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Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V.

Im Gleichschritt marsch zur Wiederverwertung
Größtes PVC-Recyclingprojekt Deutschlands in Wuppertal erfolgreich angelaufen

Bonn / Wuppertal (ots)

Mehr als 2.500 alte Kunststofffenster der
ehemaligen Wuppertaler GOH-Kaserne erhalten ein zweites Leben / 
Aktionsbündnis sammelt bundesweit neben Altfenstern auch Bodenbeläge,
Dachbahnen, Planen und Rohre aus Kunststoff / Energetische 
Modernisierung: Experten rechnen mit starker Zunahme der 
Recyclingmengen
Mit dem Startschuss für den "Engineering Park" in Wuppertal hat 
eines der größten Bauvorhaben im Bergischen Land begonnen. Auf einem 
Areal von ca. 400.000 qm der ehemaligen 
General-Oberst-Hoeppner-(GOH)-Kaserne entsteht ein Mix von Gewerbe-, 
Industrie- und Wohnflächen. Bauherr ist die Projektgesellschaft 
Engineering Park Wuppertal GmbH. Für die Kasernengebäude ist ein 
kontrollierter Rückbau vorgesehen, bei dem die Trennung der 
Bauabfälle nach modernen ökologischen Gesichtspunkten erfolgt. Und 
auf diese Weise hat das Wuppertaler Bauvorhaben auch das derzeit 
größte PVC-Recyclingprojekt Deutschlands hervorgebracht: Rund 2.500 
(!) Kunststoff-Altfenster und große Mengen an Bodenbelägen werden im 
werkstofflichen Recycling wiederverwertet. Grund genug für die 
Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V. (AgPU), Bonn, zum Ortstermin 
auf die Baustelle einzuladen.
Die mit der Entsorgung der alten Baumaterialien beauftragte EBE 
Entsorgungsbetriebe Essen GmbH in Kooperation mit der AWG 
Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH, Wuppertal, hatte sich zuvor an die
bundesweiten Sammelsysteme für PVC-Altfenster und -Bodenbeläge, die 
Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH, Bonn, sowie die 
Arbeitsgemeinschaft PVC-Bodenbelag Recycling (AgPR), Troisdorf, 
gewandt. Denn das werkstoffliche Recycling ist nicht nur unter 
ökologischen Gesichtspunkten sinnvoll, es spart auch in erheblichem 
Maße Kosten. Nach Schließung der Deponien für Bauabfälle im Sommer 
2005, so AgPU-Geschäftsführer Werner Preusker, bliebe als gängige 
Alternative nur die viel kosten-intensivere Entsorgung in der 
Müllverbrennungsanlage. Im Übrigen sei PVC ein wertvoller Rohstoff, 
ihn umweltgerecht wiederzuverwerten, daher auch volkswirtschaftlich 
sinnvoll.
Das für den Fensterbereich verwendete PVC lässt sich im 
werkstofflichen Recyclingverfahren mindestens bis zu sieben Mal 
wiederverwerten. "Die Branche hat dafür seit Anfang der 90er Jahre 
immer bessere Technologien entwickelt", erklärte 
Rewindo-Geschäftsführer Michael Vetter. Einer seiner 
Recyclingpartnerbetriebe, die VEKA Umwelttechnik GmbH, 
Hörselberg-Hainich / Thüringen, erhielt den Auftrag. "Deren 
Containerfahrzeuge holen ab sofort schrittweise die 2.500 Altfenster 
in Wuppertal ab. Im VEKA-Recyclingwerk erfolgt dann in mehreren 
Schritten die Trennung des Altmaterials in die Einzelbestandteile 
Kunststoff, Metall, Glas und Gummi. Zurück bleibt schließlich 
sortenreines PVC-Granulat, das anschließend wieder in die Produktion 
neuer Fensterprofile zurück gelangt", beschreibt Vetter den weiteren 
Weg der Kasernenfenster. Als Recycling-Fensterprofile werden sie 
alsbald irgendwo in Europa ein zweites Leben beginnen.
Ein ähnliches Prozedere gilt für die ausgedienten PVC-Bodenbeläge.
Sie werden in der 1993 errichteten Recyclinganlage der AgPR in 
Troisdorf zu Feinmahlgut verarbeitet. Dieses lässt sich auf Grund 
seiner Eigenschaften problemlos bei der Produktion neuer 
PVC-Fußbodenbeläge einsetzen. Das seit 1990 tätige Sammelsystem 
unterhält darüber hinaus ein bundesweites, dichtes Netz von 
Annahmestellen.
Für das Kunststoff-Altfensterrecycling in Deutschland stellt der 
Kasernenrückbau in der bergischen Stadt einen weiteren erfolgreichen 
Meilenstein dar. Seit Gründung der Servicegesellschaft Rewindo im 
Jahr 2002 sind die recycelten Altfenstermengen Jahr für Jahr 
gestiegen. Wurden 2001 ca. 4.800 Tonnen reines PVC-Granulat gewonnen,
so waren es im Jahr 2007 bereits 15.000 Tonnen - das entspricht mehr 
als 700.000 Altfenstern, etwa der Bedarf einer Kleinstadt mit 50.000 
Einwohnern.
Experten rechnen in den kommenden Jahren mit einer noch weitaus 
stärkeren Zunahme der Recyclingmengen für alle PVC-Baustoffe wie 
Bodenbeläge, Dachbahnen, Fenster, Rollladen oder Rohre. Eine 
wesentliche Triebkraft dürfte dabei die notwendige Modernisierung 
umfangreicher Wohnungsbestände aufgrund der ständig verschärften 
Energieeinsparverordnung (EnEV) sein. Jüngere Studien haben zum 
Beispiel ergeben, dass über 30 Millionen Fenstereinheiten sofort 
ausgetauscht werden müssten, da sie immer noch Einfachverglasung mit 
entsprechend geringer Wärmedämmung aufweisen. Langfristig werden noch
größere Mengen reif für den Austausch; dafür sorgt allein schon die 
bereits in der Ausarbeitung befindliche EnEV 2009, die im Jahr 2012 
nach Plänen der Bundesregierung noch einmal verschärft werden soll.
Egal ob Rückbau oder Modernisierung - alte PVC-Baustoffe fallen 
bei größeren Projekten zumeist parallel in unterschiedlichen Gewerken
an. Die ehemalige Wuppertaler Kaserne ist dafür nur ein Beispiel. Die
PVC-Recycler haben sich daher zu einem Aktionsbündnis 
zusammen-geschlossen. Zur "Aktion PVC-Recycling" gehören - neben AgPR
und Rewindo - das Recyclingsystem des Kunststoffrohrverband e.V. 
(KRV), ferner ROOFCOLLECT als Sammel- und Wiederverwertungssystem für
Kunststoff-Dach- und Dichtungsbahnen sowie das Projekt EPCOAT für 
Planen.
Diesen Pressetext finden Sie zum Download unter: www.agpu.com
Pressekontakt:

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Werner Preusker, Geschäftsführer, Arbeitsgemeinschaft PVC und UMWELT
e.V. (Working Group PVC and Environment)
Am Hofgarten 1-2, D-53113 Bonn
Tel. +49 228 917 83-0, Fax +49 228 538 95 94
www.agpu.com | agpu@agpu.com