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PwC Studie: "QuoVATis - Wohin entwickelt sich die MWST in der Schweiz?" - Anpassungen des schweizerischen MWST-Gesetzes sind dringend notwendig

Zürich (ots)

Der Grossteil der Schweizer Unternehmen sieht dringenden
Anpassungsbedarf beim heutigen Mehrwertsteuergesetz. Die Mehrheit der
befragten Unternehmen ist zudem der Meinung, dass die aktuelle
Diskussion um die Mehrwertsteuer (MWST) mittelfristig, d.h. in zwei
bis drei Jahren, positive Veränderungen bringen wird. Die
Erwartungshaltung an die Eidgenössische Steuerverwaltung und an die
Politik ist entsprechend hoch. Die grösste Herausforderung liegt
weiterhin bei den formellen Anforderungen im Bereich des
Vorsteuerabzugs. Vereinfachungen in diesem Gebiet sind dringend
notwendig. Das sind Ergebnisse der repräsentativen Studie "QuoVATis -
Wohin entwickelt sich die MWST in der Schweiz?" von
PricewaterhouseCoopers (PwC). Für die Studie wurden über 400
Schweizer Firmen branchenübergreifend befragt.
Wie die neue Studie von PricewaterhouseCoopers
(PwC) zeigt, ist die Abwicklung der MWST in der Schweiz gut zehn
Jahre nach deren Einführung noch immer mit einem hohen
administrativen Aufwand verbunden. Den grössten Anpassungsbedarf
sehen die über 400 befragten Unternehmen bei den formellen
Anforderungen im Bereich des Vorsteuerabzugs. Dazu zählen zum
Beispiel die lückenlose Einhaltung der Belegvorschriften sowie die
Archivierungspflichten. Als stark revisionsbedürftig bewerten die
Firmen ausserdem die derzeitigen Verjährungsbestimmungen,
Haftungsfragen sowie Abgrenzungen. Der überwiegende Teil der
Unternehmen (79 Prozent) ist der Ansicht, dass die geplante
MWST-Revision die Situation mittelfristig verbessert. "Anfang 2007
schickt der Bundesrat ein neues MWST-Gesetz in die Vernehmlassung.
Das neue Gesetz wird zu grundlegenden Vereinfachungen der bisherigen
Regelungen führen. Die in den Berichten des Bundesrates und des
Steuerreformbeauftragten P. Spori dargelegten Ideen zugunsten einer
verbesserten MWST-Situation decken sich weitgehend mit den
Änderungswünschen der befragten Unternehmen. Allerdings ist nicht mit
einem Inkrafttreten vor 2010 zu rechnen", fügt Niklaus Honauer,
Partner und Leiter Mehrwertsteuerberatung Schweiz, an. Die
Steuerverwaltung ist deshalb schon vorher gefordert, ihren
eingeschlagenen Weg der Praxisänderungen konsequent weiterzuführen.
Gleichbleibende MWST-Risiken
Die Risikoeinschätzung der Unternehmen ist seit der ersten von PwC
durchgeführten MWST-Umfrage aus dem Jahr 2004 gleich hoch geblieben.
Als besonders riskant beurteilen die Firmen die formellen
Anforderungen an die Vorsteuerbelege sowie die Umsatzabstimmung.
Industriebetriebe schätzen im Allgemeinen die Risiken aller
grenzüberschreitenden Transaktionen höher ein, als dies Unternehmen
in den übrigen Branchen tun. Aufgrund der komplexen
Abrechnungsmethode bewerten Unternehmen mit Gruppenbesteuerung das
Risiko im Allgemeinen höher als Unternehmen ohne Gruppenbesteuerung.
Debatte um Vereinfachung des MWST-Gesetzes
Laut der befragten Unternehmen gibt es einige zentrale Aspekte bei
der Diskussion um eine fundamentale Vereinfachung der MWST.
Einerseits bleibt der administrative Aufwand zur Abwicklung trotz den
geplanten Vereinfachungen hoch. Der Grund dafür ist, dass jeder
Geschäftsfall MWST-Konsequenzen nach sich zieht. Andererseits lässt
die Komplexität der Geschäftsfälle einfache Lösungen ohne
Abgrenzungen gar nicht zu. Die wachsende Auslandverflechtung der
Schweizer Unternehmen führt ausserdem dazu, dass in Zukunft auch
vermehrt ausländische MWST-Gesetze eine bedeutende Rolle spielen
werden. Niklaus Honauer sagt: "Die Schaffung eines Einheitssatzes und
die Abschaffung der Steuerausnahmen müssen nicht zwingend die
Kernziele der MWST-Reform sein. Vielmehr müssen dem Bereich der
Rechtssicherheit, der Vereinfachung der Steuererhebung für die
Unternehmen und für die Verwaltung sowie der Entkriminalisierung von
Bagatellfällen mehr Beachtung geschenkt werden. Die bestehenden
Kritikpunkte können bereits mit punktuellen Anpassungen des Gesetzes
und mit einer konsequenten Fortführung der Praxisänderungen sowie
einer pragmatischen Revisionspraxis der ESTV verbessert werden."
Prüfung der MWST durch die Revisionsstelle
Zwei Drittel der Unternehmen gehen immer noch davon aus, dass im
Rahmen der ordentlichen Revision eine gezielte Überprüfung der
Einhaltung der MWST erfolgt. Dies ist aber nur bei 43% der
Unternehmen der Fall. Wie in anderen Aspekten werden auch im Bereich
der MWST im Rahmen der Revision gewisse Prüfungshandlungen
vorgenommen und je nach Befund vertieft, um sich so ein Bild über das
mehrwertsteuerliche Risikoprofil einer Gesellschaft zu verschaffen.
Dieser sogenannte "Expectation Gap" ist weitgehend unverändert
gegenüber der Umfrage von 2004 und zeigt, dass weiterhin
Aufklärungsarbeit zu leisten ist.

Kontakt:

Dr. Niklaus Honauer
PricewaterhouseCoopers
Partner, Steuer- und Rechtsberatung
E-Mail: niklaus.honauer@ch.pwc.com

Tanja Cimirro
PricewaterhouseCoopers
Public Relations
E-Mail: tanja.cimirro@ch.pwc.com

Die PwC-Studie kann als PDF-File bei Tanja Cimirro bezogen werden.

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