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Eidg.Materialprüf.- u. Forschungsanstalt

EMPA: CERN zeichnet Empa mit "CMS Gold Award of the Year 2004" aus

Dübendorf (ots)

Das CMS Award Committee hat den Empa-Mitarbeitern
Dr. Jürg Neuenschwander und Dr. Thomas Lüthi für ihr Mitwirken am 
Aufbau des CERN-Teilchendetektors CMS (Compact Muon Solenoid) den 
"CMS Gold Award of the Year 2004" zugesprochen. Das Komitee zeichnet 
damit Empas Entwicklung eines neuen Online-Untersuchungssystems für 
kilometerlange Supraleiterkabel aus.
Zum Nachweis von geladenen Elementarteilchen werden für den grössten 
Teilchenbeschleuniger Europas, den "Large Hadron Collider" (LHC) am 
CERN, sehr starke Magnetfelder benötigt. Im Detektor CMS (Compact 
Muon Solenoid) werden diese von einer mächtigen Spule erzeugt, die 
aus einem durchgehenden, 50 km langen Supraleiterkabel gewickelt 
ist. Supraleiter sind sehr empfindlich und müssen deshalb 
elektrisch, thermisch und mechanisch stabilisiert werden. Das 
supraleitende Flachbandkabel wird zuerst mit einem Mantel aus 
hochreinem Aluminium umhüllt ("co-extrudiert"), dann das ummantelte 
Kabel in einem zweiten Produktionsschritt auf beiden Seiten mit 
einer hochfesten Aluminiumlegierung mechanisch stabilisiert. Ein 
heikler Schritt für die Produktion: Da Bindefehler verheerende 
Folgen haben können, muss bei der Co-Extrusion und beim Verstärken 
durch Elektronenstrahlschweissen mit einer zuverlässigen Methode 
überwacht werden, ob sich die Metalle korrekt miteinander verbinden. 
Was in der Theorie relativ einfach tönt, ist in der Praxis schwierig 
umzusetzen. Die einzelnen Kabelstücke des CMS messen immerhin 2,5 
Kilometer!
Neues Überwachungssystem für die Produktion von Supraleitern
Die ETH Zürich beauftragte die Empa, die Materialforschungs- und 
Technologieinstitution des ETH-Bereichs, ein neues Scan- 
Überwachungssystem zu entwickeln. Supraleiter sollen während der 
Produktion mit einem Ultraschall-Scanner online überwacht werden 
können. Zusammen mit Industriepartnern entwarf und baute die Empa 
ein Phased-Array-System, das aus zwei Multi-Element-Prüfköpfen 
besteht, die mit einem 128-Kanal-Ultraschallgerät kombiniert wurden. 
Weil das Scannen mit dem Phased-Array-System hundert mal schneller 
ist als das konventionelle mechanische Ultraschall-Scannen, kann 
dieser Check problemlos in den Produktionsablauf eingebaut werden. 
Das zuvor extrudierte oder verstärkte Supraleiterband läuft mit 
einem Tempo von 1,5-5 m/min an der Scanstation vorbei. Sobald auf 
dem Bildschirm eine verdächtige Amplitude erscheint, wird Alarm 
ausgelöst und der Ablauf kann im Notfall unterbrochen werden.
Gold-Auszeichnung für die Empa
Für dieses neue Online-Untersuchungssystem erhielten Dr. Jürg 
Neuenschwander und Dr. Thomas Lüthi von der Empa am 15. März 2004 
anlässlich der CMS-Woche in Genf vom CMS Award Committee den "CMS 
Gold Award of the Year 2004" verliehen. Die im Jahr 2000 zum ersten 
Mal überreichten Gold und Crystal Awards sind die wichtigsten 
Auszeichnungen, die von der CMS-Collaboration an internationale 
Firmen für ihre industriellen Leistungen als Beitrag zum Bau des 
CERN-Teilchendetektors CMS vergeben werden. Neben der Empa erhielten 
dieses Jahr fünf weitere Firmen einen Award, darunter auch die IBM 
Technology Group.
Die aufgebauten Phased-Array-Systeme sind nun in den Besitz der Empa 
übergegangen und können auch für andere Verwendungszwecke genützt 
werden. Das mögliche Einsatzgebiet ist gross: Die Ultraschallprüfung 
kann sowohl an sehr kleinen elektronischen Bestandteilen als auch an 
sehr grossen Komponenten für den Kraftwerk-, Eisenbahn- und 
Flugzeugbau durchgeführt werden.
Ansprechperson für inhaltliche Auskünfte in der Empa-Abteilung 
Elektronik/Messtechnik
Dr. Jürg Neuenschwander, Tel. 044 823 43 20,  
juerg.neuenschwander@empa.ch
Dr. Thomas Lüthi, Tel. 044 823 43 22,  thomas.luethi@empa.ch
Dr. Urs Sennhauser, Tel. 044 823 41 73,  urs.sennhauser@empa.ch
Redaktion
Martina Peter, Abt. Kommunikation/Marketing, Tel. 044 823 49 87,  
martina.peter@empa.ch

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  • 12.03.2004 – 16:12

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