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Handelszeitung

Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom 2. Juni 2010

Zürich (ots)

Firmenumfrage: Der starke Dollar hilft, das
Eurotief zu überbrücken
Die Euro-Krise trifft längst nicht alle Schweizer Unternehmen, 
weil der starke Dollar oft mehr stützt, als der schwache Euro 
schadet. Einigen hilft der billige Euro sogar, wie eine Umfrage der 
"Handelszeitung" zeigt. "Wir haben keine Nachteile durch den 
schwachen Euro, sondern eher einen Vorteil", sagt etwa Dirk Kirsten, 
CFO des Zahnimplantate-Herstellers Nobel Biocare. Positiv ist die 
aktuelle Währungssituation auch für den Biotech-Konzern Actelion, der
etwa je 40% des Umsatzes in den USA und in Europa macht. "Weil der 
Dollar mehr zugelegt als der Euro nachgegeben hat, haben wir keinen 
Nachteil", sagt Kommunikationschef Roland Häfeli. Der grösste 
Schweizer Autozulieferer, Georg Fischer (GF), profitiert indirekt vom
tiefen Euro: "Die Euro-Schwäche dürfte unsere Kunden im Euro-Raum und
deren Verkauf in andere Währungsräume stärken, wovon GF wiederum 
profitieren könnte", sagt GF-Sprecherin Bettina Schmitt. Der 
Feinchemiekonzern Lonza freut sich vor allem über den starken Dollar,
der im Konzern eine grössere Bedeutung hat als der Euro. "Etwa 50% 
der Einnahmen sind in Dollar, aber nur 40% der Kosten", erklärt der 
Head of Group Treasury, Günther Jakob. Eine Pro-forma-Rechnung zeigt:
Das Nachsteuerergebnis 2009 wäre um 7 Mio Fr. besser ausgefallen 
wäre, wenn der Dollar 10% stärker notiert hätte.
Sarasin-CEO: "Es gibt Interessenten für NZB-Paket"
Beim CEO der Bank Sarasin haben bereits Käufer für das NZB-Paket 
angeklopft. "Es gibt schon Interessenten, wir haben aber kein Mandat 
draussen", sagt Joachim Strähle, CEO der Bank Sarasin, im Interview 
mit der "Handelszeitung". Sarasin hält eine 40%ige Beteiligung an der
Neuen Zürcher Bank (NZB), von der sich die Basler Privatbank 
längerfristig trennen will. "Wir hoffen, dass sich die NZB jetzt 
rasch stabilisiert und spätestens in zwei Jahren wieder dort ist, wo 
wir ursprünglich hin wollten. Die NZB ist diesbezüglich auf gutem 
Weg", so Strähle. Sarasin könne sich durchaus auch schon früher als 
in zwei Jahren von der Beteiligung trennen. "Wenn uns jemand schon 
vorher einen guten Preis bietet, würden wir uns vermutlich von 
unserer Beteiligung trennen. Wir suchen aber einen Käufer, der diese 
Bank weiterentwickelt." Er werde sicher nicht gegen die Interessen 
der NZB-Mitarbeiter entscheiden, die mit 60% die Mehrheit halten. 
Strähle hofft aber auch, das Investment mit Gewinn verkaufen zu 
können. "Wenn die Märkte drehen, ist die NZB vielleicht schon in den 
nächsten sechs Monaten in einem erfreulichen Bereich. Vielleicht 
braucht es länger." Ob am Ende ein Gewinn herausschaue, könne er 
heute nicht sagen.
Vor neuen Investments: Beteiligungsfirma Capvis hat 850 Millionen 
Franken in der Kriegskasse
In wenigen Tagen muss die Schweizer Beteiligungsfirma Capvis bei 
den Investoren Rechenschaft zum Rezessionsjahr 2009 ablegen. Für 
VR-Präsident und Partner Rolf Friedli kein schwerer Gang: Capvis habe
"einige Highlights" zu verkünden, wie Friedli gegenüber der 
"Handelszeitung" vorab erklärt. Zwar "können wir nicht abstreiten, 
dass unsere industriellen Beteiligungen genauso gelitten haben wie 
andere Firmen aus diesem Umfeld", räumt Friedli ein. "Aber weil wir 
sehr schnell auf die Krise reagiert haben, sind einige unserer Firmen
bereits wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt." Capvis hat 
derzeit 850 Mio Fr. in der Kriegskasse. "In den nächsten zwölf 
Monaten möchten wie eine bis zwei neue Beteiligungen erwerben", 
kündigt Friedli an. Die Firmen agieren, wie alle bisherigen 
Capvis-Beteiligungen, in einem klassisch-industriellen Umfeld und 
haben ihren Sitz in der Schweiz, Deutschland oder Österreich.
Bucher-CEO Philipp Mosimann: "Müssen Standorte in Asien ausbauen"
Noch immer hängt das Geschäft des Industriekonzerns Bucher stark 
von Europa ab: Über 70% des Umsatzes wurden 2009 dort erzielt. 
Bucher-Chef Philipp Mosimann will das jetzt ändern: "Unser Umsatz in 
Asien beträgt heute keine 10%, was als Schwäche betrachtet werden 
kann", sagt er im Interview mit der "Handelszeitung". "Unser Fokus 
gilt in den nächsten Jahren sicher dieser Region. Entsprechend müssen
wir unsere Investitionen in dieser Region tätigen." Er denke dabei 
nicht nur an Akquisitionen, sondern auch an den gezielten Ausbau der 
Tochtergesellschaften in Indien, China, Malaysia und Südkorea. "In 
einem Zeitraum von zehn Jahren streben wir eine Umsatzverteilung von 
50% in Europa, 25% in Amerika und 25% in Asien an", erklärt Mosimann.
Der Umsatzzuwachs in Asien solle aber nicht auf Kosten von Europa 
erfolgen.
EGL-CEO Hans Schulz: "Der Energiebedarf wird steigen"
Die auf Europa fokussierte Stromhändlerin muss einen markanten 
Gewinnrückgang hinnehmen. CEO Hans Schulz bleibt aber optimistisch: 
"Auch wenn der Euro unter Druck steht, ist der Energiebedarf 
ungebrochen - und wird wieder steigen.", sagt er im Interview mit der
"Handelszeitung". Zudem erhöhten sich dank der zunehmenden 
Liberalisierung die Liquidität und die Handelsaktivitäten auf den 
europäischen Märkten. "In Europa dürfte der Energieverbrauch rund 1% 
pro Jahr wachsen. Die gehandelte Strommenge könnte jährlich aber um 3
bis 5% steigen", sagt Schulz. Darum biete sich den Stromhändlern in 
Ländern wie Italien und Rumänien grosses Wachstumspotenzial. 
Engagieren wird sich die EGL auch in der Türkei, welche in den 
nächsten Monaten an das europäische Stromnetz angeschlossen wird. 
Eine Expansion über das krisengeschüttelte Europa hinaus plant Schulz
aber nicht: "Wir bleiben dort, wo das europäische Stromnetz 
verläuft."
Cablecom-Chef Eric Tveter: Glasfaser-Kooperation mit Swisscom 
denkbar
Der Kabelnetzbetreiber Cablecom geht auf Kuschelkurs mit seinem 
ewigen Rivalen Swisscom. Nachdem Cablecom-CEO Eric Tveter bereits den
Wunsch geäussert hat, im Mobilfunk mit einem Partner 
zusammenzuarbeiten, liebäugelt er nun mit Swisscom - und zwar im 
Glasfaser-Bereich. Tveter zur "Handelszeitung": "Obwohl wir heute 
überzeugt sind, dass wir unser Netz bei einer entsprechenden 
Marktentwicklung selber kostengünstiger weiter ausbauen können, will 
ich eine Zusammenarbeit mit Swisscom bei den Glasfasern in einigen 
Jahren nicht ausschliessen." Zwar ist die Cablecom mit ihrer 
Infrastruktur für die nächsten Jahre gut aufgestellt: Ihr Kabelnetz, 
das heute zu 95% aus Glasfasern besteht, ermöglicht mit 100 Mbit/s 
derzeit eine bis zu fünf Mal höhere Bandbreite als das Netz von 
Swisscom. Und bereits werden Bandbreiten bis zu 400 Mbit/s getestet. 
Doch am teuersten sind die letzten 5% des Netzes. Je nach Entwicklung
wird zudem in einigen Jahren das Netz der Cablecom an seine Grenzen 
stossen und einen weiteren Ausbau notwendig machen. Oder eine 
Kooperationen.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung", Zürich.
Tel. 043 444 59 00

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