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Schweizerischer Nationalfonds / Fonds national suisse

SNF: Messkampagne des NFP 57: Wie stark die Bevölkerung dem Mobilfunk und anderen Strahlungsquellen ausgesetzt ist

Bern (ots)

Strahlungsexposition ist vor allem selbst verursacht
Erstmals in der Schweiz haben Forschende im Rahmen des Nationalen 
Forschungsprogramms «Nichtionisierende Strahlung - Umwelt und 
Gesundheit» (NFP 57) gemessen, welcher hochfrequenten 
elektromagnetischen Strahlung die Bevölkerung ausgesetzt ist. Der 
Hauptteil dieser Strahlung ist selbst verursacht und geht von Mobil- 
und Schnurlostelefonen aus. Die durchschnittliche Stärke der 
Strahlung ist zwar um ein Vielfaches gestiegen, liegt aber immer noch
deutlich unter den Grenzwerten.
Die neuen auf Funk - also hochfrequenten elektromagnetischen 
Wellen - basierenden Kommunikationstechnologien sind von unserem 
Alltag kaum mehr wegzudenken. Gleichzeitig jedoch kursieren in der 
Bevölkerung diffuse Ängste vor gesundheitlichen Schäden, die 
möglicherweise durch solche Strahlung entstehen, auch wenn bisher 
keine Schäden wissenschaftlich nachgewiesen worden sind.
Zum ersten Mal in der Schweiz haben Forschende der Institute für 
Sozial- und Präventivmedizin der Universitäten Basel und Bern 
gemessen, wie stark diese Strahlungsquellen alltäglich auf uns 
einwirken. Mithilfe von neuartigen, tragbaren Messgeräten und 
Tagebuchdaten hat das Team um Martin Röösli die Strahlenexposition 
bei 166 Studienteilnehmern aus der Region Basel bestimmt.
Strahlung nimmt zu, aber liegt weit unter dem Grenzwert
Wie die Forschenden soeben in der Fachzeitschrift «Environmental 
Research» berichten (*), hat die zunehmende Verbreitung von 
Mobiltelefonie, Wireless LAN und anderen Funkanwendungen in den 
letzten 20 Jahren zu einem ungefähr zehnfachen Anstieg der 
hochfrequenten elektromagnetischen Strahlung in der Umwelt geführt. 
Trotzdem liegt die durchschnittliche Stärke der hochfrequenten 
elektromagnetischen Strahlung mit 0.22 Volt pro Meter immer noch 
deutlich unter den in der Schweiz geltenden Grenzwerten. Die Strahlen
stammen dabei vor allem von Mobiltelefonen, Mobilfunkbasisstationen 
und Schnurlostelefonen. Andere Quellen wie Radio-, Fernsehstationen 
und Wireless LAN spielen meist eine untergeordnete Rolle.
Oft selbst verursacht
Wer seine persönliche Strahlenbelastung reduzieren möchte, erreicht 
dies mit einfachen Massnahmen. «Ein grosser Teil der auf uns 
einwirkenden Strahlung ist selbst verursacht», sagt Martin Röösli. 
Wer zu Hause auf den Besitz eines Schnurlostelefons verzichte und das
Telefonieren mit dem Mobiltelefon auf ein Minimum beschränke, sei 
deutlich weniger Strahlen ausgesetzt.
Bisher gibt es weltweit nur wenige Studien, welche die 
langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen der alltäglichen 
Einwirkung der elektromagnetischen Strahlen erforschen. Die in einer 
internationalen Kooperation durchgeführte Messkampagne bildet nun 
eine solide Grundlage, um den Einfluss der Strahlung auf die 
gesundheitsbezogene Lebensqualität und den Schlaf zu untersuchen. 
Resultate dazu sind Ende Jahr zu erwarten.
(*) Frei, P., Mohler, E., Neubauer, G., Theis, G., Bürgi, A., 
Fröhlich, J., Braun-Fahrländer, C., Bolte, J., Egger, M. and Röösli, 
M. (2009): Temporal and Spatial Variability of Personal Exposure to 
Radio Frequency Electromagnetic Fields. Environmental Research 
Published Online First: 23 May 2009. doi: 
10.1016/j.envres.2009.04.015 (als PDF beim SNF erhältlich; E-Mail:  
pri@snf.ch)
Nationales Forschungsprogramm «Nichtionisierende Strahlung - 
Umwelt und Gesundheit» (NFP 57)
Durch die zunehmende Anwendung neuer Kommunikationstechnologien sind 
Menschen und Umwelt vermehrt nichtionisierender Strahlung (NIS) 
ausgesetzt. Dazu gehört die niederfrequente Strahlung, die zum 
Beispiel durch Stromleitungen und elektrische Geräte im Haushalt 
erzeugt wird, sowie die hochfrequente Strahlung, die etwa von 
Sendestationen für Radio und Fernsehen, für Mobilfunk, sowie von 
Wireless LAN und Geräten wie Handys oder schnurlosen Telefonen 
ausgeht. Das Nationale Forschungsprogramm NFP 57 untersucht die 
möglichen gesundheitlichen Auswirkungen dieser elektromagnetischen 
Strahlungen auf Menschen und Umwelt.
http://www.nfp57.ch
Der Text dieser Medienmitteilung steht auf der Website des 
Schweizerischen Nationalfonds zur Verfügung: www.snf.ch > Medien > 
Medienmitteilungen

Kontakt:

Prof. Dr. Martin Röösli
Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Basel
Steinengraben 49
CH-4051 Basel
Tel. +41 (0)61 270 22 15
Fax. +41 (0)61 270 22 25
E-Mail: martin.roosli@unibas.ch

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