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SOS Kinderdorf

SOS-Kinderdorf: "Wir kommen, um zu helfen - und zu bleiben!"

Innsbruck/Colombo (ots)

Tsunami-Jahrestag: SOS-Kinderdorf bietet in Kooperation mit
APA-Images und APA-OTS erstmals broadcasttaugliches
Videomaterial an.
Ein Jahr nach dem Tsunami organisiert
SOS-Kinderdorf von Innsbruck aus den Wiederaufbau von 15
Fischerdörfern mit 2.400 Wohnhäusern, die Errichtung von 18
zyklonsicheren Gemeinde- und Sozialzentren sowie den Bau von 6 neuen
SOS-Kinderdörfern in Sri Lanka.
SOS-Kinderdorf-Präsident Helmut Kutin ist gestern in Sri Lanka
eingetroffen, um sich persönlich ein Bild über den Fortschritt der
SOS-Projekte zu machen. "Die Begegnung mit den Kindern, Frauen und
Männern, die durch den Tsunami alles verloren haben, macht mich
betroffen. In Kayankerni habe ich jenen Fischer getroffen, der die
Apokalypse mit knapper Mühe zwei Stunden auf einer Palme sitzend
überlebt hat. Was dieser Mann in der Zeit gesehen haben muss,
übersteigt unsere Vorstellungskraft. Er will auch nicht mehr zurück
ans Meer, sondern hat sich ein kleines Lebensmittelgeschäft
eingerichtet und möchte sich damit eine neue Existenz aufbauen.
Ich freue mich, dass dieser Mann bald sein neues Haus beziehen
kann und ihm weitere Familien folgen werden. Und ich bin
zuversichtlich, dass bis Frühjahr 2006 der Wiederaufbau aller 15
Fischerdörfer in der Region zum überwiegenden Teil abgeschlossen sein
wird. Gerade hier an der Ostküste Sri Lankas war und ist die
Situation durch ethnische Konflikte besonders schwierig. Daher bin
ich stolz auf meine Mitarbeiter, die hier für mehr als 1.000 Familien
der zerstörten Fischerdörfer Kayankerni und Komari trotz harter
Rückschläge Großartiges geleistet haben", so Kutin. "Möglich war dies
alles letztlich nur durch großzügige Hilfe aus Österreich. Und so
möchte ich heute, ein Jahr nach der Flutkatastrophe, den vielen
Tausenden Tsunami-Paten, Hunderten Firmen und zahlreichen Städten,
Gemeinden und Service-Clubs in Österreich sehr herzlich für ihre
großartige Hilfe danken."
Vor seinem Eintreffen in Sri Lanka hat Helmut Kutin auch an der
südindischen Küste in den Dörfern Puthupettai, Akkampettai und
Nagapattinam erste Häuser an Familien übergeben und in der Stadt
Pondicherry den Grundstein für ein neues SOS-Kinderdorf gelegt, das
in den nächsten 15 Monaten bezugsfertig sein sollte. "Zur Zeit
betreuen wir in einem angemieteten Haus schon 40 Kinder, die durch
den Tsunami zu Waisen geworden sind", so Kutin. "Später werden hier
rund 150 Kinder ein neues bleibendes Zuhause haben.
SOS-Kinderdorf steht für Nachhaltigkeit
"Wir kommen, um zu helfen - und zu bleiben!" erklärt Helmut Kutin
die Philosophie von SOS-Kinderdorf. "Natürlich ist rasche Nothilfe
zuerst das Wichtigste. Doch genauso wichtig ist es, den Menschen nach
einer Katastrophe langfristige Perspektiven zu geben. Wir werden
daher den Wiederaufbau der 18 Dörfer und den Neustart der
Dorfgemeinschaften noch einige Jahre begleiten. Sobald die Menschen
ihr Leben wieder selbst bewältigen und ihren Lebensunterhalt
eigenständig verdienen, sobald die soziale Struktur der Dörfer neu
gewachsen ist, wird sich SOS-Kinderdorf zurückziehen. Die Menschen
werden dann wieder selbstbewusst und unabhängig ihr eigenes Leben in
ihren Dörfern leben. Es geht um nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe
anstelle von Almosen", betont Kutin.
Insgesamt wird SOS-Kinderdorf in Indonesien, Sri Lanka und Indien
in den nächsten Jahren 15 Fischerdörfer mit 2.400 Häusern und der
gesamten Infrastrukur neu aufbauen und damit 12.000 Menschen eine
neue Existenz ermöglichen. Bis Ende des Jahres sollen 500 Häuser
fertig gestellt und übergeben sein. Dazu kommen noch 18
katastrophensichere Gemeinde- und Sozialzentren, wohin die Menschen
im Falle einer neuerlichen Überschwemmung flüchten können und sechs
neue SOS-Kinderdörfer zur langfristigen Betreuung von Tsunami Waisen.
Als dritte und langfristigste Säule der SOS-Tsunami Projekte wird
SOS-Kinderdorf sechs neue SOS-Kinderdörfer bauen: drei in Sumatra
(Meulaboh, Banda Aceh, Medan), zwei in Südindien (Pondicherry,
Andaman Islands), eines in Sri Lanka (nahe Batticaloa). 800
Tsunami-Waisen wird somit ein dauerhaftes Zuhause geboten. "Hier
können diese Kinder und viele weitere Generationen von Kindern in der
Geborgenheit und im Schutz einer SOS-Familie und Dorfgemeinschaft
aufwachsen. Sie bekommen eine gute Ausbildung und werden bis zu ihrer
Selbstständigkeit betreut. Finanziert werden die Projekte in Sri
Lanka durch die SOS Nachhaltigkeits Foundation aus Österreich", so
der SOS-Kinderdorf-Präsident.
SOS-Kinderdorf hat sofort nach der großen Flut (26.12.2004) von
den bestehenden SOS-Kinderdorf-Einrichtungen in Thailand, Sri Lanka,
Sumatra und Südindien aus mit raschen Nothilfemaßnahmen begonnen: Die
Grundversorgung und medizinische Betreuung von Kindern und deren
Angehörigen standen dabei im Mittelpunkt: Heimische SOS-Mitarbeiter
organisierten rasche Hilfstransporte mit Nahrung, Kleidung, Zelten,
Medikamenten, Kochgeräten und sie errichteten Kinderschutzzentren für
die vielen schwer traumatisierten Kinder. Diese wurden dort
psychologisch und pädagogisch betreut. Durch Spielen und Malen, Reden
und Zuhören sowie viel Zuwendung wurden die Kinder in dieser Phase
intensiv begleitet, damit sie in ihrem Schock, ihrer Angst und Trauer
nicht alleine waren.
Erstmals broadcasttaugliches Videomaterial über APA-OTS abrufbar
SOS-Kinderdorf bietet in Kooperation mit APA-Images und APA-OTS
broadcasttaugliches Videomaterial im Format MPEG2 (7Mbit) an.
Anhänge (Bilder und Videos) zu dieser Meldung finden Sie unter:
http://www.ots.at/redirect.php?sosvideo

Rückfragehinweis:

Viktor Trager
SOS-Kinderdorf/Presse
Tel.: +43 512/5918-306
Mobil: +43 664/4264634
E-Mail: viktor.trager@sos-kd.org
http://www.sos-kinderdorf.at