Alle Storys
Folgen
Keine Story von Handelszeitung mehr verpassen.

Handelszeitung

Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom Mittwoch, 13. Februar 2008: Themen siehe Text im Lead.

Zürich (ots)

Marcel Ospels Tage an der UBS-Spitze sind gezählt
"Alles ist besser als der Status quo", sagt Erwin Heri, 
VR-Präsident der Valartis-Bankengruppe, gegenüber der 
"Handelszeitung". Noch deutlicher wird Dominique Biedermann von der 
Anlagestiftung Ethos: "Ich erwarte vom UBS-VR, dass dieser an der 
ordentlichen Generalversammlung im April einen anderen Namen für das 
VR-Präsidium vorschlägt", bekräftigt er seine Haltung. Auch Herbert 
Brändli, Präsident der Sammelstiftung Profond, fordert offen die 
Demission von Marcel Ospel. "Mit seinem Rücktritt kann Herr Ospel ein
Signal setzen, dass die UBS das Problem ernst nimmt und tatsächlich 
lösen will." Und Hans Geiger, Professor am Swiss Banking Institute 
der Uni Zürich, ist überzeugt: "Mittelfristig wird es bei der UBS mit
grosser Sicherheit zu einem Wechsel an der VR-Spitze kommen." 
Gleichzeitig warnt er: "Im Moment braucht es Herrn Ospel noch an der 
Verwaltungsratsspitze,  das zeigt nur schon der Umstand, wie schnell 
er die Kapitalgeber aus Singapur gewinnen konnte. Wenn es jetzt schon
eine Ablösung gäbe, würde der Nachfolger allenfalls bei weiteren 
Überraschungen ebenfalls diskreditiert, was unbedingt vermieden 
werden muss." Vorsichtig gibt sich Peter Voser, Finanzchef bei Shell 
und UBS-VR, der als möglicher Ospel-Nachfolger genannt wird. Im 
Interview mit der "Handelszeitung" lehnt er eine Stellungnahme zur 
Personalfrage ab.
Peter Voser I: «Ölpreis wird hoch bleiben»
Obwohl Erdöl in den letzten Wochen wieder etwas günstiger geworden
ist, rechnet Peter Voser nicht mit einer nachhaltigen Entspannung bei
den Ölnotierungen. "Wir können nicht davon ausgehen, dass sich der 
Energieverbrauch verlangsamen wird", sagt der CFO des Erdölgiganten 
Shell im Interview mit der "Handelszeitung". Für Europa sieht er 
allerdings die Gefahr, dass es den allgemein erwarteten  
Wirtschaftsabschwung zu spüren bekommen wird. "Wenn sich in den USA 
das Wirtschaftswachstum abkühlt, wird das Auswirkungen auf Europa 
haben2, so Vosers persönliche Meinung. Der Schweizer Shell-Finanzchef
sieht kaum Gefahr für die Wachstumsmärkte in Asien. Bis 2025 könnte 
sich die Nachfrage nach Öl laut Voser um 50% erhöhen. Deshalb ist für
Voser klar: "Man kann davon ausgehen, dass die Öl- und Gaspreise 
relativ hoch bleiben werden."
Peter Voser II: "Man sollte die Tür nie zu schnell zu tun"
Die Schweiz verhindert mit den politischen Rahmenbedingungen, den 
Bau von Gaskraftwerken. Peter Voser, Shell CFO und Vorstandsmitglied 
des Schweizer Energietrialogs, versteht die Schweizer Politiker 
nicht: "Man sollte die Türe generell nie zu schnell zu tun. 
Grundsätzlich habe ich Mühe, wenn die ganze Welt auf Gaskraftwerken 
setzt und wir das in der Schweiz entsprechend nicht auch tun können",
sagt er in einem Interview mit "Handelszeitung online". Ob die 
Schweiz neue neue Kernkraftwerke (KKW) braucht, ist er sich noch 
nicht sicher: "Wir werden durch den Trialog unsere Meinungen 
darlegen." Für ihn persönlich sei klar, dass die Schweiz eine Lösung 
brauche, bei der sie nicht nur vom Ausland abhängig sein werde. Voser
weiter: "Deshalb werden wir unseren Stromverbrauch zu einem Teil 
selber abdecken müssen. Und hier muss die Atomenergie Bestandteil der
Diskussion sein."
Sunrise zettelt Preiskrieg gegen Swisscom an
Wende im Schweizer Telekom-Markt: Erstmals bietet ein etablierter 
Anbieter Telefonie und Internet zum Schnäppchen-Preis an. Sunrise 
will damit hundertausende neue Kunden gewinnen, geht zugleich aber 
ein grosses Risiko ein. Denn die veranschlagten Preise decken die 
Kosten bei weitem nicht. Die Verluste betragen mehrere 100 Fr. pro 
Kunde und Jahr. Der Preis-Angriff von Sunrise richtet sich in erster 
Linie gegen ihren Hauptkonkurrenten Swisscom.
ZKB plant Zukäufe
Mit dem Projekt "Avanti" will die Zürcher Kantonalbank (ZKB) ihrrm
Vermögensverwaltungsgeschäft zusätzlichen Schwung geben. Dabei wird 
die Bank nicht nur den eigenen Kundenstamm besser auszuschöpfen 
versuchen - der Blick richtet sich auch nach aussen. Wie Charles 
Stettler, Leiter Firmenkunden und Stellvertreter des CEO bei der ZKB 
betont, spielen dabei Kantons- und Landesgrenzen keine Rolle. Mit 
deutschen Kunden stehe die ZKB schon im regen Kontakt, so Stettler. 
Auch in ihrem Sprung nach vorne könnte die Staatsbank auch als Käufer
auftreten. "Für uns kämen auch Akquisitionen in Frage", sagt 
Stettler.
"Südamerika ist interessant"
Nachdem Kuoni den Charter an Swiss verkauft hat sei man in der 
Schweiz gut aufgestellt, um auch bei einer möglichen 
Konjunkturschwäche schnell reagieren zu können, sagt 
Kuoni-Verwaltungsratspräsident Henning Boysen im Interview mit der 
"Handelszeitung". Im Ausland verfolgt Kuoni das Wachstum in kleinen 
Schritten weiter und hat auch den südamerikanischen Markt im Visier. 
"Südamerika ist ein interssanter Markt. Natürlich schauen wir uns 
dort nach interessanten Unternehmen um", sagt Boysen. Südamerika ist 
bisher noch ein schwarzer Fleck bei Kuoni. Boysen bestätigt zudem 
einen Monat vor der Bilanzmedienkonferenz von Mitte März die Guidance
von 4,5 Mrd Fr. Umsatz und  einem Ebit von 130 Mio Fr.
Branchenverbände protestieren gegen kantonale Berufsbildungsfonds 
in Deutschschweiz
Über ein Dutzend nationale Branchenberufsverbände lancieren eine 
Kampagne gegen die in Schaffhausen und Zürich zur Abstimmung 
stehenden kantonalen Berufsbildungsfonds. Swissmem, die 
Schweizerische Metall-Union (SMU), der Schweizer 
Gipserunternemer-Verband (SMGV) , der Elektroinstallationsverband 
(VSEI) und viele weitere haben bereits in der Romandie negative 
Erfahrungen Abgrenzungsproblemen zwischen Branchenfonds und 
Kantonsfonds gemacht. Laut SMU-Direktor Gregor Saladin sind 
Kantonsfonds ein Schlag ins Gesicht der Firmen und Verbände, die die 
letzten Jahre zur Finanzierung der Berufsausbildung eigene 
Branchenfonds eingerichtet und die Berufslehren erweitert haben. "Sie
schaffen Bürokratie, unnötige Kosten, aber keine neuen Lehrstellen", 
kritisiert er.
Vögele-Chef Daniel Reinhard ist über den Migros-Einstieg erfreut
Der CEO von Charles Vögele Daniel Reinhard begrüsst den Einstieg 
von Migros als Investor: "Damit haben wir einen Investor, der als 
Einzelhändler im Gegensatz zu unseren Finanzinvestoren ein Gefühl für
unseres Geschäft hat. Es ist einfacher, mit einem Profi zu sprechen 
als mit Leuten, die vom Einzelhandel wenig verstehen." Reinhard 
pflegt seit langem guten Kontakt mit Migros, sei es in der IG 
Detailhandel oder als Mieter der Charles Vögele Läden. Die Modekette 
Vögele passt modisch bestens zu Migros, das in der Schweiz der dritt 
grösste Bekleidungshändler ist. Eine Übernahme von Vögele würde 
Migros eine Auslandexpansion erleichtern. Beda Ledergerber, Leiter 
der Konzernfinanzierung, meint: "Die Migros plant unmittelbar und 
mittelbar keine Übernahmen solcher Unternehmungen."
Nobel Biocare prüft den Einstieg in den Direktvertrieb
Der Schweizer Zahnimplantatehersteller Straumann forciert seit 
einiger Zeit den Aufbau eigener Vertriebsgesellschaften. Diesen 
Schritt plant nun auch Konkurrentin Nobel Biocare. "Wir haben einige 
konkrete Projekte auf dem Tisch, um in verschiedenen Ländern mit dem 
Direktvertrieb unserer Produkte zu starten", sagt 
Nobel-Biocare-Konzernchef Domenico Scala gegenüber der 
"Handelszeitung". "Ich gehe deshalb davon aus, 2008 damit beginnen zu
können", so Scala weiter. Er wehrt sich dagegen, dass nach dem 
Geschäftsjahr 2007 auch das Geschäftsjahr 2008 ein "Übergangsjahr" 
werden wird. "Im Unterschied zu 2007 gaben wir jetzt eine ausgewogene
Guidance", sagt Scala.
Sonova-CEO Valentin Chapero: Neue Produkte kommen am Markt gut an
Ein  zentraler Umsatztreiber für den Sonova-Chef sind die vier 
Produktfamilien, die der Hörgerätehersteller im Herbst lancierte. 
"Das High-End-System Yuu der Marke Unitron ist seit November 
lieferbar, wir sind mit der Absatzentwicklung sehr glücklich", sagt 
Chapero im Gespräch mit der "Handelszeitung". Die drei 
Phonak-Produktfamilien Inspiro, Exélia und Naída werden seit Anfang 
Februar ausgeliefert. "Wir haben in der Schweiz schon einiges 
verkauft", berichtet Chapero.  "in Deutschland, Frankreich und den 
USA läuft der Absatz ebenfalls sehr vielversprechend an." Noch könne 
man nicht genau vorhersagen, wie der Markt die Produkte insgesamt 
aufnehmen werde. "Wir wären allerdings sehr überrascht, wenn die 
grosse Akzeptanz, die wir in diesen zwei Wochen gesehen haben, nicht 
anhalten würde", betont Chapero.
Der Sonova-CEO ist zuversichtlich, auch im nächsten Geschäftsjahr 
2008/09 (per 31. März) konstant wachsen zu können. "Bisher haben wir 
pro Jahr 2% Weltmarktanteile dazugewonnen", erklärt Chapero. "Es ist 
durchaus realistisch, dass wir diesen Trend auch 2008/09 fortsetzen."
Actelion: "Unsere Pipeline ist deutlich besser als diejenige 
vieler Pharmakonzerne"
Jean-Paul Clozel, CEO des Basler Biotechunternehmens Actelion, 
nimmt sich grosse Ziele vor: "Nun muss Actelion eine völlig neue 
Grösse erreichen. Nur so kann der gewählte Weg erfolgreich 
beschritten werden", sagt er im Interview mit der "Handelszeitung". 
Damit dieses "Actelion 2" entstehen kann, will Clozel zuerst die 
Position seines Unternehmens im Markt der Mittel gegen Bluthochdruck 
im Lungenkreislauf stärken. "Längerfristig müssen wir unsere 
Infrastruktur vergrössern und so rasch als möglich weitere Mittel 
entwickeln", so Clozel weiter. Actelion sei dafür gut gerüstet: 
"Unsere Pipeline ist deutlich besser als diejenige vieler 
Pharmakonzerne", betont er. Weil die Biotechfirma konsequent auf 
Medikamente setze, bei denen auch eine orale Formulierung möglich 
sei, habe sie die Chance, "mehr Wert zu schaffen, als jede andere 
klassische Biotechfirma es je konnte."

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung", Zürich. Tel. 043 444 59 00,
www.handelszeitung.ch

Weitere Storys: Handelszeitung
Weitere Storys: Handelszeitung
  • 06.02.2008 – 07:00

    Media Service: Vorabmeldung aus der Handelszeitung vom Mittwoch, 6. Februar 2008

    Zürich (ots) - Finanzkrise: "Es wird sicher weitere Abschreiber bei der UBS geben" "Es wird bei der UBS sicher weitere Abschreibungen geben, in welcher Höhe lässt sich derzeit aber nicht abschätzen", sagt Sacha Holderegger, Analyst bei Clariden Leu, der "Handelszeitung". Der US-Broker Morgan Stanley erwartet, dass im schlimmsten Fall für 2008 nochmals ...

  • 23.01.2008 – 07:00

    Media Service: Vorabmeldung aus der Handelszeitung vom Mittwoch, 23. Januar 2008

    Zürich (ots) - Bundesrätin Leuthard fordert von Firmen und Staaten neue Formen der Zusammenarbeit "Die grösste Herausforderung für die Wirtschaft ist es, wirtschaftliche ökologische und entwicklungspolitische Interessen in ein Gleichgewicht zu bringen", sagt Bundesrätin Doris Leuthard im Interview mit der "Handelszeitung". Diese Herausforderungen ...