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Tage der Genforschung

Tage der Genforschung 2004: Gentechnologie in der Schweiz - zwischen Skepsis und Euphorie

Bern (ots)

Unter dem Motto "Gentechnologie im Alltag" wurden
heute in Bern die 6. Tage der Genforschung eröffnet. Im Zentrum
dieser breit abgestützten Aktion steht die Begegnung zwischen
Forschenden und der Bevölkerung. Vom 7. Mai bis 11. Juni 2004
organisieren Dutzende Forschungsinstitute, -organisationen und
-unternehmen an 15 Standorten in der ganzen Schweiz eine Vielzahl von
Veranstaltungen für die interessierte Öffentlichkeit. Die
Medienkonferenz zum Thema "Gentechnologie in der Schweiz - zwischen
Skepsis und Euphorie" bildete den Auftakt der diesjährigen Gentage
und stand im Zeichen diverser Spannungsfelder, in welchen sich die
Gentechnologie in der Schweiz bewegt: zwischen Grundlagen- und
angewandter Forschung, Theorie und Praxis, Hoffnungen und Bedenken
sowie Wissenschaft und Gesellschaft.
Innovationsförderung in der Schweiz: von der Theorie in die Praxis
Hinsichtlich der Umsetzung von Erkenntnissen der Bio- und
Gentechnologie zu praktischen Anwendungen und Produkten attestierte
Dr. Johannes Kaufmann, CEO der Förderagentur für Innovation KTI/CTI,
der Schweiz gute Noten: "Unser Land bietet den Biotech-Unternehmen
hervorragende Rahmenbedingungen für die Umsetzung innovativer
Technologien wie der Gentechnik. Wir haben damit im globalen
Zukunftsmarkt der Biotechnologie gute Aussichten, sowohl in der
Forschung wie auch im Markt vorne mitzuhalten." Damit am Übergang von
der Grundlagenforschung zur Anwendung möglichst keine guten Ideen
verloren gingen, so Kaufmann, müssten neue Finanzierungsmodelle
gefunden werden, um die oft sehr aufwändigen biotechnologischen
Prozesse zu entwickeln.
Das menschliche Immunsystem in der Maus
Was während 15 Jahren vergeblich versucht wurde, ist dem
Forscherteam um Dr. Markus Manz vom Institut für biomedizinische
Forschung in Bellinzona nun gelungen. Mit Hilfe von humanen
Stammzellen konnten sie das Immunsystem des Menschen erfolgreich auf
Mäuse übertragen und damit erstmals funktionelle menschliche
Immunantworten in einem Tier generieren. "Dieses Tiermodell schafft
für viele Forscher die Voraussetzung, das humane Immunsystem genauer
zu erforschen, um neue oder verbesserte Methoden zur Vorbeugung und
Therapie von Krankheiten zu entwickeln", fasste Manz Ziel und Zweck
seiner bahnbrechenden Forschungsarbeiten zusammen.
Neuer Lichtblick bei der Bekämpfung von Malaria
Für Prof. Gerhard Pluschke vom Schweizerischen Tropeninstitut
ermöglichen die Fortschritte in der Genforschung heute eine viel
systematischere Suche nach neuen Medikamenten und Impfstoffen. "Um
diese Erkenntnisse auch für die Bekämpfung von tropischen
Infektionskrankheiten zu nutzen, müssen neue Modelle für effektive
öffentlich-private Partnerschaften etabliert werden", erklärte
Pluschke. Als Schritt in diese Richtung präsentierte Pluschke die
Zusammenarbeit mit dem Biotechnologie-Unternehmen Pevion Biotech zur
Entwicklung eines neuartigen Impfstoffes gegen Malaria, welcher
derzeit in klinischen Studien erprobt wird.
Forschung im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Gesellschaft
Da Forschung per Definition immer ein Vordringen in unbekannte
Territorien, ein Rütteln an Dogmen und ein in Frage stellen von Tabus
sei, löse sie sowohl Entdeckerfreude und Faszination als auch
Spannung und Angst vor dem Ungewissen aus, erklärte die Präsidentin
des Forschungsrats des Schweizerischen Nationalfonds, Prof. Heidi
Diggelmann. "Nur wenn es uns gelingt, zwischen Wissenschaft,
Gesellschaft und Politik die Basis für einen kontinuierlichen Dialog
zu schaffen und unsere gegenseitige Abhängigkeit zu anerkennen,
werden wir aus diesem Spannungsfeld gemeinsam positiven Nutzen ziehen
können", betonte Diggelmann.
Gentechnologie im Alltag - Alltag im Genlabor
Gelegenheit für diesen Gedanken- und Meinungsaustausch zwischen
Forschenden und der Bevölkerung bieten auch dieses Jahr wieder die
Tage der Genforschung. Vom 7. Mai bis am 11. Juni 2004 werden in
Aarau, Bachenbülach, Basel, Bellinzona, Bern, Davos, Genf, Glarus,
Lausanne, Mittelhäusern, Schlieren, Sion, Uster, Winterthur und
Zürich über 30 Veranstaltungen und mehr als 50 Schnupperplätze im
Labor für die interessierte Öffentlichkeit angeboten. Im Vordergrund
stehen dabei direkte Einblicke in den Alltag der Genforscher
einerseits sowie die Bedeutung der Gentechnologie im alltäglichen
Leben andererseits. Das Veranstaltungsprogramm kann beim Sekretariat
bestellt sowie unter www.gentage.ch abgerufen werden.

Kontakt:

Kurt Bodenmüller
Sekretariat Tage der Genforschung
c/o Gen Suisse
Postfach
3000 Bern 15
Tel. +41/31/356'73'84
Fax +41/31/356'73'01
E-Mail: info@gentage.ch
Internet: http://www.gentage.ch

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