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Medizinische Universitat Wien

Langzeitstudie über Sirolimus steigert Hoffnung für Nierentransplantationspatienten

Wien, Österreich (ots/PRNewswire)

Die neuen Langzeitergebnisse
der Rapamune Maintenance Regimen Studie (RMR), die heute im Magazin
Transplant International veröffentlicht wurden, festigen die Annahme,
dass die Empfänger von Nierentransplantaten die Organe länger
behalten können sowie dass die Notwendigkeit für weitere
Transplantationen oder eine Rückkehr zur Dialyse reduziert wird. Die
Daten, die während vier Jahren gewonnen wurden, zeigen, dass
zusätzlich zu einer verbesserten Nierenfunktion, die Lebensdauer des
Transplantates signifikant gesteigert wird ohne jegliche Reduktion
der immunosuppressiven Wirkung bei Transplantatempfängern, die
Cyclosporin absetzen und weiterhin Sirolimus einnehmen (Rapamycin,
Rapamune(R)).(1)
Es stellte sich heraus, dass die Nierenfunktion die genauesten
Hinweise zur Vorherbestimmung des Risikos eines
Langzeitnierenversagens bei Nierentransplantatempfängern liefert.(2)
Dass sich die Nierenfunktion nach einer Transplantation
verschlechtert, ist ein verbreitetes Problem aufgrund der toxischen
Wirkung von immunosuppressiven Calicneurin-Medikamenten, speziell
Cyclosporin, die zur Vorbeugung einer Abstossung eingesetzt
werden.(3) Diese Toxizität führt häufig zu einer strukturellen
Schädigung der transplantierten Niere, beeinträchtigter
Nierenfunktion und schliesslich zu einem Transplantatversagen.(4,5)
Sirolimus (Rapamycin, Rapamune(R)) ist ein Immunosuppressivum mit
keinerlei nephrotoxischen Eigenschaften.
Die Resultate zeigen Sirolimus ganz klar als bedeutenden
Fortschritt bei der Immunosuppression. Die Ergebnisse bestätigen,
dass durch eine kontinuierliche Behandlung mit Sirolimus und Absetzen
von Cyclosporin nach 3 Monaten eine rapide und lang anhaltende
Verbesserung der Nierenfunktion erzielt wird und dadurch wesentlich
bessere Überlebenschancen des Nierentransplantates.
Die Studienprobanden zeigten auch eine bedeutende und anhaltende
Verbesserung des Blutdrucks nach der Absetzung von Cyclosporin.(1)
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind eine häufige Todesursache bei
Transplantatpatienten und darüber hinaus wird das Nierenversagen mit
einem zunehmenden kardiovaskulären Risiko in Verbindung gebracht.
Daher bietet der kontinuierlich verbesserte Blutdruck bei dieser
Behandlungsmethode zusätzliche Vorteile bei der Reduktion dieses
Risikos.
An der RMR Studie nahmen insgesamt 525 Nierentransplantatempfänger
aus 57 Zentren in Europa, Australien und Kanada teil. Die Probanden
wurden mit Sirolimus, Cyclosporin und Kortikosteroiden behandelt.
Nach 3 Monaten, plus oder minus 2 Wochen, wurden 430 qualifizierte
Probanden randomisiert (1:1) und setzten entweder die Behandlung mit
Sirolimus, Cyclosporin Mikroemulsion und Kortikosteroiden fort oder
die Behandlung mit Cyclosporin wurde schrittweise über einen Zeitraum
von 4-6 Wochen abgesetzt während einer fortgesetzten Behandlung mit
Sirolimus (Sirolimus und Kortikosteroide).
Patientenüberleben
Nach 4 Jahren konnte in beiden Gruppen eine ausgezeichnete
Überlebenschance bei den Patienten festgestellt werden (92,1% bei der
Probandengruppe Cyclosporin und Sirolimus verglichen mit 95,3% bei
der Probandengruppe Sirolimus mit abgesetztem Cyclosporin. P =
0,232).(1)
Transplantatüberleben
4 Jahre nach der Transplantation zeigten die Patienten in
Sirolimus-Behandlung, bei denen Cyclosporin abgesetzt wurde, eine
signifikant bessere Überlebensrate des Nierentransplantates
verglichen mit den Patienten in fortgesetzter Behandlung mit
Cyclosporin und Sirolimus. Die Zeitperiode bis zur Abstossung
(inklusive Todesfälle mit funktionierendem Transplantat, exklusive
verunmöglichten Nachuntersuchungen infolge Probandenverlust)
innerhalb von 48 Monaten war bedeutend besser in der Gruppe mit
abgesetztem Cyclosporin (91,5%), als in der Gruppe mit fortgesetzter
Cyclosporin-Behandlung (84,2%, P = 0,024). Nach der Elimination von
Todesfällen mit funktionierendem Transplantat und verunmöglichten
Nachuntersuchungen aufgrund Probandenverlust blieb die Differenz
statistisch bedeutsam zugunsten der Gruppe mit abgesetztem
Cyclosporin (96,1% gegenüber 90,6%, P = 0,026).(1)
Akute Abstossung
4 Jahre nach der Transplantation war die Differenz des
Gesamtindexes der durch Biopsie bewiesenen akuten Abstossungen
unbedeutend (15,8% bei der Cyclosporin-Gruppe verglichen mit 20,5%
bei der Gruppe mit abgesetztem Cyclosporin, P = 0,260). Die Inzidenz
von durch Biopsie bewiesenen akuten Abstossungen nach der
Randomisierung war bei beiden Gruppen nach 48 Monaten ähnlich hoch
mit einem leicht tieferen Resultat bei der Cyclosporin-Gruppe (6,5%
gegenüber 10,2%, P = 0,223).(1)
Nierenfunktion
Eine rapide (innerhalb eines Monats), signifikante und
kontinuierliche Verbesserung der Nierenfunktion konnte nach der
Absetzung von Cyclosporin festgestellt werden (P < 0,001).(5)
48 Monate nach der Transplantation zeigte sich eine fortgesetzte
Verbesserung der Nierenfunktion (gemessen am kalkulierten GFR) bei
den Probanden, die Cyclosporin absetzten (58,3 gegenüber 43,8 ml/min.
P < 0,001).(1)
Die Konzentrationen des Serumkreatinins der Probanden, die
Cyclosporin absetzten, waren kontinuierlich signifikant tiefer nach
48 Monaten als bei den Probanden, die eine Cyclosporin-Behandlung
fortsetzten (121,6 umol/L gegenüber 165,5 umol/L, P < 0,001).(1)
Im Auftrag von Rainer Oberbauer, Allgemeines Krankenhaus Wien,
Wien, Österreich. Giuseppe Segoloni, Azienda Ospedaliera Molinette,
Turin, Italien. Josep M. Campistol, Hospital Clinic i Provincial,
Barcelona, Spanien. Henri Kreis, Hopital Necker; Alfredo Mota,
Hospitais da Universidade de Coimbra, Coimbra, Portugal. Joseph
Lawen, Queen Elizabeth II Health Science Centre, Nova Scotia, Kanada.
Graeme Russ, The Queen Elizabeth Hospital, Woodville South,
Australien. Josep M. Grinyo, Hospital de Bellvitge, Barcelona,
Spanien. Giovanni Stallone, University of Bari, Bari, Italien. Anders
Hartmann, Rikshospitalet Nyreseksjonen, Oslo, Norwegen. Jose R.
Pinto, Hospital Curry Cabral, Lissabon, Portugal. Jeremy Chapman,
Westmead, Australien. James T. Burke, Wyeth Research, Paris,
Frankreich. Yves Brault, Wyeth Research, Paris, Frankreich. John F.
Neylan, Wyeth Research, Collegeville, Pennsylvania, USA im Auftrag
der Rapamune Maintenance Regimen Study Group.
Referenzen
(1) Oberbauer R. Segolini G, Campistol J et al. Early cyclosporine
withdrawal from a sirolimus-based regimen results in better renal
function at 48 months after transplantation. Transplant
International. Ausgabe 2005.
(2) Hariharan S, McBride MA, Cherikh WS et al. Post-transplant
renal function in the first year predicts long-term kidney transplant
survival. Kidney Int. 2002;62:311-318.
(3) Ojo AO, Held PJ, Port FK et al. Chronic renal failure after
transplantation of a non-renal organ. N Engl J Med
2003;349(10):931-940.
(4) Opelz G., for the Collaborative Transplant Study: Influence of
treatment of cyclosporine, azathioprine and steroids on chronic
allograft failure. Kidney Int 48 (suppl 52), S89-S92, 1995.
(5) Johnson RWG, The clinical impact of nephrotoxicity in renal
transplantation. Transplantation. 2000; 69, 12 SS14-SS17.

Pressekontakt:

Joanna Bright, joannabright@workhouse.co.uk, oder Maura Seldon,
mauraseldon@workhouse.co.uk, Workhouse, + 44-20-8-948-8388/ HINWEIS
FÜR DIE REDAKTION: Falls Sie weitere Informationen oder ein Interview
mit Dr. Rainer Oberbauer wünschen, wenden Sie sich bitte an Joanna
Bright oder Maura Seldon.