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McKinsey & Company

Weltweite Verschuldung seit der Finanzkrise um 57 Billionen US-Dollar gestiegen

London (ots)

Neue McKinsey-Studie: Verschuldung gefährdet Finanzstabilität - Alle großen Volkswirtschaften heute höher verschuldet als zu Beginn der Krise 2007 - Gesamtverschuldung in Deutschland beträgt 188% des Bruttoinlandsprodukts

Die weltweite Verschuldung erreicht aktuell neue Rekordstände. Die globalen Schulden liegen heute bei 199 Billionen Dollar und damit 57 Billionen Dollar höher als zu Beginn der Finanzkrise 2007. Gemessen an der weltweiten Wirtschaftsleistung ist die Verschuldung damit um 17 Prozentpunkte gestiegen. Nach Einschätzung des McKinsey Global Institute (MGI), dem Research-Arm der Unternehmensberatung McKinsey & Company, birgt dies neue Risiken für die Finanzstabilität. Der angestrebte Schuldenabbau ist während der vergangenen Jahre verfehlt worden, so das Resümee des MGI aus der neuen Studie "Debt and (not much) deleveraging".

Für den Report hat das MGI die Verschuldung in den 22 größten entwickelten und in 25 aufstrebenden Volkswirtschaften untersucht. Dabei wurden nicht nur die Staatsschulden berücksichtigt, sondern auch die von Unternehmen und Privathaushalten. In Deutschland beträgt die Gesamtverschuldung nach den Berechnungen des MGI 188% der jährlichen Wertschöpfung (Bruttoinlandsprodukt, BIP). Damit liegt Deutschland auf Platz 24 der 47 untersuchten Staaten. Zu Beginn der Finanzkrise lag die Verschuldung noch bei 180% des BIP. Der moderate Anstieg bedeutet für Deutschland den neuntbesten Platz in der Entwicklung der Schulden. Die in Relation zu ihrer Wirtschaftsleistung am höchsten verschuldeten Staaten sind Japan, Irland und Singapur.

"Die wachsende Verschuldung der Weltwirtschaft ist eine unerfreuliche Entwicklung. Sie verlangsamt die Erholung, erhöht das Risiko neuer Krisen und mindert die Fähigkeit, diese Risiken wirksam zu bekämpfen", sagt Susan Lund, MGI-Partnerin und Koautorin der Studie. Vor allem drei Risiken sind nach Einschätzung der Autoren im Blick zu behalten:

   - Die Staatsverschuldung ist in einigen Ländern so hoch, dass sie 
     ohne neue Wege nicht mehr zu bewältigen ist. Insgesamt ist 
     allein die Staatsverschuldung seit 2007 um 25 Billionen Dollar 
     gestiegen;
   - Die Verschuldung der Privathaushalte erreicht in einigen Ländern
     Europas und Asiens neue Rekordmarken, etwa in den Niederlanden, 
     Dänemark, Schweden, Kanada, Südkorea, Malaysia und Thailand;
   - Die Verschuldung in China hat sich seit 2007 von 7,4 Billionen 
     auf 28,2 Billionen Dollar etwa vervierfacht, angetrieben vom 
     Immobilienboom und den Schattenbanken.

Die gute Nachricht: Die Entschuldung des Finanzsektors ist in den vergangenen Jahren gut vorangeschritten. "Schulden sind auch ein wichtiges Mittel, um Wirtschaftswachstum zu ermöglichen", sagt Richard Dobbs, MGI-Direktor in London. "Aber seit Jahrhunderten hat ein unkontrollierter Schuldenaufbau immer wieder zu Finanzkrisen und unberechenbaren Marktausschlägen geführt. Daher müssen wir neue Ansätze entwickeln, wie die Welt mit den Schulden besser umgehen kann." Als Beispiel nennt die Studie etwa bessere Absicherungsmechanismen bei Immobilienkrediten und Veränderungen in der Umstrukturierung privater Schulden.

Hintergrund

Die Studie steht zum Download bereit unter 
www.mckinsey.de/weltweite-verschuldung und unter www.mckinsey.com/mgi

Das McKinsey Global Institute (MGI) ist seit 1990 der betriebs- und volkswirtschaftliche Research-Arm von McKinsey.

McKinsey ist die in Deutschland und weltweit führende Unternehmensberatung für das Topmanagement. 28 der 30 DAX-Konzerne zählen aktuell zu den Klienten. In Deutschland und Österreich ist McKinsey mit Büros an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München, Stuttgart und Wien aktiv, weltweit mit mehr als 100 Büros in 61 Ländern.

Kontakt:


Kai Peter Rath, Telefon 0211 136-4204,
E-Mail: kai_peter_rath@mckinsey.com
www.mckinsey.de/medien

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