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Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGB

Skandalöse Entlassung im Grenzwachtkorps

Bern (ots)

Das Regionalkommando des Grenzwachtkorps Tessin hat
einem Grenzwächter per 30. April 2009 aus gesundheitlichen Gründen 
gekündigt. Damit statuiert das Grenzwachtkorps  Tessin ein Exempel 
und folgt dem überholt geglaubten Prinzip "Entlassung vor beruflicher
Wiedereingliederung".
In ihrem Beschwerdeentscheid vom 20. April 2009 hat die 
Oberzolldirektion in Bern diese skandalöse Kündigung bestätigt. Der 
Zentralvorstand von garaNto ist empört über den Entscheid und 
verurteilt das Vorgehen aufs Schärfste. Es ist stossend, einen 
Grenzwächter nach 23 Jahren loyaler Tätigkeit im Grenzwachtkorps zu 
entlassen, obschon er gut qualifiziert und bereit ist, eine andere 
zumutbare Arbeit anzunehmen und kaum Fehlzeiten aufweist. Die 
Oberzolldirektion weigert sich, entgegen bisheriger Praxis, dem 
Grenzwächter eine alternative Beschäftigungsmöglichkeit anzubieten.
Die Oberzolldirektion begründet ihren ablehnenden Entscheid im 
Wesentlichen damit, dass die bestehenden Möglichkeiten ausgeschöpft 
seien und die Entlastungsprogramme des Bundes 2003 und 2004, welche 
im Grenzwachtkorps zu einem Abbau von 74 Stellen geführt haben, den 
Handlungsspielraum der Zollverwaltung einschränkten.
garaNto weist diese Begründungen zurück. Der Betroffene ist mit 
Umschulungsmassnahmen im Grenzwachtkorps oder beim zivilen Zoll ohne 
weiteres einsetzbar. Dies zeigen gleichartige Fälle in anderen 
Regionen der Schweiz. Es ist nicht hinnehmbar, dass im Tessin eine 
andere Personalpolitik betrieben wird als in der übrigen 
Zollverwaltung. Grenzwächter sind in einem typischen Monopolberuf 
tätig und haben auf dem Arbeitsmarkt nur geringe Chancen, eine neue 
Stelle zu finden. Die aktuelle Wirtschaftskrise verschärft diesen 
Umstand zusätzlich. Umschulung und Wiedereingliederung als 
wesentliche Grundlagen des modernen "Case Management" sind ein Gebot 
der Stunde. Es ist inakzeptabel, dass die Oberzolldirektion diese 
Tatsachen einfach ignoriert und den Betroffenen in die 
Arbeitslosigkeit entlässt oder zu den Sozialversicherungen abschiebt.
garaNto erinnert die Oberzolldirektion an ihre soziale Verantwortung 
und fordert sie auf, diese skandalöse Kündigung umgehend 
zurückzunehmen.

Kontakt:

Die Gewerkschaft des Zoll- und Grenzwachtpersonals
Le syndicat du personnel de la douane et des gardes-frontière
Il sindacato del personale delle dogane e delle guardie di confine
André Eicher, Zentralsekretär garaNto, Tel. 079 380 52 53
Oscar Zbinden, Informationsbeauftragter garaNto, Tel. 079 698 34 17

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