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PwC Schweiz

PwC-Studie "Global Economic Crime Survey 2005" - 37 Prozent aller Schweizer Firmen sind Opfer von Wirtschaftsdelikten

Zürich (ots)

Die Wirtschaftsdelikte häufen sich und bilden eine
wachsende Bedrohung für Unternehmen. Innerhalb der letzten zwei Jahre
wurden weltweit fast die Hälfte aller Firmen Opfer von Betrügern.
Dies ergab die Studie "Global Economic Crime Survey 2005" von
PricewaterhouseCoopers. 37 Prozent der Schweizer Unternehmen
verzeichneten in den vergangenen zwei Jahren Wirtschaftsdelikte
(2003: 24 Prozent). 45 Prozent der Unternehmen weltweit (2003: 37
Prozent) vermerken Wirtschaftsdelikte. Der durchschnittliche Schaden
aus der Vermögensveruntreuung, Vorspiegelung falscher Tatsachen und
Fälschung beläuft sich auf US$ 1,7 Millionen. Für die zweijährlich
stattfindende Umfrage befragte PricewaterhouseCoopers 3'634
Unternehmen in 34 Ländern.
Weltweit verzeichneten Unternehmen im Durchschnitt acht
Betrugsfälle innerhalb eines Jahres. In der Schweiz waren es deren
fünf. Je grösser das Unternehmen, desto grösser auch die
Wahrscheinlichkeit von Betrugsfällen aber auch deren Entdeckung.
Grössere Unternehmen notieren durchschnittlich 12 Fälle. Kein
Unternehmen und keine Branche, unabhängig von Grösse und
aufsichtsbehördlicher Vorschriften, ist jedoch gegen Betrug gefeit.
John Wilkinson, Partner und Leiter des Bereiches Forensic Services
bei PricewaterhouseCoopers in der Schweiz und Europa, sagt dazu: "Die
Zunahme der Wirtschaftskriminalität gibt Grund zur Sorge. Unternehmen
wiegen sich allzu oft in falscher Sicherheit, wenn es um Betrug geht.
Vermehrt melden Unternehmen Fälle von Finanzbetrug. Die meisten davon
werden nur zufällig aufgedeckt. Wirtschaftskriminalität darf nicht
auf die leichte Schulter genommen werden. Unternehmen müssen ihre
Kontrolle verschärfen, nicht nur um unmittelbare Schäden zu
vermeiden, sondern auch um eine Beeinträchtigung des Markennamens,
der Mitarbeitermoral sowie ihrer Beziehungen zu Kunden, Zulieferern
und anderen Geschäftspartnern zu verhindern."
Tabelle 1: Deliktarten in Prozent der betroffenen Unternehmen
Schweiz              weltweit
Veruntreuung                  54                   62
Vorspielung falscher 
Tatsachen                     43                   47
Bilanzfälschung                7                   24
Korruption & Bestechung        9                   24
Insider Trading                7                    4
Geldwäscherei                 11                    7
Fälschungen                   15                   25
Gründe für die Zunahme der Betrugsfälle
Laut Studie kann die Zunahme der Betrugsfälle auf die folgenden
Faktoren zurückgeführt werden:
  • es werden tatsächlich mehr Betrugsdelikte verübt
  • mehr Betrugsmeldungen aufgrund strengerer Vorschriften, die grössere Transparenz erfordern
  • Einführung von Mechanismen der Risikomanagementsteuerung zur Aufdeckung von Betrug
  • ein behördliches Umfeld, in dem das "Gestehen und Wiedergutmachen" und somit auch die Meldung von Betrugsfällen gefördert werden
80 Prozent der Unternehmen weltweit und 84 Prozent der Schweizer
Unternehmen sind überzeugt, in den nächsten fünf Jahren keinem Betrug
zum Opfer fallen. Die Studie ergab zudem, dass sich die Betrugsarten,
die in einem Unternehmen vorkommen können, von der
Vermögensveruntreuung bis hin zur Fälschung, vermehrt haben. Weltweit
gesehen haben die verzeichneten Bilanzfälschungsfälle um 140 Prozent,
die Geldwäschefälle um 133 Prozent und die Fälle von Korruption und
Bestechung um 71 Prozent zugenommen. 51 Prozent der Schweizer
Wirtschaftsdelikte wurden durch Mitarbeitende verübt. 53 Prozent
davon in Führungspositionen.
Die Kosten der Wirtschaftskriminalität
Zusätzlich zu den finanziellen Schäden erlitten die meisten
Schweizer Unternehmen bedeutende "Kollateralschäden" mit Auswirkungen
auf das Tagesgeschäft und den Geschäftserfolg. Bei 25 Prozent von
ihnen wurde der Firmen- oder Markenname beschädigt, bei 81 Prozent
wurden die Beziehungen mit anderen Unternehmen beeinträchtigt (unter
anderem mit Zulieferern und Handelspartnern), und bei 31 Prozent litt
die Mitarbeitermoral. "Obschon immer mehr Betrugsdelikte aufgedeckt
werden und trotz wirksameren Risikomanagementsysteme, wird es immer
Personen oder Gruppen geben, die die Intention und die Fähigkeiten
haben, die bestehenden Kontrollen zu umgehen oder ausser Kraft zu
setzen. Unternehmen dürfen nicht unvorsichtig werden, sondern sie
müssen ständig neue Kontrollen entwickeln sowie auf die Loyalität der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bauen und somit ein Umfeld schaffen,
in dem Betrug nicht gedeihen kann", erklärt Rolf Schatzmann, Partner
im Bereich Forensic Services bei PricewaterhouseCoopers Schweiz.
Illusorische Sicherheit
Während die Zahl der entdeckten Delikte weltweit zugenommen hat,
herrscht unter den Befragten die Ansicht, dass im Jahr 2003 Betrug in
ihrem Unternehmen verbreiteter war als heute. Nur 21 Prozent halten
es für wahrscheinlich, dass ihr Unternehmen in den nächsten fünf
Jahren Opfer eines Delikts wird. Am häufigsten (34 Prozent) wurden
Betrugsfälle durch Zufall entdeckt (Schweiz: 71 Prozent) und in 26
Prozent der Fälle durch die interne Revision (Schweiz:16 Prozent).
Unternehmen mit einer grösseren Anzahl Kontrollen konnten den
entstandenen Schaden besser ermitteln, da sie dreimal so viele Fälle
aufdeckten als Unternehmen mit weniger Kontrollen.
Die PwC-Studie "Global Economic Crime Survey 2005" kann in Form eines
PDF-Files bei Claudia Steiger bezogen werden.

Kontakt:

John Wilkinson
PricewaterhouseCoopers
Partner, Forensic Services
Tel.: +41/58/792'17'50
E-Mail: john.d.wilkinson@ch.pwc.com

Rolf P. Schatzmann
PricewaterhouseCoopers
Partner Forensic Services
Tel.: +41/58/792'17'70
E-Mail: rolf.p.schatzmann@ch.pwc.com

Claudia Steiger
PricewaterhouseCoopers
Public Relations
Tel.: +41/58/792'18'72
E-Mail: claudia.steiger@ch.pwc.com

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