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Handelszeitung

Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom 10. Februar 2010

Zürich (ots)

Reuiger Deutscher UBS-Kunde: Strafanzeige ist
eingereicht
Der deutsche UBS-Kunde P.S.* hat Strafanzeige eingereicht, das 
bestätigt die Frankfurter Staatsanwaltschaft auf Anfrage der 
"Handelszeitung". Er will die Grossbank mit brisantem Material 
belasten, unter anderem mit einem vertraulichen, UBS-internen Bericht
vom Oktober 2008, der die Vorgänge im Fall P.S. untersuchte. Die 
Konklusion des Reports - bei der UBS sei das Risikomanagement 
ungenügend gewesen - ist Wasser auf die Mühlen des deutschen Kunden. 
P.S. bezichtigt die Bank, in den Wirren nach der 
Lehman-Brothers-Pleite unter anderem mit fehlerhaften Börsenaufträgen
weite Teile seines Vermögens verpulvert zu haben. Ein weiterer 
Vorwurf: Die Bank solle P.S. mit Tarnkonstrukten und einem 
Scheinwohnsitz in Zürich beim deutschen Fiskus in Schwierigkeiten 
gebracht haben. Bei der UBS richten sich die Augen auf Jürg Zeltner: 
Er war zu jener Zeit in der Verantwortung. Eine Sprecherin sagt auf 
Anfrage, UBS weise die "damals vom Kunden erhobene Forderung zum 
Ausgleich seiner Anlageverluste" zurück. "Zu den zusätzlichen 
Vorwürfen bezüglich Steuerfragen hat UBS eine interne Untersuchung 
eingeleitet." (* Name der Redaktion bekannt).
Ex-Botschafter Thomas Borer: "Das Schwarzgeld muss umgewandelt 
werden"
Laut Thomas Borer, dem früheren Schweizer Botschafter in 
Deutschland, besteht noch Hoffnung für das Bankgeheimnis. "Im Moment 
besteht nach wie vor die Chance, den automatischen 
Informationsaustausch abzuwenden", erklärt Borer gegenüber der 
"Handelszeitung". Der Informationsaustausch sei zwar innerhalb der 
meisten EU-Länder Tatsache. "Ich wage aber die These, dass damit sehr
viel Bürokratie und Leerlauf verbunden ist und wenig Steuergelder 
fliessen", so Borer. Die Schweiz müsse nun dringend handeln. Eine 
solche Strategie beinhalte unter anderem, dass das bereits in der 
Schweiz liegende Schwarzgeld mit Steueramnestien in den wesentlichen 
Ländern anonym in weisses umgewandelt wird. Komme der automatische 
Informationsaustausch trotzdem, wäre dies laut Borer jedoch nicht das
Ende des Schweizer Finanzplatzes. Die Schweiz sei anpassungsfähig. 
"Wir haben ausgezeichnet ausgebildete Bankfachleute", erklärt Borer. 
Allerdings, so räumt Borer ein, "werden wir im Bankgeschäft nie mehr 
diese hohen Gewinn-Margen sehen".
Jacques de Saussure (Pictet & Cie): "Der Handlungsspielraum der 
Schweiz ist nicht sehr gross"
"Die Abgeltungssteuer ist sicher ein guter und gerechter 
Vorschlag, der das Bankgeheimnis wahren würde", sagt Jacques de 
Saussure im Interview der "Handelszeitung". Mitte Jahr tritt der 
57-jährige Privatbankier die Nachfolge von Ivan Pictet als 
Senior-Teilhaber der Privatbank Pictet & Cie an. Bestimmte 
EU-Mitgliedstaaten hätten ein echtes Interesse an der 
Abgeltungssteuer. "Es darf nicht vergessen werden, dass dieses System
innerhalb der EU sehr verbreitet ist." Es sei ein guter Kompromiss, 
der den Staaten Steuereinnahmen und den Kunden den Schutz der 
Privatsphäre ermögliche. Den automatischen Informationsaustausch 
möchte  de Saussure abwenden. "Das würde negative Reaktionen in der 
Schweiz auslösen. Darum denke ich nicht, dass die Schweiz nachgeben 
wird, auf jeden Fall nicht so einfach und so schnell." Aber er macht 
sich keine Illusionen: "Der Handlungsspielraum der Schweiz ist nicht 
sehr gross. Wir müssen weiter verhandeln und zu mehr Konzessionen 
bereit sein als bisher."
Peter Fanconi, CEO Private Banking Vontobel: "Das Bankgeheimnis 
ist nicht tot"
Im Zusammenhang mit der von der deutschen Regierung gekauften 
Kundendaten-CD machen immer wieder Gerüchte die Runde, die Daten 
stammten zum Teil von der Zürcher Vontobel-Gruppe. "Wir verfügen im 
Moment über keinerlei Anzeichen oder Indizien dafür, dass Daten aus 
unserem Haus entwendet worden sind", sagt Private-Banking-CEO Peter 
Fanconi dazu in der "Handelszeitung". Dennoch habe die Verunsicherung
unter Vontobel-Kunden zugenommen. "Die Kommunikation spielt in einem 
solchen Umfeld deshalb eine besonders wichtige Rolle", sagt Fanconi. 
Zum Schweizer Bankgeheimnis meint Fanconi, dieses sei "bestimmt nicht
tot": "Im Vordergrund steht nach wie vor der Schutz der Privatsphäre.
Deshalb ist der automatische Informationsaustausch auf jeden Fall 
abzulehnen." Laut Fanconi wäre der Finanzplatz Schweiz auch ohne 
Schwarzgeld profitabel.
Forbo: CEO This Schneider erzielte 2009 ein "ansprechendes 
Resultat"
Wie andere Unternehmen hat auch Forbo, der Hersteller von 
Bodenbelägen und Klebstoffen, unter der Krise gelitten. "Dennoch 
werden wir ansprechende Resultate vorweisen", sagt CEO This Schneider
im Interview mit der "Handelszeitung". Der Jahresabschluss wird am 
15. März veröffentlicht. Die Herausforderung im vergangenen Jahr sei 
gewesen, mit Flexibilität auf die Marktentwicklungen zu reagieren. 
"Wir haben unsere Strukturen konsequent angepasst." Nun hält sich 
Schneider für den Aufschwung bereit. Und schon hält er Ausschau nach 
Zukäufen. "Im europäischen Bodenbelagsbereich sind viele Firmen im 
Besitz von Private-Equity-Gesellschaften - diese werden früher oder 
später verkaufen", sagt er. "Wir könnten heute einen Zukauf für einen
dreistelligen Millionen-Franken-Betrag tätigen - aus finanzieller 
Sicht." Derzeit dränge sich aber nichts auf.
Spielcasinos: Das Geschäft ist 2009 um 7% eingebrochen
Wirtschaftskrise und Rauchverbot machen den Spielbanken zu 
schaffen: "Der Ertrag ist 2009 im Branchenschnitt um 7% 
zurückgegangen", sagt Hubertus Thonhauser zur "Handelszeitung". Er 
ist Schweiz-Chef der österreichischen Casinos Austria AG, die in der 
Schweiz die Casinos von Luzern, Bern, St. Moritz und Lugano betreibt.
In erster Linie sei das Rauchverbot schuld, während die Auswirkungen 
der Krise erst im laufenden Jahr richtig spürbar würden. So oder so 
seien die goldenen Jahre vorbei. "Der Schweizer Casinomarkt hat den 
Sättigungsgrad vor zwei Jahren erreicht." Auch im laufenden Jahr 
erwartet der Branchenprofi beim Bruttospielertrag - das, was die 
Spieler verlieren - kein Wachstum. "Wenn wir es schaffen, die Zahlen 
von 2009 zu halten, sind wir bereits sehr zufrieden." Der Gewinn 
werde aber wegen der höheren Steuern auch bei einem gleich bleibenden
Bruttospielertrag zurückgehen. Etwas optimistischer zeigt sich Peter 
Meier, CEO der Swiss Casinos AG. Er schätzt für 2009 nur ein Minus 
von 5% beim Bruttospielertrag, und für das laufende Jahr sieht er 
keine weitere Verschlechterung. Meier setzt in seinen Casinos 
Pfäffikon SZ, Schaffhausen und St. Gallen neuerdings auf Erotikshows 
und Hochzeiten mit einem Elvis-Imitator, um neue Kundschaft zu 
gewinnen.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung" Zürich.
Tel. 043 444 59 00

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