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Caux Initiativen der Veränderung

Sommerkonferenz in Caux - Gerber: Reformen unter äusserem Druck, oder aus eigener Kraft

Caux (ots)

Staatssekretär Jean-Daniel Gerber hielt gestern den
zweiten öffentlichen Vortrag der Sommerkonferenzen 2004 in Caux. Zum
Thema "Ist das gegenwärtige internationale Wirtschaftssystem den
Herausforderungen von morgen gewachsen?" verwies er auf die
dringenden Reformen in den Industrienationen und sprach auch über
Gefahren und Chancen der Schweiz.
Jean-Daniel Gerber, Staatssekretär im Staatssekretariat für
Wirtschaft (Seco), nannte die weltweite Summe der Entwicklungshilfe
von US$ 86,5 Milliarden im Vergleich zu den
Landwirtschaftssubventionen der reichen Länder von US$ 300 Milliarden
und den gesamten Rüstungsausgaben von US$ 1'000 Milliarden. Es sei
dringend, den Entwicklungsländern den Zugang zu den Weltmärkten zu
verbessern und die Entschuldung der ärmsten Länder zu regeln.
Gerber sprach anlässlich der Caux-Konferenz für Mensch &
Wirtschaft. "In einer globalisierten Welt... werden Menschen täglich
vom Süden nach Norden auswandern und vom Osten nach Westen, das ist
schon heute eine Tatsache", stellte der ehemalige Direktor des
Bundesamtes für Flüchtlinge fest.
Er sprach von drei grossen Herausforderungen an das internationale
Wirtschaftssystem. Als erstes betonte er die Notwendigkeit der
Verbesserung von Stabilität und Transparenz des Finanzsystems.
Insgesamt seien auf diesem Gebiet grosse Anstrengungen gemacht
worden. Im neuen Ansatz der Good Governance in den Unternehmen sah er
einen Trend hin zu Transparenz und wirtschaftlicher Stabilität. Eine
zweite Herausforderung sah er beim Welthandel, der sich vermehrt der
Gefahr des Rückfalls in Protektionismus und Bilateralismus ausgesetzt
sehe. Eine grosse Gefahr sah er ebenfalls in diesem Zusammenhang in
der zunehmenden Staatsverschuldung grosser Industrienationen wie
Deutschland, Frankreich und USA.
Die Schweiz habe sich dem Reformgang der übrigen Industrienationen
und EU-Staaten anzuschliessen. Durch eine Reihe bilateraler Verträge
bewege sie sich auf die EU zu. Sollte unser Land nicht in der Lage
sein, die dringenden wirtschaftlichen Reformen selber durchzusetzen,
betonte Gerber, könnte es das gleiche Schicksal wie Schweden oder
Österreich ereilen: Beide Staaten seien der EU unter anderem
schliesslich deshalb beigetreten, weil sie den Druck aus Brüssel
gebraucht hätten, um die notwendigen ökonomischen Reformen im eigenen
Land durchzuführen.
Die dritte Herausforderung sei die weltweite Bekämpfung der Armut,
um den damit einhergehenden Gefahren zu begegnen. Immer wieder hob er
auch die erreichten Fortschritte hervor, so die beeindruckende
Entwicklung in Mittel- und Osteuropa, die zwar für unsere Augen als
langsam, aber in 50 Jahren wohl als "unglaubliche Revolution"
begriffen werde.

Kontakt:

Christoph Spreng
Mobile: +41-(0)79-786'16'33
E-Mail: admin@caux.ch
Internet: www.caux.ch

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