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Association for Computing Machinery

Turing-Preis der ACM geht an den Entwickler des ersten modernen PCs

New York, March 9, 2010 (ots/PRNewswire)

ACM, die Association for
Computing Machinery, ernannte heute Charles P. Thacker in Anerkennung
seiner wegweisenden Konzeption und Realisierung des Alto, des ersten
modernen PCs und Prototyps für vernetzte PCs, zum Gewinner ihres 2009
ACM A.M. Turing-Preises. In Thackers Konzept, das er in seiner Zeit
bei Xerox PARC (Palo Alto Research Center) realisierte, kam die neue
Vision eines selbstständigen, vernetzten, mit Innovationen, die heute
zum Standard gehören, ausgestatteten Computers für alle Schreibtische
zum Ausdruck. Weiterhin wurde sein Beitrag zum lokalen Computernetz
Ethernet, über das mehrere Computer miteinander kommunizieren und auf
gemeinsame Ressourcen zugreifen können, sowie zur ersten
Multiprozessor-Workstation und zum Prototyp des heute am häufigsten
eingesetzten Tablet-PCs, das eine direkte Bediener-Interaktion
ermöglicht, hervorgehoben. Der nach dem britischen Mathematiker Alan
M. Turing benannte Turing-Preis wird von vielen als der "Nobelpreis
im EDV-Bereich" angesehen. Der Preis ist mit 250.000 US-Dollar
dotiert und wird von der Intel Corporation und Google Inc. finanziell
unterstützt.
"Durch seine Beiträge hat Charles Thacker den Ruf als einer der
bedeutendsten Systemtechniker in der Geschichte der EDV erlangt",
erklärte Prof. Dame Wendy Hall, die Präsidentin der ACM. "Seine
anhaltenden Errungenschaften -- von den ersten Innovationen auf dem
PC über seine führende Rolle bei der Entwicklung der Hardware der
Multiprozessor-Workstation bis hin zur Entwicklung des Tablet-PCs --
hatten einen bedeutenden Einfluss auf die moderne EDV."
Andrew Chien, Vice President von Intel Labs und Leiter der
Abteilung Future Technologies Research bei der Intel Corporation
bemerkte: "In Charles Thackers Konzeption des Alto-Computers finden
sich die Hauptelemente der heutigen PCs. Aus ihr hat sich eine der
innovativsten Branchen entwickelt, die überall auf der Welt Menschen
zu neuen Möglichkeiten verhilft. Unser Beifall gilt Chucks Klarsicht,
seiner Ausrichtung auf Einfachheit und seiner unglaublichen
Erfolgsgeschichte bei der Konzeption von wegweisenden Systemen, die
über Jahrzehnte für einen schnelleren Fortschritt in der Forschung
und der Computerbranche gesorgt haben."
"Google freut sich, Charles Thacker für seine weitreichende Rolle
bei der Geburt einer der wichtigsten Technologien des 20.
Jahrhunderts gleichfalls zu würdigen", so Alfred Spector, Vice
President der Abteilung Research and Special Initiatives bei Google
Inc. "Durch seinen Beitrag ist die elektronische Datenverarbeitung,
wie wir sie heute kennen und schätzen, erst möglich geworden. Wir
sind stolz, als ein Sponsor des Turing-Preises der ACM zu fungieren,
der der beständigen Forschung im Bereich der Computerwissenschaft und
verwandter, von deren Fortschritten abhängiger Technologien dient",
so Spector weiter.
Einfluss auf die Geschichte des Computers
Thacker schuf in Zusammenarbeit mit Anderen die Grundbausteine
des PC-Sektors. Der 1974 entwickelte Alto-Computer verwendete
Punktegrafik-Anzeigen (ähnlich wie beim Fernseher), die die modernen
grafischen Benutzeroberflächen (GUIs), darunter die "What You See Is
What You Get" (WYSIWYG)-Editoren, möglich machen. Diese Komponenten
haben während der letzten zwei Jahrzehnte im Computerbereich eine
dominierende Rolle gespielt. Thacker war Miterfinder der 1973
eingeführten Ethernet-LAN-Technologie, die das "Verbindungsgewebe"
darstellt, über das eine Vielzahl von digitalen Geräten wie
Workstations, Drucker, Scanner, Dateiserver und Modems miteinander
kommunizieren können. Die heutigen Ethernets sind mehrere tausend Mal
schneller als die ursprüngliche Version und haben sich zur
vorherrschenden LAN-Technologie entwickelt.
In seiner Zeit am System Research Center der Digital Equipment
Corporation konzipierte Thacker die Multiprozessor-Workstation
Firefly, eine Innovation, die in der gegenwärtigen Welt der
Multicore-Prozessoren erneut an Bedeutung gewonnen hat. Da diese
Systeme die Produktivität und Leistung steigern können, werden sie in
vielen Bereichen häufig eingesetzt. Zu den Anwendungsgebieten gehören
eingebettete Architektur, Netzwerksysteme, digitale
Signalverarbeitung, Grafiken und Spezialeffekte.
1997 wechselte er zu Microsoft Research, um beim Aufbau des
Microsoft-Forschungszentrums in Cambridge mitzuwirken. Dort leitete
der die Entwicklung der ersten Tablet-PC-Prototypen, auf denen die
meisten der heute üblichen Tablet-PCs basieren. Diese werden als der
bedeutendste Fortschritt in Bereich der PC-Hardware-Plattform in
jüngster Zeit angesehen und ermöglichen schnellere, leistungsstärkere
Operationen. Sie bieten grundsätzlich neue Möglichkeiten für eine
direkte Interaktion mit dem Benutzer und sind im Begriff, sich
innerhalb kurzer Zeit im Computerbereich zu etablieren. Nach seiner
Mitarbeit im Tablet PC-Team, die dazu diente, das Produkt bis zur
Markteiführung zu begleiten, kehrte er 2005 zu Microsoft Research
zurück, wo er derzeit am Silicon Valley-Campus von Microsoft im
Bereich der Computerarchitektur forscht.
Hintergrund
Thacker ist Autor von vielen Veröffentlichungen und besitzt 29
Patente im Bereich Computersysteme und -netzwerke. Er ist
"Distinguished Alumnus" (ausgezeichneter ehemaliger Student) des
Computer Science Department der University of California Berkeley, wo
er sein Physikstudium mit einem Bachelor of Science abschloss. Ihm
wurde die Ehrendoktorwürde der Eidgenössischen Technischen Hochschule
(ETH) verliehen und er ist ein Fellow der ACM und des
Computergeschichtemuseums. Weiterhin ist er ein Mitglied der American
Academy of Arts and Sciences und der US-amerikanischen National
Academy of Engineering.
Thacker erhielt (zusammen mit Butler Lampson und Robert Taylor)
1984 für die Entwicklung des Alto den Software System-Preis der ACM.
2004 wurde ihm der Charles Stark Draper-Preis (zusammen mit Lampson,
Taylor und Alan Kay) für die Entwicklung des ersten vernetzten PCs
verliehen. Im Jahr 2007 erhielt er die John von Neumann-Medaille des
IEEE.
Die feierliche Vergabe des 2009 A.M. Turing-Preises durch den ACM
findet beim Festessen zur Preisverleihung am 26. Juni in San
Francisco (US-Bundesstaat Kalifornien) statt.
Informationen zum A.M. Turing-Preis der ACM
Der A.M. Turing-Preis ist nach dem britischen Mathematiker Alan
M. Turing benannt, der die mathematischen Grundlagen und Grenzen der
EDV formulierte. Er trug während des Zweiten Weltkriegs entscheidend
zur Entschlüsslung des deutschen Enigma-Codes durch die Alliierten
bei. Der erstmalig 1966 vergebene Turing-Preis würdigt die Leistungen
von Computerwissenschaftlern und -technikern, die Systeme samt deren
theoretischen Grundlagen für die Weiterentwicklung der IT-Branche
geschaffen haben. Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.acm.org/awards/taward.html.
Informationen zur ACM
ACM, die Association for Computing Machinery http://www.acm.org,
ist die grösste Fachgesellschaft für Ausbildung und Wissenschaft im
Bereich der EDV. In ihr kommen EDV-Ausbilder, Forscher und Fachleute
zusammen, um Gespräche anzuregen, Ressourcen zu teilen und die
Herausforderungen des Gebiets in Angriff zu nehmen. ACM verhilft mit
starker Führung, Förderung höchster Standards und Würdigung
technischer Kompetenz der Stimme aller im EDV-Bereich Tätigen zu mehr
Gewicht. ACM bietet Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen, zur
Karriereentwicklung und zum Knüpfen von Kontakten unter Kollegen und
fördert so das berufliche Weiterkommen seiner Mitglieder.

Pressekontakt:

CONTACT: Virginia Gold von der Association for Computing Machinery,
Tel.:+1-212-626-0505, E-Mail: vgold@acm.org