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Schweizerischer Nationalfonds / Fonds national suisse

SNF: Erfolg für die Grundlagenforschung

Bern (ots)

Ein Schweizer Laser auf dem Weg zum roten Planeten
Das Neuenburger Unternehmen Alpes Lasers hat einen bedeutenden 
Vertrag mit der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA 
abgeschlossen: Die Quantenkaskadenlaser von Alpes Lasers, die mit 
Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds an der Universität 
Neuenburg entwickelt wurden, werden im Rover platziert, der in 
Boden und Atmosphäre des Mars nach jenen Bedingungen sucht, die auf 
der Erde die Entwicklung von Leben ermöglichten. Der Start der 
Mission ist für das Jahr 2009 geplant.
Das Mars Science Laboratory ist ein enormes Unterfangen: Ziel 
der 7. NASA-Mission zum roten Planeten ist die Suche nach Indizien 
für jene Bedingungen, die auf der Erde zur Entstehung von Leben 
geführt haben. Dazu wird ein richtiges Labor auf Rädern, voll 
gepackt mit Messgeräten und Sensoren, in Richtung Mars geschickt. 
Es wird im Verlauf eines Marsjahres (mehr als zwei Erdjahre) drei 
Viertel der Oberfläche des Planeten abfahren. Aufgabe dieses Labors 
wird es sein, die chemische Zusammensetzung verschiedener Gase, 
insbesondere Methan, zu untersuchen, um zu ermitteln, ob die 
notwendigen Voraussetzungen zur Entstehung und zum Erhalt von Leben 
vorhanden sind.
Die Mission liegt noch in weiter Ferne, doch die Vorbereitungen 
sind bereits in vollem Gang. Und ein Unternehmen aus Neuenburg 
trägt einen wichtigen Teil dazu bei. Die Spezialität dieses jungen, 
1998 gegründeten Unternehmens ist ein unkonventioneller Laser, 
aufgebaut aus mehreren dünnen Halbleiterschichten, deren Dicke die 
Wellenlänge des erzeugten Lichts bestimmt. Dieses System ist der 
entscheidende Schlüssel zur Beantwortung der Frage, ob es auf dem 
Mars Spuren von Leben gibt. Entwickelt wurde der Laser vom Team um 
Jérôme Faist, Professor am Institut für Physik der Universität 
Neuenburg, mit Unterstützung des Nationalen Forschungsschwerpunkts 
Quantenphotonik (NFS QP) sowie anderer Förderinstrumente des 
Schweizerischen Nationalfonds.
Methan – ein Zeichen für Leben auf dem Mars? 
Obwohl frühere Missionen gezeigt haben, dass auf dem Planeten 
Methan vorhanden ist, konnten dessen Ursprung bislang nicht 
ermittelt werden. „Eine von der NASA in Betracht gezogene Hypothese 
ist, dass das Methan auf dem Mars – wie auf der Erde – durch die 
biologische Aktivität von Bakterien erneuert wird. Mit unserem 
Laser lässt sich diese Hypothese überprüfen. Gleichzeitig lassen 
sich andere Möglichkeiten, etwa ein vulkanischer Ursprung, 
ausschliessen“, erläutert Antoine Müller, Direktor von Alpes 
Lasers.
Die in Neuenburg entwickelten Laser kommen im Spektrometer des 
rollenden Labors zum Einsatz. Das System nimmt Messungen in den 
Molekülen der Marsatmosphäre vor. „Ziel ist es, die Gase 
aufzunehmen, in eine Zelle zu packen und anschliessend mit dem 
Laser förmlich zu bombardieren. Sein Strahl wird so ausgewählt, 
dass er von der jeweils gesuchten Substanz absorbiert wird“, 
erläutert Antoine Müller. Die Funktionsweise dieses Systems lässt 
sich mit der im Theater eingesetzten Farbgelatine vergleichen, die 
das sie durchscheinende Licht färbt. Der Laser stösst die Moleküle 
der Atmosphäre an und lässt sie in unterschiedlichen Frequenzen 
schwingen. Entsprechend ihrer chemischen und elektrischen Natur 
reagieren die Teilchen unterschiedlich, wodurch ihre Eigenschaften 
präzise festgestellt werden können.
Präzision und Geschwindigkeit überzeugten 
Ein grosser Vorteil der Kaskadenlaser ist ihre Fähigkeit, Licht im 
Infrarotbereich zu emittieren – ein Spektralbereich, in dem die 
Grundresonanz der Moleküle am spezifischsten ist und am leichtesten 
erregt werden kann. Für eine solch heikle Mission wie die 
Erforschung des Mars sind die Präzision und die hohe 
Arbeitsgeschwindigkeit der Systeme von Alpes Lasers unverkennbare 
Trümpfe, die jenseits des Atlantiks überzeugt haben. Ausserdem hat 
der Laser einen sehr geringen Stromverbrauch, was bei Anwendungen 
in der Raumfahrt von hoher Bedeutung ist.
Für Alpes Lasers wird das Abenteuer auf dem Mars beweisen, dass 
seine Systeme unter extremen Bedingungen funktionieren und somit 
auch auf der Erde beste Dienste leisten können. Zu den möglichen 
Anwendungen gehört beispielsweise die Wirksamkeitsprüfung von Auto- 
Katalysatoren anhand der ausgestossenen Abgase. Ausserdem ist es 
denkbar, dass Krankheiten bereits am Atem des Patienten erkannt 
werden können. - Eine hervorragende Gelegenheit, um zu beweisen, 
dass die Schweizer Technologie nicht nur im All sondern auch auf 
unserem guten alten Planeten äusserst hilfreich sein kann.
Weitere Informationen, Fotos:
http://mediatheque.epfl.ch/mars
http://marsprogram.jpl.nasa.gov/msl
Auskünfte:
Kontakt NCCR/SNF: 
Pascal Vermot
Kommunikationsverantwortlicher
EPFL 
CH-1015 Lausanne
Tel: +41 (0)79 706 70 24
E-Mail:  pascal.vermot@epfl.ch
http://nccr-qp.epfl.ch
Alpes Lasers AG: 
Antoine Müller, Direktor
1-3 passage Maximilien-de-Meuron 
CH-2000 Neuchâtel
Tel: +41 (0)32 729 95 10
E-Mail:  antoine.muller@alpeslasers.ch
Der Text dieser Medienmitteilung steht auf der Website des 
Schweizerischen Nationalfonds zur Verfügung: 
www.snf.ch/medienmitteilung

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