CO2 weniger pro Jahr

Zahlenangabe: Ein Faktenblatt mit allen Quellen ist auf www.wwf.ch/medien zu finden. Alle Treibhausgase wurden entsprechend ihrer Wirkung in CO2 umgerechnet (CO2eq). Die Angaben sind als Grössenordnungen in typischen Fällen zu verstehen und hängen von zahlreichen Faktoren ab.

Weitere Informationen

Der persönliche Lebensstil lässt sich im WWF-Footprint-Rechner analysieren: www.wwf.ch/footprint

Mehr zur laufenden Klimakonferenz in Paris: www.wwf.ch/klimapolitik

Kontakt:

Christoph Meili, Ökobilanz-Experte WWF Schweiz,
christoph.meili@wwf.ch, 044 297 22 12
Philip Gehri, Medienstelle WWF Schweiz, philip.gehri@wwf.ch, 044 297
22 25

Weitere Storys: WWF Schweiz
Weitere Storys: WWF Schweiz
  • 28.11.2015 – 18:44

    Globaler Marsch für das Klima: Die Schweiz hat heute Herz gezeigt

    Zürich (ots) - Trotz teils garstiger Umstände waren heute in der Schweiz über 10'000 Menschen fürs Klima auf der Strasse. Der Klima-Aktionstag läuft bis morgen Sonntag, u.a. in Lugano und Lausanne aber auch Washington, Kapstadt, Rio oder Tokyo. Weltweit werden 100'000e von Menschen auf der Strasse sein. Das hat die Schweiz noch nie erlebt: Quer durchs Land ist die Bevölkerung heute fürs Klima auf die Strasse ...

  • 25.08.2015 – 10:30

    Umweltallianz/Umweltrating: Kompass für die Schicksalswahl im Herbst

    Zürich (ots) - Für die Umwelt zählt bei den Eidgenössischen Wahlen jede Stimme, denn oft fallen Parlamentsentscheide sehr knapp aus. Das neue Umweltrating der grossen Umweltverbände zeigt: Grüne, SP, GLP und EVP stehen auf der Seite der Umwelt, BDP und CVP immerhin in der Hälfte der Fälle auch, FDP und SVP forcieren den Umwelt-Abbau. Die Spannweite ist in ...

  • 12.08.2015 – 08:45

    World Overshoot Day: Unsere Ressourcen sind aufgebraucht

    Zürich (ots) - Die Weltbevölkerung hat morgen (13. August) alle Ressourcen verbraucht, die ihr für das ganze Jahr 2015 zur Verfügung stehen. Unser Ressourcenverbrauch steigt kontinuierlich. Schuld daran ist unter anderem unser Konsumverhalten. So schleppt beispielsweise ein Handy eine Last von 44 Kilogramm Rohstoffen auf dem Rücken. Morgen ist der "World Overshoot Day". Das heisst: Ab morgen lebt die Welt auf Pump. ...