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50. Welt-Lepra-Tag am 26. Januar 2003

Bern (ots)

Warum Neelima wieder lachen kann
Am 26. Januar 2003 ist Welt-Lepra-Tag - in diesem
Jahr zum 50. Mal. Das Thema ist aktuell: Obwohl Lepra dank einer
Kombinationstherapie heilbar ist, werden jährlich viele neue Fälle
erfasst. 2001 sind weltweit 754'714 Menschen mit Lepra entdeckt
worden - darunter viele Kinder. Die Leprahilfe Emmaus Schweiz setzt
sich seit über 40 Jahren für die Bekämpfung der Lepra ein - mit
Erfolg: Dank Spenden aus der Schweiz konnte seit der Einführung der
Kombinationstherapie 1985 315'671 von Lepra betroffene Menschen
geheilt werden. Die neue nationale Kampagne 2003 kommuniziert diese
Erfolge und erinnert gleichzeitig daran, dass die "biblische
Krankheit" noch immer nicht besiegt ist.
"Neelima kann wieder lachen": So lautet die hoffnungsvolle
Botschaft der diesjährigen nationalen Kampagne der Leprahilfe Emmaus
Schweiz. Das zehnjährige Mädchen aus Indien war vor einem Jahr an
Lepra erkrankt. Im Emmaus-Spital in Palamaner/Indien konnte Neelima
operiert und nachbehandelt werden. Heute ist sie geheilt - und von
der Krankheit wird kaum ein Zeichen zurückbleiben.
Lepra ist heilbar
Längst nicht alle der vielen Menschen in den armen Ländern des
Südens, die an Lepra erkranken, können von solchen Erfolgen
berichten: "Rund 10 Prozent von ihnen sind durch die Lepra bereits
schwer geschädigt, wenn die Krankheit festgestellt wird", berichtet
René Stäheli, Geschäftsführer der Leprahilfe Emmaus Schweiz. Dabei
ist Lepra heute heilbar - mit einer Kombinationstherapie. Seit ihrer
Einführung 1985 ist die Zahl der Krankheitsfälle um 85 Prozent
zurückgegangen, und etwa 10 Millionen Menschen konnten geheilt
werden. Wird Lepra im Frühstadium erkannt und behandelt, bleiben den
Erkrankten Verstümmelungen und Behinderungen erspart. Erhielten alle
Betroffenen rechtzeitig diese Hilfe, könnte das Bild der durch Lepra
Verkrüppelten, die in den Strassen als Bettler ihr Leben fristen,
dereinst der Vergangenheit angehören.
Teufelskreis Armut
Die Realität sieht leider anders aus. René Stäheli kennt die
neusten, beunruhigenden Zahlen der WHO: "Im vergangenen Jahr wurden
weltweit 754'714 neue Lepra-Fälle registriert." Gut 10 % davon sind
Kinder. Lepra ist die Krankheit der Armen und bedroht die Menschen in
Teilen Asiens, Afrikas und Südamerikas. Besonders schwer betroffen
sind Gebiete in Indien, wo allein 2001 617'993 neue Fälle erfasst
wurden. Lepra verursacht weit mehr als gesundheitliche Probleme: Sie
beeinträchtigt unter anderem ganz gravierend die Entwicklungschancen
von Kindern, die bereits in jungen Jahren zu lebenslang Behinderten
werden, abhängig von der Hilfe anderer. Mit verkrüppelten Händen kann
man auch nicht schreiben lernen - und ohne Bildung gibt es kein
Entrinnen aus der Armut. Damit schliesst sich der Teufelskreis, in
dem die Ärmsten der Gesellschaft gefangen bleiben.
Leprahilfe konkret
Die Leprahilfe Emmaus Schweiz engagiert sich seit mehr als 40
Jahren im Kampf gegen die Lepra, schwergewichtig in Afrika und
Indien. Leprahilfe konkret umfasst neben der frühzeitigen Erfassung
und Behandlung der Erkrankten auch die Wiederherstellungschirurgie,
Angebote zur sozialen Wiedereingliederung und Rehabilitation, die
Betreuung und Pflege von Behinderten und natürlich die Aufklärung,
Prävention sowie die Entstigmatisierung der "biblischen Krankheit".
Regelmässig werden auch Projekte vor Ort besichtigt. Ihre
vielfältigen Aufgaben kann die Leprahilfe nur dank Spendengeldern
wahrnehmen. Allein durch Spenden aus der Schweiz konnte bislang
315'671 Menschen geholfen werden - darunter auch Neelima, der kleinen
Inderin. Ihrer und all der anderen von Lepra Betroffenen gedenkt man
weltweit am 26. Januar 2003, dem 50. Welt-Lepra-Tag. Die neue
nationale Kampagne der Leprahilfe soll die Schweizer Bevölkerung auf
die Problematik, aber auch auf die Erfolge und auf die Möglichkeiten,
wie man helfen kann, aufmerksam machen.
Und die Zukunft? "Wir sind zuversichtlich, dass die Lepra anfangs
des 3. Jahrtausends ausgerottet werden kann", hofft René Stäheli.
Damit ist es jedoch nicht getan: "Entscheidende Bedeutung kommt dann
einer Infrastruktur zu, dank der ein Wiederaufflackern der Krankheit
sofort erkannt wird, so dass man entsprechend reagieren kann." Nicht
zu reden von den Millionen von Betroffenen mit schwersten
Schädigungen, die ihr Leben lang Unterstützung benötigen.
Lepra: die Krankheit und ihre Folgen
Die chronisch verlaufende Infektionskrankheit wird durch den
Erreger Mycobakterium leprae hervor gerufen. Übertragen wird Lepra
höchstwahrscheinlich durch bakterienhaltige Tröpfchen beim Husten
oder Niesen, ähnlich wie die Grippe. Zwar endet die Krankheit nicht
zwangsläufig tödlich, doch wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird,
kann es zu Nervenschädigungen mit nachfolgendem Verlust von
Gliedmassen, Verstümmelungen oder zu Blindheit kommen. Man schätzt,
dass 2 bis 3 Millionen Menschen weltweit mit Behinderungen leben, die
auf eine Lepra-Infektion zurück zu führen sind. Die Krankheit ist
eine der Hauptursachen von Behinderungen und Erblindung in der Welt.

Kontakt:

Leprahilfe Emmaus Schweiz
Herr Heinrich Maria Opladen
Tel. +41/31/331'63'81

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