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Media Service: Radikaler Umbau bei der Credit Suisse

Zürich (ots)

Die Schweizer Grossbank bereinigt mit dem Projekt «Future PB» ihr Private Banking. Laut Recherchen der «Handelszeitung» prüft die CS den Ausstieg aus dem US-Geschäft. Asien wird massiv ausgebaut.

Finanzkrise und Steuerabkommen belasten die Credit Suisse. Am Donnerstag vor einer Woche versammelte der kürzlich ernannte Hans-Ulrich Meister, Private-Banking-Chef der CS, rund 90 Kaderleute zu einer Konferenz in einem Luxushotel in Barcelona. Am Abend zuvor hatte Meister bereits eine Sitzung mit den zehn Geschäftsleitungsmitgliedern aus der Vermögensverwaltung anberaumt. «Dies ist mehr als ein zyklischer Einbruch», schrieb Meister diese Woche in einem Memo an seine Mitarbeiter. Dieses liegt der «Handelszeitung» vor. «Wir müssen davon ausgehen, dass sich das Marktumfeld in naher Zukunft kaum bessern wird», so Meister. Deshalb sei es unerlässlich, dass «wir unser Geschäft entsprechend ausrichten». Mehrere Faktoren «wirken sich negativ auf die Rentabilität aus».

Im Rahmen dieser Wachstumsinitiative mit dem Namen «Future PB» bleibt kaum ein Stein auf dem andern. Meister verlangt die «Überarbeitung des Geschäftsportfolios», die Nutzung neuer «Ertragspotenziale» und «weitere Effizienzsteigerungen».

In diesem Zusammenhang prüft die CS auch den Ausstieg aus dem amerikanischen Onshore-Geschäft. Seit die Grossbank von den US-Justizbehörden verdächtigt wird, reichen Amerikanern bei der Hinterziehung von Steuern systematisch geholfen zu haben, sind die USA ein heikles Pflaster. Experten erwarten, dass die Bank zu einer milliardenhohen Busse verknurrt wird und tausende von vertraulichen Kundendaten ausliefern muss. Vor diesem Hintergrund stellt man sich bei der CS die Frage, ob man das zwar prestigeträchtige, aber relativ kleine und ertragsschwache Geschäft mit reichen Privatkunden vor Ort nicht aufgeben möchte.

Auf Anfrage bestätigte ein CS-Sprecher das Projekt «Future PB». Kleine Teams, geführt von Mitgliedern des geschäftsleitenden Private-Banking-Management-Committee, sollen nun für eine umfassende Analyse und eine rasche Umsetzung sorgen. Im Gegenzug zum möglichen Rückzug in den USA und dem strukturell schwächeren Offshore-Geschäft in Europa will die CS namentlich in Asien expandieren. Vor diesem Hintergrund befasste sich die Konferenz in Barcelona laut internem Mail mit «Fragen des Verkaufsmanagements» und «einer klareren Kundenfokussierung» als eines der «effektivsten Mittel zur Wachstumssteigerung».

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