Alle Storys
Folgen
Keine Story von auto-schweiz / auto-suisse mehr verpassen.

auto-schweiz / auto-suisse

auto-schweiz: NAF-Entwurf ist eine unbrauchbare Mogelpackung

Bern (ots)

Ziel klar verfehlt: Der neue Vorschlag der ständerätlichen Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen KVF-S für einen Strassenfonds auf Verfassungsebene ist missraten. Statt der Quersubventionierung des Bundeshaushaltes durch die Strassenbenützer endlich Einhalt zu gebieten, sollen letztere durch die Erhöhung der Mineralölsteuer weiter geschröpft werden - ohne eine Gegenleistung zu erhalten. Die mit grossen Worten angekündigte «stärkere Beteiligung der Bundeskasse» am Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds NAF fällt auf einmal «flexibler ausgestaltet» als «Maximum» aus. Gegen diese unbrauchbare Mogelpackung und für eine faire Verkehrsfinanzierung hilft nur eines: Die «Milchkuh-Initiative».

Die Schweizer Strassenbenützer haben es satt, mit ihren Steuern, Abgaben und Gebühren die Bundeskasse zu füllen und gleichzeitig immer mehr im Stau zu stehen. Eine aktuelle repräsentative Umfrage im Auftrag von auto-schweiz hat herausgefunden, dass 71 Prozent der Stimmbevölkerung die AutofahrerInnen nicht länger als «Milchkühe» der Nation sehen wollen - ganz gleich, ob sie selbst Auto fahren, oder nicht. Jährlich liefert die Strasse über 9 Milliarden Franken an den Bund ab, zurück in die Infrastruktur fliesst gerademal ein Drittel - und das bei ausgewiesenem Investitionsbedarf, den allein der Staustundenrekord von über 21'500 im vergangenen Jahr belegt.

Die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Ständerats hätte nun die Möglichkeit gehabt, die Verkehrsfinanzierung zurecht zu rücken. Sie hat ihre Chance bei der Ausgestaltung des NAFs aber kläglich vergeben. Den Anteil der Mineralölsteuer, der in die Infrastruktur fliesst, möchte sie lediglich von 50 auf 55 Prozent erhöhen, der Rest fliesst nach wie vor in den Bundeshaushalt. Dieses unbrauchbare «Zückerli» - wir sprechen hier von rund 150 Millionen Franken im Jahr - soll zudem als Maximum ausgestaltet werden. Heisst konkret: Sobald sich die Finanzlage des Bundes nicht so entwickelt, wie erhofft, wird das Maximum auf ein Minimum geschrumpft und bei der Strasseninfrastruktur gespart. Gleichzeitig sollen an der Zapfsäule vier Rappen Mineralölsteuer pro Liter Treibstoff mehr bezahlt werden - ohne jeden Gegenwert, denn durch die optionale Ausgestaltung kann sich kein Strassenbenützer sicher sein, ob der Mehrpreis je bei der so dringend benötigten Infrastruktur ankommt.

Dabei bezahlen AutofahrerInnen heute bereits genug, um eine Ausbauoffensive starten zu können. Deshalb fordert die von auto-schweiz und ihren Partnerverbänden lancierte eidgenössische Volksinitiative «Für eine faire Verkehrsfinanzierung (Milchkuh-Initiative)» eine vollständige Zweckbindung der Abgaben wie der Mineralölsteuer für die Strasseninfrastruktur. François Launaz, Präsident von auto-schweiz: «Der NAF muss ohne Mehrbelastung für die Strassenbenützer ausgestaltet werden, sonst ist er nicht mehrheitsfähig. Dass die Kommission den Netzbeschluss und damit auch die Verteuerung der Autobahn-Vignette auf 70 Franken vorerst verschieben will, zeigt, dass diese Erkenntnis langsam auch in der Politik um sich greift. Die Rechnung ist ganz einfach: 100 Prozent Mineralölsteuer für den NAF, 0 Prozent Mehrbelastung für die Strassenbenützer.» Voraussichtlich 2016 kann die Schweizer Stimmbevölkerung über die «Milchkuh-Initiative» abstimmen und den jetzigen NAF-Vorschlag als das entlarven, was er ist: eine unbrauchbare Mogelpackung. Es bleibt auch zu hoffen, dass bereits der nach den Wahlen neu zusammengesetzte Nationalrat gravierende Verbesserungen an der Vorlage vornehmen wird.

Kontakt:

François Launaz, Präsident
T 079 408 72 77
f.launaz@auto-schweiz.ch

Weitere Storys: auto-schweiz / auto-suisse
Weitere Storys: auto-schweiz / auto-suisse
  • 18.08.2015 – 11:00

    auto-schweiz: Stau als Problem, faire Verkehrsfinanzierung als Lösung

    Bern (ots) - Stau wird von fast drei Vierteln der Schweizer Stimmbevölkerung als Problem angesehen. Das hat der «Mobilitätsmonitor 2015» herausgefunden, den auto-schweiz heute in Bern gemeinsam mit dem Forschungsinstitut gfs.bern vorgestellt hat. Die repräsentative Studie hat ausserdem die Einstellung der Schweizer Stimmbevölkerung zur momentanen ...

  • 05.08.2015 – 14:20

    auto-schweiz: Stärkster Auto-Juli seit 16 Jahren

    Bern (ots) - Erstmals seit der Jahrtausendwende sind in einem Juli in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein wieder über 30'000 Personenwagen in Verkehr gesetzt worden. Im vergangenen Monat kamen 30'228 neue Fahrzeuge auf die Strassen, das ist im Vergleich zum Juli 2014 ein Plus von 2'658 Neuzulassungen oder 9,6 Prozent. Von Januar bis Juli wurden insgesamt 192'026 Personenwagen immatrikuliert, 14'551 oder 8,2 ...

  • 07.07.2015 – 14:54

    auto-schweiz: Lieferwagen nach wie vor sehr gefragt

    Bern (ots) - Nicht nur bei den Personen-, sondern auch bei den Lieferwagen liegen die Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2015 im Plus. 15'928 eingelöste leichte Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht bedeuten einen Zuwachs von 1'033 Immatrikulationen oder 6,9 Prozent im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2014. Den stärksten Auftrieb verzeichneten Lieferwagen im Gewichtsbereich zwischen 2,25 und 3,45 Tonnen, von ...